Fahree & Ilkin Dovlatov - Özünlə Apar (Aserbaidschan)
Auch hier gilt: Ob man ein Land, das in den letzten Jahren aktive ethnische Reinigung betrieb und einen Angriffskrieg gegen Armenien führt, zu diesem ach so unpolitischen Wettbewerb einladen muss, sei mal stark angezweifelt. Von Aserbaidschans Kuschelei mit Russland mal ganz abgesehen, die nach ihrer eigenen militärischen Aggression wiederum konsequent ausgeschlossen wurden.
Rein musikalisch gibt es dieses Jahr dafür auch jetzt nicht allzu viele Gründe, um den Verbleib Aserbaidschans weiterhin zu rechtfertigen. Was zur Hölle haben die Drums im Chorus da verloren? Alles an diesem Song schreit intime Ballade: Der schmachtende Gesang, die Violinen, das Buildup in der Strophe. Nur damit Produzent Fahree mit der Subtilität des Kool-Aid Mannes versucht, im Refrain die Aufmerksamkeit an sich zu reißen. Ich kann ja verstehen und respektiere es auch, wenn man dieses durchaus etwas abgestandene Balladen-Konzept etwas auflockern möchte, aber doch bitte nicht so.
Das Video veranschaulicht das eigentlich ganz gut. Da steht Ilkin Dolatov wie ein aus dem Ei gepellter Minnesänger vor einer Reihe an Streicherinnen im Abendkleid, während auf der anderen Seite der Produzent mit Basecap an den Reglern dreht und dabei aussieht, wie ein Hobby-DJ, der eigentlich zu Jeremys 18er-Party wollte, sich aber in der Adresse geirrt hat.
Wertung: 2/5
Buchmacher-Ranking: 32
Prognose: Aus im Halbfinale
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