Platz 14: Bassboxxx
Als Isar im Zuge seines Albums "Streifzug" für "Bassboxxx Clique 8" die alten Bassboxxx-Recken in einem Video versammelt, regt sich in Fans des alten Berliner Untergrundraps dreierlei: Freude über das Wiedersehen, die eigentlich längst begrabene Hoffnung, die Truppe könnte sich doch noch einmal zusammenraufen, alles überdeckend aber: totale Ungläubigkeit. Wie hat der Berliner Bär das bloß hinbekommen? Die Herren waren teils doch so dermaßen bis auf die Knochen zerstritten, dass niemand wirklich damit gerechnet hat, dass die noch einmal am gleichen Strang ziehen könnten.
Freude und Ungläubigkeit dürfen wir behalten, die Hoffnung verscharren wir gleich wieder im Bunkerkeller: So einig wie es auf den ersten Blick wirkt, waren sich die Bassboxxx-Mitglieder auch 2015 nicht. Für besagtes Video waren zwei Drehtage erforderlich, weil sich manche der Streithähne partout nicht im selben Raum aufhalten wollten. Die Kluft zieht sich also noch immer mitten durch die Crew, und so lange nicht unerwartet die Altersmilde um sich greift, wird sich daran wohl auch nichts mehr ändern.
Worum es bei dem Zerwürfnis eigentlich ging, kann man sich relativ leicht zusammenreimen, auch wenn die Beteiligten es wenig bis gar nicht öffentlich breittreten: "Bassboxxx hatte sich über die Zeit zu einer Art Kommune ohne wirklichen Labelcharakter entwickelt", erzählt Frauenarzt 2016 im Interview mit ALL GOOD. "Wir haben dann angefangen, CDs zu machen, es kam eine ganze Menge Geld rein."
Eine Menge Geld und ein ganzes Rudel Beteiligter: Das riecht gewaltig nach Verteilungsproblemen, die wiederum bieten stets fruchtbaren Nährboden für Neid und Nickeligkeiten. Da die Beteiligten auch noch größtenteils der Sorte "grenzenauslotender Provokateur" zuzuordnen sind, die die Gemengelage aus unterschiedlichen Bündnissen und Loyalitäten ordentlich in Alkohol und diversen anderen Substanzen marinierten ... malt es euch selbst aus. "Bassboxxx Clique 8" bleibt das letzte "gemeinsame" Lebenszeichen der Crew.
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