Kaum zu glauben, trotzdem wahr: China möchte das Playback unter Strafe stellen. Das Pekinger Kulturministerium veröffentlichte am Donnerstag einen Gesetzesentwurf auf seiner Website. Darin ist vorgesehen, professionellen Musikern zu untersagen, auf der Bühne und bei sonstigen Live-Auftritten Bandaufnahmen …
Durchsuche nur mal die in letzter Zeit (z.B. bei den Wahlen) so wichtig gewordenen (seriösen) politischen Blogs US-amerikanischer Journalisten. Du wirst Dutzende von Beiträgen finden, die sogar wortwörtlich "china: the new usa", "china is the new america" ... oder entsprechend überschrieben sind und diesen Gedanken in verschiedenen Aspekten diskutieren.
Allein schon die Tatsache, dass der politische Blog - hierzulande eher eine Randerscheinung - seinen Weg von China in die USA und die Welt fand und nicht umgekehrt spricht Bände.
Wenn das von vielen für die USA von heute so gesehen wird - umso mehr gilt das für die USA zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
@Anonymous (« also....Todesstrafe überschwemmt die Welt »):
Das wollen wir mal nicht hoffen.
Der künftige US-Präsident hat sich zum Thema Abschaffung der Todesstrafe zwar bereits (abschlägig) geäußert, und in China werden nach wie vor weltweit mit Abstand die meisten Hinrichtungen vollstreckt, aber eine gewisse Tendenz zur Eindämmung ist mit der Einführung der formellen Revisionshoheit des dortigen Obersten Gerichts ab Anfang 2007 in China und einem langsamen Generationswechsel bei den Staatsanwälten und Richtern dennoch verbunden.
Ich würde gern glauben, dass es auch weltweit einen generationsmäßigen Umschwung im öffentlichen Widerstand gegen die Todesstrafe gibt. Aber die Realität sieht leider anders aus. In Europa wächst seit 2001 angeblich der Anteil der Befürworter einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Nicht nur bei LePen- und NPD-Anhängern.
@Kukuruz (« Ich würde gern glauben, dass es auch weltweit einen generationsmäßigen Umschwung im öffentlichen Widerstand gegen die Todesstrafe gibt. Aber die Realität sieht leider anders aus. In Europa wächst seit 2001 angeblich der Anteil der Befürworter einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Nicht nur bei LePen- und NPD-Anhängern. »):
@Anonymous (« Ob Europa als Insel der Halbseligen zu halten sein wird? »):
Ist sie das?
Beschränken wir die Frage mal auf Deutschland und auf das Thema des Threads: Eigentlich ist die Forderung nach einem Verbot von Playback zwecks Täuschung des Publikums etwas sehr sehr Deutsches. Zumindest müsste hierzulande Playback mit einem farbigen Sigel gesetzlich gekennzeichnet werden. In Ländern wie China gibt es eine Trennlinie: Diesseits der Linie eine Reihe von Essentials, deren Einhaltung strikt und mit autoritären Mitteln durchgesetzt wird. Jenseits dieser Linie beginnt die Sphäre des neuen entfesselten Kapitalismus, der Willkür von Provinzfürsten, aber auch des uneingeschränkten Konsumismus, der Bereicherungssucht, ihrer sozialen Schattenseiten und in einigen Fällen eben auch der Entfaltung ungeahnter künstlerischer Kreativität - solange man sich an die Essentials hält. Man muss nur einmal die Biographie irgendeines schwarzen Jazz-Musikers gelesen haben, um auf die Parallelität des Lebens in den Metropolen des aufstrebenden Amerikas der zwanziger Jahre und den Metropolen des heutigen Chinas zu stoßen.
Auch die ökonomischen Analysen des chinesischen Wirtschaftswunders, die ich kenne, kommen zu dem Schluss, dass der Staat die Zone der Produktivität - ganz im Gegenteil - weitgehend von gesetzlicher Gängelei freihält und dafür selbst die Rolle einer autoritär waltenden Sozialinstanz übernimmt. Zusammen mit der traditionellen Großfamilie, die an die Stelle betrieblicher Sozialversicherungen tritt.
Kaum zu glauben, trotzdem wahr: China möchte das Playback unter Strafe stellen. Das Pekinger Kulturministerium veröffentlichte am Donnerstag einen Gesetzesentwurf auf seiner Website. Darin ist vorgesehen, professionellen Musikern zu untersagen, auf der Bühne und bei sonstigen Live-Auftritten Bandaufnahmen …
Ja. In vielerlei Hinsicht.
Durchsuche nur mal die in letzter Zeit (z.B. bei den Wahlen) so wichtig gewordenen (seriösen) politischen Blogs US-amerikanischer Journalisten. Du wirst Dutzende von Beiträgen finden, die sogar wortwörtlich "china: the new usa", "china is the new america" ... oder entsprechend überschrieben sind und diesen Gedanken in verschiedenen Aspekten diskutieren.
Allein schon die Tatsache, dass der politische Blog - hierzulande eher eine Randerscheinung - seinen Weg von China in die USA und die Welt fand und nicht umgekehrt spricht Bände.
Wenn das von vielen für die USA von heute so gesehen wird - umso mehr gilt das für die USA zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
@Anonymous (« also....Todesstrafe überschwemmt die Welt »):
Das wollen wir mal nicht hoffen.
Der künftige US-Präsident hat sich zum Thema Abschaffung der Todesstrafe zwar bereits (abschlägig) geäußert, und in China werden nach wie vor weltweit mit Abstand die meisten Hinrichtungen vollstreckt, aber eine gewisse Tendenz zur Eindämmung ist mit der Einführung der formellen Revisionshoheit des dortigen Obersten Gerichts ab Anfang 2007 in China und einem langsamen Generationswechsel bei den Staatsanwälten und Richtern dennoch verbunden.
Ich würde gern glauben, dass es auch weltweit einen generationsmäßigen Umschwung im öffentlichen Widerstand gegen die Todesstrafe gibt. Aber die Realität sieht leider anders aus. In Europa wächst seit 2001 angeblich der Anteil der Befürworter einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Nicht nur bei LePen- und NPD-Anhängern.
@Kukuruz («
Ich würde gern glauben, dass es auch weltweit einen generationsmäßigen Umschwung im öffentlichen Widerstand gegen die Todesstrafe gibt. Aber die Realität sieht leider anders aus. In Europa wächst seit 2001 angeblich der Anteil der Befürworter einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Nicht nur bei LePen- und NPD-Anhängern. »):
wer interessiert ist:
es gibt nen eigenen fred dazu
http://forum.laut.de/viewtopic.php?t=36144
@Anonymous («
Ob Europa als Insel der Halbseligen zu halten sein wird? »):
Ist sie das?
Beschränken wir die Frage mal auf Deutschland und auf das Thema des Threads: Eigentlich ist die Forderung nach einem Verbot von Playback zwecks Täuschung des Publikums etwas sehr sehr Deutsches. Zumindest müsste hierzulande Playback mit einem farbigen Sigel gesetzlich gekennzeichnet werden. In Ländern wie China gibt es eine Trennlinie: Diesseits der Linie eine Reihe von Essentials, deren Einhaltung strikt und mit autoritären Mitteln durchgesetzt wird. Jenseits dieser Linie beginnt die Sphäre des neuen entfesselten Kapitalismus, der Willkür von Provinzfürsten, aber auch des uneingeschränkten Konsumismus, der Bereicherungssucht, ihrer sozialen Schattenseiten und in einigen Fällen eben auch der Entfaltung ungeahnter künstlerischer Kreativität - solange man sich an die Essentials hält. Man muss nur einmal die Biographie irgendeines schwarzen Jazz-Musikers gelesen haben, um auf die Parallelität des Lebens in den Metropolen des aufstrebenden Amerikas der zwanziger Jahre und den Metropolen des heutigen Chinas zu stoßen.
Auch die ökonomischen Analysen des chinesischen Wirtschaftswunders, die ich kenne, kommen zu dem Schluss, dass der Staat die Zone der Produktivität - ganz im Gegenteil - weitgehend von gesetzlicher Gängelei freihält und dafür selbst die Rolle einer autoritär waltenden Sozialinstanz übernimmt. Zusammen mit der traditionellen Großfamilie, die an die Stelle betrieblicher Sozialversicherungen tritt.