Von wegen ernsthafter Pop: Die Nominierungen für den deutschen Vorentscheid sind gerade mal einen Tag alt, da gibt es schon die ersten Skandalmeldungen.

Hamburg/Köln (ank) - Der NDR gab gestern bekannt, dass Kandidat Joachim Deutschland von der Teilnahme am "Countdown Grand Prix Eurovision" ausgeschlossen wurde. Der Grund ist sein "in keiner Weise akzeptabler Titel". Gemeint ist damit Deutschlands Song "Die Stoibers", in dem er Ehefrau und Töchter des bayerischen Ministerpräsidenten ziemlich übel anpöbelt. "Es geht die Tür auf und rein kommen Constanze und Veronica [...]. Sie sehen beiden nicht gut aus. Doch ich gab ihnen die ganze Packung. [...] Karin, du bist als Nächste dran, aber nur, wenn du brav bist".

Joachim Deutschland hatte diesen Song vor einigen Wochen auf seiner Homepage veröffentlicht, zur Tarnung als "Proberaum-Produkt" deklariert und ohne das Wissen des NDR oder seiner Plattenfirma Sony, für die er bei dem Vorentscheid an den Start gehen sollte. Seine Teilnahme hätte dieser Verunglimpfung laut NDR nur "zu unangemessener Aufmerksamkeit verholfen". Schon während der Vorstellung der Kandidaten am vergangenen Sonntag fiel Deutschland unangenehm auf, als er plötzlich auf die Bühne sprang, in das Mikrofon pöbelte und dem fassungslosen Publikum seinen blanken Hintern präsentierte.

Möglicherweise steht noch ein weiterer Ausschluss bevor. Wie der Kölner Express berichtet, verurteilte ein Gericht im polnischen Lodz den Sänger der Band Troje, Michael Wisniewski, 1991 wegen Scheckbetrugs zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung. Er hatte mit ungedeckten Schecks Proberäume und Plattenaufnahmen bezahlt. Diese "Jugendsünde", wie Wisniewski es beschreibt, ist für Dieter Thomas Heck, Deutschlands Schlager-Ikone, Grund genug, die Band auszuschließen. "Natürlich kann so einer Deutschland nicht repräsentieren, egal, was die Grand Prix-Statuten sagen", verkündete Heck gegenüber dem Express.

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