Herbert Grönemeyer stellte sich gestern auf der ersten und einzigen Pressekonferenz zur "Mensch"-Tour in Wolfsburg den Fragen der Journalisten.

Wolfsburg (laut) - Eine Diva sei er, zickig und ungenießbar, je näher ein Konzert komme. Er favorisiere die kleineren Fußballclubs in der Bundesliga, und - damit das endlich mal geklärt sei - Göttingen verließ er im Alter von zweieinhalb Monaten. Er sei Bochumer durch und durch. Herbert Grönemeyer stellte sich gestern auf der ersten und einzigen Pressekonferenz zur "Mensch"-Tour in Wolfsburg den Fragen der Journalisten.

Mit zweiundzwanzig Konzerten im Nacken und leicht belegter Stimme philosophierte Herbie, der letzte große deutsche Popstar, über die Krise der Plattenindustrie, die Chancen der Bundesrepublik und die unbequeme Rückbank des neuen VW-Touaregs. Die Tour verlaufe gut, der Vorverkauf für die restlichen Gigs sei hervorragend und im Grunde habe er Wolfsburg nur in seinen Tourneeplan mit aufgenommen, weil er Bundesligatrikots sammele. Bayern, Hamburg, Bremen und Karlsruhe (ja, auch die zweite Liga werde unterstützt) habe er schon.

Grönemeyer gewinnt Sympathien, weil er alle mit irgendwelchen Dingen auf seine Seite ziehen kann. Die Alten kriegt er damit, dass er immer noch "Männer" singt, die Jungen damit, dass er zugibt, dies in einer gewissen Selbstironie zu tun. Die Politischen bekommt er durch das Kritisieren der Plattenindustrie, die Träumer durch den Wunsch nach einer Europa-Tournee. Die Coolen sind ihm gewogen, weil er "Flugzeuge im Bauch" von Xavier Naidoo toll, von Olli P. dagegen scheiße findet. Selbst die Schwiegermütter hat er durch das Bekenntnis zu Vitamin-Präparaten statt Drogen für sich vereinnahmt.

Angeblich liegt ihm nichts daran, immer neue Verkaufsrekorde aufzustellen. Er sei nicht seine eigene Hitparade. Viel wichtiger sei ihm, sich künstlerisch weiter zu entwickeln, wie er meint. Mit "Mensch" habe er diesen Schritt getan, und das Ende der Platte, insbesondere der Titel "Zum Meer", weise die zukünftige Richtung. In zwei, vielleicht drei Jahren gehe es weiter. Bis dahin sind eine Tour-DVD und die Single "Mensch" in Englisch geplant.

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Herbert Grönemeyer

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laut.de-Porträt Herbert Grönemeyer

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