Auf Grund einiger Videoclips mit gewaltverherrlichenden Inhalten und Mordrohungen gegen Monika Griefahn (SPD) führte die Polizei letzte Woche Razzien in drei Städten durch. Dabei wurden mehrere Waffen und Datenträger beschlagnahmt. Laut der Süddeutschen Zeitung handelt es sich um Künstler des Berliner Untergrundlabels Hirntot Records.

Berlin (laut) - Am Donnerstag vergangener Woche fand im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft eine großangelegte Aktion in der Rap-Untergrundszene statt, in deren Verlauf drei Wohnungen in Düsseldorf, Köln und Berlin durchsucht wurden. Dabei beschlagnahmte die Polizei nach eigenen Angaben Waffen und Datenträger mit gewaltverherrlichenden Texten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, handele es sich bei den Verdächtigen um Anhänger des Berliner Labels "Hirntot Records".

Die Beschuldigten sollen mit Titeln wie "Schlachthof", "Blutsport" oder "Amoklauf 2006" und den darin enthaltenen Gewaltdarstellungen den öffentlichen Frieden gestört haben, die gefundenen Waffen verstoßen gegen das Kriegswaffengesetz. Unter anderem wurde laut Polizeiangaben ein Sturmgewehr des Typs "AK 47" inklusive Magazin sichergestellt.

Anlass für die Razzia waren verschiedene veröffentlichte Videoclips, in denen unter anderem die Bundestagsabgeordnete Monika Griefahn (SPD) beleidigt sowie mit dem Tod bedroht wird. Die Kulturexpertin Griefahn beschäftigt sich seit längerem mit gewaltverherrlichender Rapmusik und unterstützte jüngst auch öffentlich die Aktion der Band Brothers Keepers, die in einer Petition den zunehmenden Hass und Sexismus im deutschen Hip Hop kritisierten und unter anderem den Stopp der Platte "Neger, Neger" des Berliner Rappers B-Tight forderten.

Hirntot Records hat sich auf Anfrage von laut.de zu den Vorfällen noch nicht geäußert.

Weiterlesen

B-Tight "Brothers Keepers sind Heuchler"

Nachdem die Musikinitiative Brothers Keepers gefordert hatte, B-Tights Album "Neger, Neger" vom Markt zu nehmen, reagieren nun der Rapper und sein Label Aggro Berlin und legen Wert auf die Kunstfreiheit.

Brothers Keepers Petition gegen Aggro Berlin und B-Tight

Die Brothers Keepers stoßen sich an dem jüngst veröffentlichen Album "Neger, Neger" von B-Tight. In einer Petition auf ihrer Homepage kritisieren die Brothers zunehmenden Rassismus und Sexismus in der deutschen Hip Hop-Community und fordern auch den Stopp der Platte.

laut.de-Porträt Brothers Keepers

Von den Fanta 4 stammt die Textzeile "Du redest viel, doch du sagst gar nix!". Vielleicht dachten die Initiatoren des Projektes "Brothers Keepers" ähnlich, …

laut.de-Porträt B-Tight

"Wer hat das Gras weggeraucht? Der Neger / Wer rammt dir den Penis in den Bauch? Der Neger / Wer ist immer down mit mehr als einer Braut? / Wer fällt …

68 Kommentare