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Platz 64: Manu Chao - "Clandestino" (1998)

Ein Jahr nach dem Erscheinen von "Buena Vista Social Club" profitiert Manu Chao sicher auch noch einmal vom Weltmusik-Boom der späten 90er Jahre. Doch obwohl "Clandestino" lateinamerikanische Klänge, Reggae und mexikanische Mariachibläser mit Rockgitarre und Dub-Elementen zusammenbringt und sich in den Texten ein wahrlich babylonisches Sprachengewirr entfaltet, ist "Clandestino" kein echtes Worldmusic-Album.

Heiter ist die Grundstimmung des gesamten Albums. Dazu trägt neben den im Verlauf immer wiederkehrenden Melodien zum Mitsingen das Kauderwelsch aus Englisch, Französisch, Spanisch, und Portugiesisch, Katalan und anderen Sprachen bei. Manu Chao musste damals eine Lebenskrise überwinden: Von Depressionen geplagt und nach eigener Aussage stark suizidgefährdet, hangelt er sich durch die Bars von Rio oder Mexico City, mit Gitarre und Aufnahmegerät im Gepäck. Letztlich sieht er sich nicht einmal als Urheber des Albums: "Ich wusste nicht, dass ich ein Album mache. Es war pure Therapie."

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