Platz 3: A Forest (1980)
Man stelle sich vor, man kommt als Bassist neu zu einer Band und spielt sich mit vier Akkorden gleich in die Annalen der Rockgeschichte: So erging es, wenn auch erst im Rückblick, Simon Gallup. Obwohl der Song im Zusammenspiel mit Smith, Tolhurst und Kurzzeit-Keyboarder Matthieu Hartley entstand, und obwohl auf der Albumversion alle drei Kollegen mit ihren Instrumenten vor Gallup einsteigen, assoziiert man dieses minimalistische Meisterwerk nach 40 Jahren Cure-Konzerten mit Gallups federndem Bassspiel, das er auf der Bühne mit langen Soli zelebriert.
Robert Smiths Song über einen Alptraum aus seiner Kindheit scheint 1980 Lichtjahre vom "Three Imaginary Boys"-Debüt enfernt, mutig, beißend introspektiv, düster wie Joy Division. Smiths gespenstische Gitarre flankieren entsprechende Eindrücke wie "I'm lost in a forest, all alone". Eine fröstelnde Mischung aus "Hänsel und Gretel" und "Blair Witch Project", deren dunklem Sog man sich nicht einmal inmitten von 50.000 Menschen vor einer Festivalbühne entziehen kann.
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Ben Affleck