N-CT macht den Chaccaron Maccaron
Gehen wir von unspannend ins absolute Gegenteil: NCT-Dream sind Posterkinder des klassischen SM-Musc-Problems, dass für die geneigte Öffentlichkeit manchmal einfach zu viel aberwitziger Kram passiert. Ich stimme dem selten zu, weil die völlige Überzüchtung und die Exzessivität zu den witzigsten und innovativsten Elementen des Genres zähle. Aber das hier, das hier hat sogar mich schlucken lassen.
Holy, dieser Song ist chaotisch. Wenn selbst Leute auf dem PC Music-Label dir raten würden, das alles vielleicht ein bisschen gefälliger zu produzieren, dann hat mat einen messy Song vor sich. "Hot Sauce" von NCT Dream fängt mit einem extrem irritierenden Vocal-Sample an, das nach mehrmaligem Hören aber doch irgendwie zündet. Es klingt wie der "Chacarron"-Song, der vor Jahrzehnten viral ging, und die Einbettung des Samples erinnert an etwas, das Lil Wayne 2008 mit Bangladesh berappt hätte. Kann man also geil finden, genau wie den völlig exzessiven Dance-Break, der progressive House-Rythmen mit WobWobs wie in Skrillex besten Tagen kreuzt.
Da passiert einiges, aber man würde lügen, wenn man sagt, man fände es nicht zumindest einprägsam. Der Hund liegt bei "Hot Sauce" also nicht bei seinen offenkundig schrägen Songmomenten begraben, sondern eher bei deren Einbettung in ein nicht sehr smooth fließendes Gesamtwerk. Die Strophen klingen generisch, vor allem der hohe Chant im Chorus ist, ungelogen, einfach ziemlich schlecht. "Hot Sauce" bleibt eine dieser Nummern, bei denen man überhaupt nicht voraussagen kann, wie sie sich in der eigenen Wahrnehmung entwickeln werden. Vielleicht wächst es alles noch total zusammen, vielleicht klaffen die Risse im Song mit der Zeit nur noch weiter auseinander. Am Ende kann man nur sagen: Erinnern wird man sich an dieses Comeback zweifelsohne.
Wertung: 2,5/5
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