Alexa - Extra
Furchtbar und großartig liegen in diesem Genre oft sehr nah beieinander. Trotzdem habe ich selten so sehr zwischen diesen beiden Polen geschwankt wie bei "Extra". Dieser Song kommt von der Soloistin mit dem malerischen bürgerlichen Namen Alexandra Christine Schneidermann, die aber trotz aller Alman-Cred ein Ami mit koreanischen und russischen Wurzeln ist. Heißt konkret: Uns wird die Gunst verwehrt, die K-Pop-Raps dank Sprachbarriere nicht zu verstehen. Alexa rappt gerade den ersten Part vorwiegend auf Englisch durch und nichts schützt uns vor Zeilen wie "My momma tought me right, I was born to please / I'm a burger and my fries come with extra cheese."
Ist das ... ein Innuendo? Wenn ja, was repräsentiert ... nein, ich will es nicht wissen, um Gottes willen, ich bin nur sauer, dass ich gezwungen wurde, darüber nachzudenken. Aber wenn man nachdenkt, findet man die erste Line fast schlimmer, denn wie auch immer du groß geworden bist, bitte lass' dir nicht einreden, dass du "born to please" seist. Ganz furchtbarer Einstieg, den dieses "Xtra" hier genommen hat.
Aber darauf wird es kontinuierlich besser. Das liegt daran, dass ihre gesungenen Vocals und ein zunehmend klanglich auffächernder Song viele spaßige Pockets öffnen. Der Beat selbst ist ein ziemlicher Killer und versprüht Timbaland-Nostalgie, die ziemlich gut daran hängt, was den damals in den 2000ern so gut gemacht hat. Trotzdem stapeln die Harmonien darauf weiter und weiter, und gerade gegen Ende haben wir typischen K-Pop-Sound mit einer stark flowenden Performerin und einem überdurchschnittlichen Rhythmus-Game. Vielleicht verwächst sich der textliche Cringe nach mehrmaligem Hören, darüber hinaus hat das hier einiges zu bieten.
Wertung: 3/5
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