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Wasserfarben

Fangen wir mit einem der promienten Releases an: Vom Solo-Debüt von Red Velvets Wendy habe ich Einiges erwartet. Red Velvet ist nämlich ziemlich vieles, sei es extrem smooth, ästhetisch, risikofreudig oder musikalisch abwechslungsreich, aber eigentlich immer eines: Fun. Die in Amerika sozialisierte Wendy ist nicht nur das stimmliche Zugpferd der Gruppe, sondern auch charakterlich kein Kind von Traurigkeit. Grund genug, gespannt auf "Like Water" zu sein. Was wir aber bekommen haben, zielt so überhaupt nicht auf den internationalen Markt:

Die ganze EP tropft vor kaum stemmbaren Balladen-Schwulst. Auch die Leadsingle geht als das durch: musikalisch kompetentes Gitarren-Piano-Layering mit angedeuteten Streichern. Drama-Musik für einen eindringlichen Blick in die Kamera. Natürlich singt Wendy nicht schlecht. Dass sie das kann, weiß man ja. Aber K-Pop-Balladen sind ein in den K-Pop geklapptes eigenes Genre in sich, dem man entweder aus der Hand frisst oder das man von vornherein ablehnt. Korea steht da übrigens ganz klar auf der ersten Seite.

Während YouTube (ein guter Indikator für internationale Popularität) bei für Red Velvet-Standards unterirdischen zehn Millionen Views siecht, bricht Wendy indes auf den koreanischen Verkaufs-Charts gruppeninterne Rekorde. Sie mögen eben ihren Kaufhaus-freundlichen Radio-Pop, und "Like Water" ist genau das. hübsch, freundlich, egal.

Wertung: 2/5

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