Der sinnloseste Stan-Content
Wir unterbrechen die Songs noch einmal für einen TikTok-Trend, der mir letzte Woche ein paar Hirnzellen gekostet hat. Fühlt ihr euch auch manchmal unsicher? Natürlich tut man das, jeder tut das - und eigentlich ist ja jeder Versuch, gerade jüngeren Leuten ein bisschen von ihren Unsicherheiten auszureden, ein hehres Ziel. Dieses Format, das man ab und zu auf TikTok und in den seltsamerweise existierenden YouTube-Reels findet, ist aber leider Gottes vielleicht nicht der beste Weg:
Was auch immer deine Unsicherheit ist, du hast eine recht okaye Chance, ein Video zu finden, das dir mitteilt, dass auch manche K-Pop-Idols damit zu kämpfen haben. Nur leider ist das "zu kämpfen haben" hier ein bisschen (sehr) relativ zu verstehen; wenn zum Beispiel ein Video ankündigt, dass es gleich "chubby" K-Pop-Idols zu sehen gibt, dann bekommen wir Dudes, die 62 statt 60 Kilo auf 1,70 Körpergröße wiegen oder Frauen, die doch tatsächlich keine Thigh Gap besitzen. Wer sich Sorgen um Leberflecken oder Nasenbuckel macht, bekommt Bilder von Musikern, bei denen man in der Tat mit der Lupe eine Andeutung von ebendiesem findet.
Und ich verstehe so wirklich überhaupt nicht, wem das helfen soll. Sollte ein moppliges Kind beim Anblick von Joy von Red Velvet denken "Wow, sie hat ja wirklich die gleichen Probleme wie ich, dann ist ja alles gut!"? All diese Idols sehen ohnehin aus wie Götter unter Sterblichen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich ihnen seelisch verbunden fühlt, nur weil man ihnen theoretisch den Hauch eines Makels in einer ähnlichen Kategorie unterstellen könnte. Im Ernst - "du fühlst dich dick, keine Sorge, diese speckigen Menschen werden dich bestimmt aufmuntern" zeigt doch nur, wie komplett verquer die Schönheitsstandards in der K-Pop-Industrie sind. Noch bescheuerter ist der Gedanke, dass diese Idols, die ja durchaus auch Zugang zu Social Media haben und vermutlich seit sie Teenager sind in die Vorhölle der Paranoia zu ihren eigenen Körpern erzogen werden, über so ein Video stolpern sollten und dann sehen dürfen, dass sie als 'dicke Idols', 'krummnasige Idols' oder sonstwas dargeboten werden. Auf die Idee muss man erst einmal kommen, ein Format mit guten Intentionen zu starten, das eigentlich niemandem helfen kann, egal, aus welcher Richtung man es sich ansehen würde.
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