LOONA - Luminous
Hach, ich dachte schon, dass ich diese Ausgabe zu sehr nach Miesepeter klingen werde. Aber ich hatte doch viel zu loben. Aber kommen wir dahin, wovor ich mich von Anfang an ein wenig gegruselt habe: Dieses neue LOONA-Zeug, ich weiß einfach nicht, es tut es nicht für mich. An diesem Punkt weiß ich auch nicht weiter, weil sie konzeptuell sowohl mit "Flip That" als auch hiermit eigentlich in die Kerbe schlagen, die ich cool finde. Aber irgendwie zünden die Songs nicht.
Das visuelle Gimmick für dieses Video sieht ganz cool aus, aber trotzdem finde ich das Endresultat awkward wie Sau. Ich war ja auch damals bei "Butterfly" am jubelpersern darüber, wie cool ihre Inklusivität und ihr Darstellen von anderen Körpern und Menschentypen ist. Ist es immer noch und ich kann wertschätzen, was sie hier versuchen. Die Tänzerin im Rollstuhl ist badass ohne Ende. Aber wie sie am Ende alle zusammen über die Brücke geschickt werden, mit ihren verdammten Smartphone-Taschenlampen bedröppelt durch die Gegend spazieren und darüber nachdenken dürfen, dass sie als Minderheit gecastet, aber nicht mal im selben Shot mit der Gruppe rumstehen dürfen ... ich weiß einfach nicht.
Ein bisschen mehr Leuchten wäre schon drin gewesen, oder? Die ganzen Shots, in denen sie auf ihre Handys schauen, inspiriert lächeln und einfach nicht so ganz ersichtlich wird, was die LOONA-Mädels gerade so fundamental Inspirierendes tun, sind auch seltsam. Bin ich der einzige, der das so fundamental awkward aussehend findet? Als hätte man Katy Perrys "Firework" mit dem Finale einer rebellischen YA-Buchverfilmung auf einem Budget von fünf Euro gekreuzt. Es kann die gewollte Bedeutungsschwere einfach nicht tragen. Bei "Butterfly" hatte ich das Gefühl, dass sie einfach ein Vibe-Verstärkungstrupp waren, die ihre Coolness kompromisslos und synchron mit LOONA auf Augenhöhe abfeuern durften. Hier hat die Art, wie sie gefilmt werden, einfach so etwas "ihr braucht die Girlgroup, damit ihr auch wisst, dass ihr zu etwas gut seid". Und ganz so ist es dann ja auch nicht, hm? Es verstärkt einfach meinen Eindruck, dass hier alte LOONA-Vibes wiederhergestellt werden sollen, ohne überhaupt genau zu verstehen, was diese alten Vibes genau waren.
Es hilft halt auch nicht, dass dieser Song einfach ziemlich meh klingt. Ich rede mich hier über das Video um Kopf und Kragen, weil es immerhin etwas zu besprechen gibt, aber der Song hat einfach nicht so viel zu bieten. Ich liebe die Idee von einem Runway-Banger und ich liebe House, dieser Beat furzt aber einfach nur ziemlich unkoordiniert ein bisschen vor sich hin, bevor die Bridge das ganze Soundkonzept aufgibt. Irgendwohin führt beides nicht. Der Refrain ist schwach, die Verses haben wenig Prägnantes und ein cooles Finale gibt es auch nicht. Solides Konzept, leider eine wirklich schwache Umsetzung.
Wertung: 1,5/5
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