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Somi - Dumb Dumb

Gehen wir halbwegs chronologisch durch die Releases des Monats und fangen mit einem an, das erwartungsgemäß polarisiert hat: Somi ist eins der neuen Vorzeigekinder auf dem YG-Inprint Black Label, seit sie 2018 ihren Vertrag mit JYP aufgelöst hat, bei denen sie in der Girlgroup I.O.I. mitgewirkt hat. Sprich: Somi ging weg vom Parade-K-Pop-Sound hin zum westlichsten Produzenten, den Korea zu bieten hat. "Dumb Dumb" ist ihre nächste jährliche Single ohne richtigen Tape-Kontext und macht all die guten und schlechten Sachen, die Blackpink-Produzent Teddy so zu bieten hat:

Der Song ist kurz, elektronisch und Rap-lastig. Wer sich große Vocal-Harmonie und einen explosiven Refrain oder Aufbau wünscht, wird hier enttäuscht. Aber das soll nicht meine Sorge sein, denn wenn ich persönlich etwas an diesem Song so richtig geil finde, dann ist es dieser fantastisch eingeleitete House-Drop, den man sofort jedem noch so untergründigen Club vorsetzen könnte. Das ist für zwanzig Sekunden Dauer EDM-Perfektion, Somis gelassene Vocals kommen auch sehr stabil darauf.

Leider hat das Drumherum nicht wahnsinnig viel zu bieten. Das High School-Drama im Musikvideo wirkt ein bisschen arg klischee-haft und die Shots mit dem kleinen Mädchen am Anfang machen auch nicht gerade die coolste Energie her. Aber noch weniger verstehe ich, warum ein so sicker House-Drop mit Parts mit der Intensität einer Milchschnitte-Werbung umgeben werden muss. Gerade die erste Strophe dümpelt so kantenlos und leer vor sich hin, dass ein guter Drop und solider Abschluss tatsächlich mit dem Gefühl zurücklassen, dass man hier keine ganze Mahlzeit bekommen hat. Das Problem ist aber nicht die Kürze - ein Song auf 2:30 kann definitiv mehr als genug sein. Aber dann muss wirklich jedes einzelne Element felsenfest sitzen. Und wenn es das dann wie hier nicht tut, können auch starke andere Teile nicht ganz helfen.

Wertung: 2,5/5

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