CL - Spicy
Zurück zu euphorischeren Momenten: Ich habe nicht erwartet, dass jemand wie CL, die am Anfang des Jahrzehnts noch eine der großen Girl Crush-Figuren der Szene war, noch einmal so richtig in vollem Momentum zurückkommen würde. Alle 2NE1-Mitglieder leben doch inzwischen mehr oder weniger in einem sorglosem Legacy-Zustand. Aber nix da: Die neue CL-Single KILLT.
Lassen wir einfach einmal beiseite, dass der englische Slang stellenweise ein bisschen antiquiert ist und die Lyrics jetzt auch nicht komplett der lyrische Himmel sind. Aber Jesus Christus, das ist einer der besten Beats, die ich je in einem K-Pop-Song erlebt habe. Wie unapologetisch störrisch und unamschmiegsam sich hier die beinharten Elektro-Sounds aufeinanderstapeln und in ein eine minimalistische, aggressive Hook gipfeln, ist ganz großes Tennis.
Und CL könnte Einkaufslisten vorrappen, solange sie mit dieser Delivery aufspielt. Sie klingt hier so hungrig wie hundert Spartaner und macht dich glauben, was sie da erzählt. In Sachen reinen Sounds und reiner Klangästhetik ist das ein so komromissloser und gnadenlos guter Rap-Song, dass ich ihn ohne Scham an Rap-Kolumnistin Dani weitergeleitet habe. Es ist einer der wenigen Songs, die ich auf Anhieb ein halbes Dutzend Mal am Stück gehört habe. Er geht absurd hart, zeigt CL auf ihrem immensen, maximalen Power-Level und ist eigentlich viel zu schroff und unpoppig, um überhaupt noch als K-Pop zu gelten.
Wertung: 5/5
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