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1. Aespa - "Welcome To My World"

Es fällt mir schwer, zu sagen, warum mich dieser Song so komplett ins Jochbein tritt. Es ist wahrscheinlich weder der größte noch der meistbeachtete dieses Jahres, es war eher so ein kleines, cineastisches Pre-Release für Aespa, bevor sie mit dem Titeltrack "Spicy" die echte Welt betreten durften. Reine Lore-Arbeit, mehr nicht. Ein bisschen Alt-Rock-Gitarren-Angstiness, um Stimmung für ein Comeback zu machen.

Aber es gab noch nie etwas in diesem Genre, das das Konzept von Lore so spannend umgesetzt hat wie "Welcome To My World". Es geht um Folgendes: Die Naevis, diese ominöse KI-Entität aus der Cyberwelt, bricht in die Realität durch. Aespa zeigt ihr diese Welt. Das Video macht dafür diese Shots von Büschen und Shit. Die Idee ist simpeler Sci-Fi-Kram, ein bisschen wie das Ende von Ex Machina.

Aber dann kommt diese Bridge. Diese Bridge, in der diese zerbrechliche, rohe Roboter-Stimme den Vocals nachspricht: "This city is so pretty with the lights on", gepaart mit dem subtilen, aber affektiven Schimmer der Musik. Es gibt wenig Lieder darüber, wie schön die Welt eigentlich ist, oder? Dieser Moment verkauft es ohne jede Übertreibung und ohne Pathos.

Ein schockierend profundes Konzept, und noch schockierender, dass dieses K-Pop-Stück etwas umsetzt, das man sonst eigentlich im Prog-Rock oder wo auch immer erwartet. Diese Nummer möchte man um fünf Uhr morgens, angeduselt von einer Party heimkommend, im Sonnenaufgang hören, wenn die Morgensonne die Stadtlichter davonschwemmt.

Die Tatsache, dass wirklich die absurd-campy Lore von Aespa einen so einschneidenden Song ermöglicht hat, macht mich ein kleines bisschen fertig. Aber, ja: "Welcome To My World" ist der beste K-Pop-Track in diesem Jahr und in seiner seltsamen, kleinen Nische ein Kandidat für echte Zeitlosigkeit.

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1 Kommentar

  • Vor 11 Monaten

    Nun gut. Dass K-Pop eine gewisse Dominanz erreichen konnte, ist unbestritten. Leider überstrahlt diese Dominanz die japanische Variante der Popmusik. YOASOBI haben mit "Idol" einen echten Banger veröffentlicht, der auch in der K-Pop-Szene große Aufmerksamkeit erfuhr und auf dem heimischen Markt einen Rekord nach dem anderen eingerissen hat. 21 Wochen ununterbrochen auf Platz eins der Billboard Japan Hot 100 ist schon eine Marke.