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Weeekly - "After School"

Okay, Zeit für ein bisschen persönlichen Stress: Ich stand selten so gespalten einem Comeback gegenüber wie diesem hier. Weeekly wirkten mit ihrem letztjährigen Debüt wie die Errettung der soften Girlgroup-Ästhetik. "Tag Me" war ein alles plattmachender Überhit mit perfektem Flow, perfektem Chorus und durch die Bank beeindruckend guten Performances. Jetzt kommen sie hiermit um die Ecke, und es hat Höhen und Tiefen.

Zunächst: Attitude und Catchiness stimmen immer noch. Der Refrain hat eine nostalgische Klangtiefe, eine wunderbare Vocal-Harmonie, generell passen ein paar der Sound-Landschaften hier sehr gut zum Teenage-Skater-Konzept des Videos. Aber: Der zweite Verse ist ein Desaster. Alle Coolness und alles Understatement fliegen über Bord, wenn Jiyoon zwei Zeilen mit einem "Yo, Yo, Yo" beginnt, das Bürger Lars Dietrich oder Jan Delay nicht lahmer hätten rüberbringen können.

Dann klingt der restliche Text des Verses so sehr nach "Hello, fellow youth", das man sich wirklich fragt, welcher BWL-Onkel des Produzenten diese penetrant beschissenen Text geschrieben hat. Es ist fast schon ein bisschen ikonisch, wie Gänsehaut-induzierend der Vers und sein Gelaber von Insta-Tags und Handypsielen ist, wäre der restliche Song nicht eigentlich richtig gut. Aber nach "Tag Me" ist das hier in Sachen Treffsicherheit doch drei Schritte zurück.

Wertung: 3/5

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