Kiss, Brian Wilson u.v.a. trauern um einen der größten Songwriter und Komponisten der Popgeschichte.

Los Angeles (ebi) - Burt Bacharach ist tot. Der 1928 in Kansas City geborene und ausgebildete Pianist gilt als einer der größten Songwriter der Popgeschichte. Consequence of Sound titelte: "Der Architekt des modernen Popsongs". Bezeichnend ist auch der Kondolenz-Tweet Paul Stanleys: "Was für ein Verlust, aber auch was für ein Schatz an erstaunlichen Songs, die er uns hinterlassen hat (...) 'Walk On By'? 'That's What Friends Are For'? 'Alfie'? 'This Guy's In Love With You'? WOW", so der Kiss-Gitarrist.

Dutzende Charts-Hits

Bacharach, der ein geradezu biblisches Alter erreichte und eine umfangreiche Diskografie hinterlässt, starb am vergangenen Mittwoch zuhause in Los Angeles im Alter von 94 Jahren eines natürlichen Todes, meldet Associated Press. Schon vor weit über 60 Jahren, 1957, landete er seinen ersten Hit ("The Story Of My Life" von Marty Robbins) in den USA. In jenem Jahrzehnt hatte er auch seinen kongenialen Texter kennengelernt, den 2012 verstorbenen Hal David.

Gemeinsam schrieben sie u.a. Songs für Dionne Warwick ("Walk On By" etc). Aber auch für die Beatles ("Baby, It's You"), Dusty Springfield ("The Look of Love"), Cher ("Alfie"), Aretha Franklin ("I Say A Little Prayer"), Tom Jones ("What's New Pussycat?"), Herp Albert (This Guy's In Love With You") oder Isaac Hayes ("Walk On By") war Bacharach tätig. Mit seiner späteren Ehefrau Carole Bayer Sager komponierte er zudem Songs für Neil Diamond ("Heartlight") oder Luther Vandross ("A House Is Not A Home").

Auf Tour mit Marlene Dietrich

1960 hatte er Marlene Dietrich, mit der er seit 1956 kollaborierte, auf Deutschlandtour als Orchesterleiter begleitet. 1985 ging Bacharachs Song "That What Friends Are For" an die Spitze der Charts und erhielt einen Grammy. Seine Karriere-Hochphase erlebte er in den 60er- und 70er-Jahren.

1998 veröffentlichte Bacharach mit Elvis Costello das Kollabo-Album "Painted From Memory" inklusive des ebenfalls Grammy-prämierten Songs "I Still Have That Other Girl". Vier weitere Grammys, einige Golden Globes, andere Auszeichnungen und auch drei Oscars (u.a. für "Raindrops Keep Fallin' On My Head" von B.J. Thomas) zieren seinen Wandschrank. Seit 1972 firmiert er in der Songwriters Hall of Fame.

Ende der 90er bzw. Anfang der Nullerjahre absolvierte er auch Cameo-Auftritte in allen drei Austin Powers-Filmen. 2018 trat Burt Bacharach, der einen Jazz/Orchester-Background hat und in den 50ern als US-Soldat in Deutschland stationiert war, hierzulande das erste Mal offiziell solo auf - im Berliner Admiralspalast. 2015 folgte ein Gig beim britischen Glastonbury Festival, sein letztes Material veröffentlichte Bacharach 2020. Der Musiker mit deutsch-jüdischen Wurzeln war vier Mal verheiratet und wurde auch vier Mal Vater.

Viele Stars verabschiedeten den Musiker nun in den Sozialen Medien, darunter auch Noel Gallagher, Liam Gallagher, Ron Sexsmith. Beach Boy Brian Wilson schrieb: "Burt war einer meiner Helden und beeinflusste meine Arbeit sehr."

"Eines der größten Songwriter-Vermächtnisse aller Zeiten", betonte Tim Burgess von The Charlatans.

"Wir verwenden den Begriff 'Helden' viel zu oft, aber im Falle Burt Bacharachs trifft er absolut zu", twitterte Rick Astley.

"Burt Bacharach war so süß wie seine Songs", schwärmte Barbra Streisand.

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laut.de-Porträt Burt Bacharach

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