Die fünf größten US-Musikkonzerne werden der Preisabsprache bezichtigt.
New York (mis) - Nachdem man sich an die erbitterten Rechtsstreitereien zwischen US-Plattenfirmen und der MP3-Tauschbörse Napster schon gewöhnt hatte, verwundert folgende Neuigkeit nur wenig: Das New Yorker Bezirksgericht will den fünf weltgrößten Labels an den Kragen. Grund: Vorwurf der Preisabsprache.
Nach einem Bericht von CNN heißt es in der Sammelklage der 28 US-Staaten, die Labels hätten mit Hilfe einer Strategie namens MAP (Minimum Advertising Pricing) Einzelhändler dazu gezwungen, einen festgesetzten CD-Verkaufspreis nicht zu unterschreiten. Im Gegenzug übernahmen die Firmenriesen bei Einhaltung der Absprache Werbeausgaben der Händler. Diese Strategie sei verfolgt worden, um die Verbreitung zahlreicher (geschäftsschädigender) CD-Billiganbieter zu stoppen.
Die rasch vorgebrachte Statistik der Federal State Commission besagt nun, dass amerikanische Musikfans auf diese Weise in den letzten zweieinhalb Jahren umgerechnet rund eine Milliarde Mark zuviel Geld für Tonträger ausgegeben haben. Sollte dieser Vorwurf gerichtlich bestätigt werden, steht den Musikgiganten hoher Schadensersatz und eine Änderung der bisherigen Praktiken ins Haus.
Die Beschuldigten, Sony Music, Bertelsmann, EMI, Seagram Universal und Time Warner, waschen ihre Hände derweil in Unschuld und ließen verlauten, sie hätten keinen Gewinn aus der MAP-Strategie gezogen.
Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft in Hamburg spielte den Trubel heute morgen als rein amerikanisches Problem herunter, das aufgrund unterschiedlicher Marktstrukturen in Deutschland nicht möglich sei.
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