Bei der Verleihung der Goldenen Himbeere, der Gegenveranstaltung zum Oscar, ist Madonna mittlerweile Dauergast. Ihr neues Video sorgt jedoch weit mehr für Aufsehen.
New York (tk) - Vor der glamourösen Oscar-Verleihung wird traditionell die Goldene Himbeere vergeben. Und wie so oft durfte Pop-Queen Madonna einige der Früchtchen einstecken. Insgesamt räumte die Sängerin zwei der unbeliebten Awards ab: Den für das schlechteste Filmpärchen (gemeinsam mit Adriano Giannini) und den für die schlechteste Schauspielerin im Streifen "Swept Away". Letzteren teilt sie sich übrigens mit Teenie-Star Britney Spears, die die Jury für ihr Schauspiel-Debut in "Crossroads" ehrte.
Nominiert war Madonna daneben als schlechteste Nebendarstellerin für ihren Mini-Auftritt im neuesten James Bond-Streifen "Die Another Day". "Sie ist nicht länger als zwei Minuten zu sehen, aber sie spielt in dieser Szene so furchtbar, dass man die Dämlichkeit ihres Auftrittes den ganzen Film über nicht vergisst", so die Meinung der Jury. Ein hartes Urteil fällte sie auch über Madonnas Ehemann Guy Ritchie, Regisseur von "Swept Away". Der Streifen holte insgesamt fünf Himbeeren.
Musikalisch ist Madonna dagegen erfolgreich wie eh und je. Derzeit sorgt ihr kommendes Video für Furore. Der Clip zum Titelsong ihres am 22. April erscheinenden Albums "American Life", der mit einer Modenschau beginnt, bei der Models Tarn- und Kampfanzügen tragen, wurde auch als Kritik an US-Präsident George Bush gedeutet. Madonna selbst erscheint ebenfalls auf dem Laufsteg und wirft eine Handgranate ins Publikum.
Medienberichten zufolge wird Madonna nun gezwungen, das Video aufgrund des ausgebrochenen Irak-Kriegs zu überarbeiten. Es zeige "die katastrophalen Folgen und Schrecken des Krieges", was Fans als unangebracht empfinden könnten. Noch größere Gefahr für das Image der Pop-Queen geht wohl von den amerikanischen Massenmedien aus, die derzeit jeden Bush-Kritiker mit Terrorismusverdacht belegen: "Madonna has a new groupie: Saddam Hussein!" titelten beispielsweise die New York Daily News.
"Madonna geht mit den Ereignissen in der Welt sehr vorsichtig um", sagte daraufhin eine Sprecherin der Sängerin der New York Post. Es werde Änderungen geben, dennoch soll "American Life" wie geplant in der ersten April-Woche auf Sendung gehen.
Noch keine Kommentare