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Apocalypse Now - The End (The Doors)

Einen Film richtig zu eröffnen, ist eine Kunst für sich. Ein großartiges Opening entreißt einen binnen weniger Sekunden den eigenen vier Wänden und katapultiert kopfüber in die Vision des Filmemachers. Das Intro zu "Apocalypse Now" dient hierfür auf ewig als Blaupause. Regisseur Coppola kontrastiert die öffnenden entspannten Akkorde von "The End" mit einem tropischen Regenwald, wiegt uns in falscher Sicherheit, ehe er Jim Morrison den Ton vorgeben lässt: "This is the end." Das Ende wovon? Von aller Menschlichkeit, wenn man Coppola fragt. Mit der ersten Silbe macht ein Hagel aus Napalm jegliche Harmonie zunichte.

Von da weitet Coppola sein cineastisches Auge und führt Captain Willard ein, in dessen Kopf die Bilder des Horrors in Dauerschleife laufen. Der Film beginnt mit verbildlichter PTSD, die gleichermaßen die kommenden Gräueltaten vorwegnimmt, als auch unseren Hauptcharakter als gebrochenen Mann vorstellt. Der Ventilator kreist mit den Klängen eines Helikopterrotors, sein Blick geht ins Leere, seine Seele bereits verschmutzt. Die Odyssee, die folgt, kann unmöglich eine schöne sein, kann nur einen Ort als Ziel haben: das Herz der Finsternis.

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