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Bright & Black in Berlin

Auch in Berlin kreuzten sich diese Woche die Welten von Klassik und Metal. Bright & Black spielten ihr erstes und bislang einziges Deutschland-Konzert im Großen Saal der Philharmonie. Statt klassischer Orchesterbesetzung erwartete die Besucher:innen ein etwas unorthodox operierendes Ensemble, das sich durch die von Metalmusikern (u.a. Meshuggah, Opeth und Watain) geschriebenen Songs ihres ersten Albums spielten. Mit dabei: Eicca Toppinnen von Apocalyptica als Lead-Cellist.

Dirigent Kristjan Järvi brachte sich selbst als Musiker mit in die Performance ein, haute manisch auf einer großen Handtrommel herum, animierte das Publikum, hauchte etwas irritierend ins Mikro und rannte gen Ende einmal quer durch den ganzen Saal. Ähnliches erlebt man in der Philharmonie sonst eher selten – vielleicht auch deshalb sprang das Publikum am Ende zu Standing Ovations auf. Dabei gabs neben vielen guten Momenten, wie etwa die live noch um einiges besser funktionierende epische Dynamik von "Collateral Damage" und die anspruchsvollen Polyrhythmen in "Armies Of The Preposterous", auch einige Mankos.

Die akustischen Vorteile eines klassischen Konzertsaals wie der Philharmonie wurden quasi obsolet, weil das gesamte Orchester mikrofoniert und der Sound - statt natürlich aus den Instrumenten selbst kommend - über Lautsprecher ausgespielt wurde. Warum dann überhaupt in die Philharmonie gehen? Laute, aggressive Passagen matschten leider ziemlich durcheinander. Zwar reichte es immer noch für weit klareren Sound als im durchschnittlichen Underground-Konzertclub, die ausgelassene Möglichkeit schmerzt trotzdem. Vermutlich auch Eicca Toppinnen, der während der Performance immer wieder zum verantwortlichen Tonmann gestikulierte.

Auf einer Festivalbühne würde das Programm Bright & Blacks vermutlich weit besser funktionieren. Allein schon deshalb, weil sich dort Dirigent Järvi noch mehr austoben könnte, und die Reaktionen des Publikums auf seine für einen Konzertsaal teils etwas zu optimistischen Mitmach-Animationen vermutlich euphorischer ausfallen würden.

Was nach dem Abend aber vor allem hängen bleibt: Selten sieht man Musiker:innen auf der Bühne so viel Spaß und Leidenschaft verkörpern wie bei Bright & Black. Spielfreude ist ansteckend und allein, dass ein solches Projekt existiert, ein gutes Zeichen für die Musik.

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