5 Fragen an Leprous (und ein imaginärer Blowjob)
Dieser fesch gekämmte Bursche ist Einar von Leprous. Die Norweger veröffentlichten kürzlich das Album "Malina", in das jeder Prog-Begeisterte, der nichts gegen Falsettgesang hat, zumindest einmal reinhören sollte. Im Vorfeld des Albums unterhielten wir uns ausführlich mit dem Frontmann über Himbeeren, Wasserparks und Cellisten. Außerdem stand uns Einar für ein paar Zusatzfragen zur Verfügung:
1. Welches Konzert hast du zuletzt besucht?
Zählt es, wenn ich auf einem Festival war? Dann erinnere ich mich nämlich nicht an die Band. Das war irgendeine Death Metal-Band, der ich nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt habe, haha. Cooler zu erwähnen ist wohl das letzte richtige Konzert, auf dem ich war: Radiohead. Das war fantastisch. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen, aber seit gut zehn Jahren sind sie eine meiner Lieblingsbands. Es war wahnsinnig inspirierend, ihre Show zu sehen. Wenn sie spielen, kommt das wirklich von Herzen. Sowas schätze ich sehr.
2. Welche Reunion ergab tatsächlich Sinn?
Keine. Möglicherweise gibt es ein paar Ausnahmen, aber gerade wenn es um alte Bands geht, die schon seit Ewigkeiten unterwegs sind, und dann auch noch für ein paar Shows zurückkehren, finde ich das in der Regel nicht cool. Aber wen ich gerne noch mal sehen würde, sind Porcupine Tree. Ich habe gar nicht wirklich mitbekommen, dass sie aufgehört haben. Irgendwann habe ich einfach realisiert: "Oh, er (Steven Wilson, Anm. d. Red.) macht jetzt sein Soloding". Ihn alleine habe ich noch nie live gesehen, Porcupine Tree dafür ein paar Mal, und das war immer sehr, sehr gut. Gavin Harrison am Schlagzeug ... Wobei ich auch hier sagen muss: Ich bin mir nicht sicher, ob eine Reunion Sinn ergeben würde. Ich versuche immer, mich von Nostalgie fernzuhalten. Wenn Leute aufgehört haben, zu spielen, gibt es normalerweise einen verdammt guten Grund dafür.
3. Welche war deine unangenehmste Fan-Situation?
Oh, es gab so viele! Ich werde wahnsinnig schnell verlegen, und das macht Situation oft unangenehm, haha. Ich bin Norweger, weißt du? In Bratislava war ein Typ, der total in der Show drin war, und es absolut liebte. Und seine Art es zu zeigen war, direkt vor mir auf die Knie zu gehen und mir einen imaginären Blowjob zu geben. Was zur Hölle machst du da? Wer hat dir den Eindruck vermittelt, das wäre okay und lustig? Ganz allgemein zeichnet sich übrigens ein Muster ab: Die, die laaaaange warten, bis die Band rauskommt, tendieren gerne dazu, weird zu sein. Und ich muss dazu sagen: Ich glaube nicht, dass ich derjenige in der Band bin, der die unangenehmste Situation erlebt hat. Aber mehr kann ich dazu leider nicht sagen, denn der verantwortliche Fan würde sich sofort erkennen - vor allem da ich gerade mit einem deutschen Magazin spreche ...
4. Empfehlt bitte eine Band, die sich im neuen Jahrtausend gegründet hat.
Oh Gott, ich bin ein Kerl der 90er! Da wurde einiges der besten und einiges der schlechtesten Musik überhaupt veröffentlicht. Ab 2000 ... The Mars Volta vielleicht. Aber die haben ja inzwischen schon wieder aufgehört.
5. Was sollten unsere Leser definitiv über dich wissen?
Dass Leprous auf der Bühne und in der Musik ein ganz andere Angelegenheit sind als Leprous privat. Eine ganz andere, haha!
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