It's over
Gut, zu zweit kann man auch werkeln. Haben Till Lindemann und Peter Tägtgren ja gerade bewiesen. Zeit Interviews zu geben. Till reiht sich in die Riege der Businesspessimisten (oder -realisten?) ein: "Ich würde heute definitiv keine Band mehr gründen. Es ist ziemlich unmöglich, heute noch davon zu leben. Die Plattenfirmen geben dir keine Chance mehr, wie sie es noch in den alten Tagen taten: 'Hier ist ein Stapel Kohle, mach' ein cooles Album!' Heutige Musik ist schnell produziert, homemade, komplett digital und Low-Budget. Als Newcomer hast du keine Chance. Alles ist billig und Low-Budget und es kommt einfach nichts gutes Neues mehr. Außer DJs. Es gibt eine ganz neue, moderne DJ-Kultur: Skrillex und so. Es passiert ein totaler Wandel in der Musik, in der Qualität der Musik, im Musikgeschmack. Wir werden niemals wieder Bands wie Led Zeppelin oder Black Sabbath sehen. Es ist vorbei." Schnell produziert klingt "Skills In Pills" übrigens auch. Vermutlich hat Till also recht.
3 Kommentare mit 3 Antworten
Boah ej, so ein Stuss. Hören die alle nur 1live oder was? Diese ewig gestrige Rumlamentiererrei. Um es positiv zu wenden: Diese ganze oben genannte Entwicklung trägt doch auch dazu bei, dass einiges an Untergrund nach oben gespült wird, wozu man in "der guten alten Zeit" überhaupt keinen Zugang gehabt hätte. Mir wäre ein dickes Stück Vielfalt verloren gegangen.
Ohne Witz. Till Lindemann scheint keine Ahnung von aktuellen Bands zu haben, wenn er meint heute würde es nichts gutes Neues mehr geben. Gerade die DJ-Kultur als neu und modern zu preisen... lächerlich.
Dieser Typ hat mal gar keinen Plan von guten aktuellen Bands! Vollidiot.
Ich glaube der hat auch keine Zeit/Ahnung die Ressourcen zu bedienen, die ihm das Entdecken von Künstlern ermöglichen. Soll heißen, der Typ hat bisher den PC noch nie für mehr benutzt als nur Google und Wikipedia, und vielleicht noch etwas YouTube. Damit repräsentiert er perfekt seine Altersgruppe, die den ganzen Tag im TV die glattgebügelte Scheiße sehen und sich dann beschweren, dass die Welt so schlecht ist.
Na ja, so falsch ist die Aussage ja nun auch wieder nicht. Im Grunde stimmt sie ja sogar. Dass jede Medaille jedoch immer auch zwei Seiten hat, ist aber auch klar.
Die Aussage zeigt doch, dass er sich kaum mit aktueller neuer Musik auseinandersetzt. Er spricht von der modernen DJ-Kultur, von der wir einiges im Mainstream-Radio hören.
Aber geht der Typ mal bewusst auf die Suche nach frischen Bands und Künstlern, die im sogenannten Underground unterwegs sind - wie ja einst seine eigene Band auch? Ich glaube kaum.
Das zeigt mir, dass Lindemann kein wirklicher Musiker ist, da er zu wenig Interesse an anderen Künstlern zeigt. Die Musiker, die ich kenne - und das sind sehr viele - beschäftigen sich neben der eigenen Musik überwiegend mit anderen Bands, die sie persönlich feiern, weiterempfehlen und die Sie als Einflüsse nennen.
Vielleicht ist er auch schon einfach zu alt und eingefahren...
Nur weil das Lindenmännchen seine Linse nicht über den modus operandi der 90er Jahre hinaus schwenken kann, macht das seine Aussage nicht richtiger. Im Grunde ist sie schlicht und einfach falsch. Das Zeitalter der Hyperstars ist durch die Dehnung des Marktes zwar zu großen Teilen vorbei, aber die Implikation, nur als solcher von den Plattenfirmen-Millionen leben zu können, hält nicht stand.
Die Aberkennung des Musikerstatus ist natürlich trotzdem alberner Blödsinn.