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Noch mehr Ärger für Rock Am Ring

Die Kontroversen um Rock Am Ring/Rock Im Park halten an. Nachdem das Festival Pantera vergangene Woche nach kurzem Hin und Her doch wieder ausgeladen hat, steht das nächste Bandbooking in der Kritik. Als das Doppelfestival kurz nach dem Pantera-Update die nächste Bandwelle ankündigte, spülte es mit dieser neben den Foo Fighters unter anderem Five Finger Death Punch ins Lineup. Diese empfinden mun einige als mindestens genau so schlimm wie Pantera.

"Ich sags ungern, aber sind 5FDP nicht grundsätzlich viel problematischer als Phil Anselmo von Pantera?", wird auf Instagram gefragt. Öfter liest man Sätze wie "Pantera streichen und dann 5FDP buchen ... genau mein Humor."

"Ok also tauscht ihr eine Naziband gegen eine Naziband aus? Soll das ein Witz sein? Oder wollt ihr damit allen Betroffenen von Faschismus den Mittelfinger zeigen?", geht jemand noch einen Schritt weiter. "Ist euch klar, wenn rechte Musiker*innen und dann ebenso rechte Fans auf dem Festifal sind, dass das eine Gefahr für alle Betroffenen von Faschismus darstellt? Wollt ihr hier einfach zeigen, dass ihr selbst etwas zu weit rechts steht? Freut euch auf den Boykott eurer Festivals, die Menschen lassen so einen Mist nicht durchgehen ..."

Rock Am Ring/Rock Im Park äußerten sich zu den neuerlichen Vorwürfen noch nicht. Kritiker von Five Finger Death Punch beziehen sich in diesem Fall unter anderem auf das 2020 veröffentlichte Video zu "Living The Dream". Darin bediente die Band von Verschwörungsideologen verbreitete Stereotypen, unter anderem in Bezug auf die Covid-19-Pandemie, teils aber auch darüber hinausgehende politische Feindbilder. Sänger Ivan Moody distanzierte sich vor wenigen Monaten vehement von dem Clip und schrieb ihn vor allem Gitarrist Zoltan Bathory zu. Der macht keinen Hehl aus seinen eher konservativ eingestellten politischen Ansichten.

Im Hinblick auf den Vergleich mit der Causa Pantera und die Forderung nach Auftrittseinschränkungen für Five Finger Death Punch: Symbolik einer menschenverachtenden Ideologie zu replizieren, egal ob nüchtern oder dicht (siehe Pantera), ist noch mal ein anderes Level als stramm konservative, aber noch dem demokratischen Spektrum zugehörige Positionen zu vertreten. Five Finger Death Punch explizit als 'Naziband' zu bezeichnen schießt übers Ziel hinaus – wie trotz anderer Ausgangslage auch bei Pantera.

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12 Kommentare mit 39 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Geil ist vor allem der erste Kommentar. Steel Panther sind sexistisch? Da ist aber jemand besonders aufmerksam... :lol:

    5 Finger Death Punch sind natürlich vor allem deshalb zu schmähen, weil sie Müllmusik machen. Die können sich gerne mal in der Gromky-Schule einschreiben.
    Und Konservative Einstellungen sind zwar stets Steigbügelhalter für Nazis, aber mit ein wenig Bildungsnachhilfe oft zumindest zu entschärfen. Sieht schon ziemlich anders aus als Pantera, zumindest aus der angemessenen Distanz zu solchen Bands.

  • Vor einem Jahr

    Ihr seid alle so Niveaulos und lasst euch blenden ! FfDP als Nazi Band zu betiteln ist echt hard und so ungerecht! Nur weil man zu doof ist das Video richtig zu deuten ???? Das dies alles sarkastisch ist blickt keiner von euch Hohlbirnen! Eine Band deswegen so zu verurteilen und an den Pranger zu stellen ist echt beschämend! Egal ob man die Musik Richtung mag oder nicht so verurteilen geht nicht vor allem auch nicht in in diesem Musik Genere! Echt schade ! Schämt euch

    • Vor einem Jahr

      Yo, was auch immer. Aber bitte, bitte mach niemals mehr ein Leerzeichen vor einem Ausrufezeichen.

    • Vor einem Jahr

      Naja, die Deutung von Bildern und Texten ist i.d.R. sehr subjektiv und hängt vom individuellen Standpunkt ab. So ist man schneller dazu geneigt, solche Vorfälle zu verzeihen, wenn man (a) selbst nicht direkt von dem provokanten Thema betroffen ist, und (b) einen positiven Bezug zu dem Künstler hat. Sprich, wenn die Band mir vorher schon auf den Sack ging, dann jetzt erst recht (egal, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht), was in Zeiten des Internets natürlich sofort zu einem Shitstorm ausartet.

      Natürlich können anstößige Elemente wie z.B. Anspielungen zum NS-Regime als sarkastisches Stilmittel genutzt werden, dies muss jedoch auch eindeutig ersichtlich sein. D.h. es muss entweder absichtlich übertrieben dargestellt werden und somit offensichtlich ins Lächerliche gezogen sein, oder der Künstler muss sich persönlich distanzieren von dem gezeigten Inhalt (z.B. in Form einer schriftlichen Erklärung im Prolog/Epilog). Und trotzdem ist bei sowas natürlich Vorsicht geboten ...

  • Vor einem Jahr

    Wenn diese überzogene Kritik ein paar Nasen von einem Besuch des Festivals abhält, ist doch alles in Ordnung. Der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel.

  • Vor einem Jahr

    Eines sei ewiglich in Stein gemeißelt. Der göttliche Stahl lässt sich nicht verunreinigen mit sterblichen Irrungen und Wirrungen wie Faschismus und Intoleranz. Wahre Krieger des Metalls stehen ihren Brüdern und Schwestern bei, unabhängig von Hautfarben und Sexualität. Man erhebt das Schwert nur um Gerechtigkeit und Freiheit zu verteidigen und den Schwachen beizustehen.
    Merket euch:
    Ein Schwert, geschmiedet auf dem Amboss der Intoleranz wird nicht bestehen und in der Schlacht brechen!

    Zu meinem Misfallen gibt es dennoch Priester des metallenen Gottkaisers aller Musikgenres, die abgefallen sind von der wahren Lehre des Stahls.
    So zieht Phil Anselmo ohne seine tapferen, aber leider gefallenen Mitstreiter der Gebrüder Abbott in die Schlacht. Machte er sich bereits 2016 auf einer Zusammenkunft mit unwürdigen Aussagen Schande, grub er nun die alten Banner seines Stammes Pantera aus und entehrte sie mit Mietkriegern, alleine des schnöden Mammons wegen.

    Bei Five Finger Deathpunch hingegen herrscht musikalisch die Dürre der Wüste. Manch ein Gelehrter bezweifelt gar die Zugehörigkeit dieses Stammes zu den Brüdern des Stahls, da ihre Taten mehr für Grauguss sprechen.
    Gefeiert werden sie eher von jungen Kriegern ,denen sich das Evangelium des Metalls noch nicht vollkommen erschlossen hat.
    Bei genauerem Studium der Schriftrollen und den Besuchen von heiligen Messen, verfliegt dies zumeist.

  • Vor einem Jahr

    Wird demnächst irgendeine Band kritisiert oder ausgeladen, weil sich irgendein Mitglied von ihnen mit der rechten Hand im Schritt oder am A..ch kratzt?
    Wie wäre es wenn ein Festival stattfindet, wo nur nachweislich woke Bands und Künstler auftreten?
    Am besten moderiert von Claudia Roth.
    Übrigens in ihrem Song „Bonnie & Clyde” singt das Lutschbonbon offen von Polizistenmord!
    Das ist dann aber okay oder wie?
    Soviel zum Thema gleiches Recht für alle.

    Bevor mir jemand etwas an dichtet, mit Nazis habe ich absolut nichts am Hut und verstehe diese Ideologie nicht.

  • Vor einem Jahr

    Als linke Socke kann ich ganz gut damit leben, dass andere Menschen andere Ansichten haben. So ists in der Demokratie - glücklicherweise. Vielleicht muss man auch sagen: Noch.

    Die Definition von "Nazi" und das reflexartige Auftun von Schubladen sollte vielleicht auch mal hinterfragt werden. Das ist eher nämlich selbst nazi-esk.