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Grüße aus Kreuzberg


(gesehen bei @SoliXBerg)

Ja, der Lockdown ist hart, aber wenn man so motiviert wird wie in Berlin Kreuzberg, fällt das Zuhausehocken und Fischstäbchen-Mampfen doch gleich viel leichter: "Wenn wir das verkacken, kann ich nicht nach Wacken", mahnt man dort via Bauzaun-Transparent. Dem können wir nur zustimmen.

Zumal Randy Blythe (Lamb Of God) zu Gast in Jesse Leachs Stoke The Fire Podcast kürzlich betonte, dass man trotz allem noch viel schlimmer dran sein könnte: "Ich will nicht wie ein Schwanz klingen, denn viele Leute haben natürlich etwas verloren, sind gestorben, es war emotional, finanziell und mental kräftezehrend. Es war hart – aber wenn du mal im Gefängnis warst, ist ein Jahr mit Netflix daheim sitzen, der Möglichkeit raus zum Einkaufen zu gehen, Sachen über Amazon zu bestellen, XBox zu spielen und so weiter, echt keine große Sache. Selbst wenn du kein Geld hast, kannst du mal draußen Spazieren gehen oder Trainieren. Ich will das Ganze überhaupt nicht herunterspielen, aber es ist nicht das Ende der Welt. Wenn ich eine Phrase aus der englischen Sprache entfernen könnte, bis endlich alle gelernt haben, wie man es richtig benutzt, wäre es das 'unprecedented' (dt.:'beispiellos'). Man spricht von beispielloser Pandemie, von beispiellosem politischem Aufruhr ... Nichts davon ist beispiellos! Nicht mal in den USA der letzten hundert Jahre. Wir hatten kranke politische Figuren. Wir hatten die Spanische Grippe. Wir hatten sogar schon tödlichere Pandemien. Wir hatten Naturkatastrophen. Wir hatten Wirtschaftskrisen. Meine Oma wurde damit groß – sie ist jetzt hundert Jahre alt. Sogar absurde Klopapier-Hort-Phasen hatten wir schon. Wenn man in der Wahrnehmung mal aus der kurzsichtigen Perspektive der modernen Zeit rausgeht und das große Ganze betrachtet, stellt man fest: Okay, die Menschheit hat das alles schon mal durchgemacht. Mit weniger Technologie, weniger Kommunikationsmöglichkeiten. Das hier ist nicht die Pest. Und wir werden das durchstehen. Perspektive ist wichtig bei sowas. Um sie zu bekommen, sollte man sich mit Geschichte beschäftigen."

Also: Zuhause bleiben, Geschichtsbücher lesen (Empfehlung: "Sapiens") und mit etwas Glück bringt euch das bald wieder auf den Wacken-Acker.

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