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Metal im Kuhstall

Eine eher ungewöhnliche Konzertlocation fand sich vor Kurzem im niederrheinischen Voerde-Spellen. Der Betreiber des TINThofs im niederrheinischen Voerde-Spellen veranstaltete in seinem Kuhstall ein Power Metal-Konzert. Klingt zunächst nach einer spaßigen Idee, allerdings meldete eine anwesende Person das Musikevent PETA. Die Tierrechtsorganisation zeigte den Hof daraufhin laut eigener Pressemitteilung beim lokalen Veterinäramt an.

Weil auf einem von besagter anwesender Person mitgeschickten Foto im rückwärtigen Teil des Stalls, hinter der provisorisch mit Heuballen errichteten und gedämmten Bühne Kühe zu erkennen sind, betrachtet PETA das Konzert als Tierquälerei. Fachreferentin Lisa Kainz erklärt im Namen der Organisation: "Dröhnende Bässe, schriller Gesang und ohrenbetäubende Gitarrenriffs sind nicht gerade das, was sich Verbraucherinnen und Verbraucher unter Biobetrieb vorstellen. Es zeigt aber einmal mehr die generelle Logik aller tierhaltenden Betriebe: Auf Kosten der Tiere wird der Gewinn maximiert – auch wenn sie dafür lauten Veranstaltungen ausgesetzt werden, die sie offensichtlich stressen und gefährden. Wir müssen raus aus der Tierhaltung, nur so können wir echtes Tierwohl gewährleisten."

Hofbesitzer Christian Hülsermann sieht das gegenüber der Rheinischen Post etwas anders: "Wir machen viel für unsere Tiere und bestimmt nichts, was dem Tierwohl zuwider läuft. Es war eine tolle Veranstaltung, ein Metal-Rock'n'Roll-Konzert. Das war schön, das war laut." Die Kühe hätten sich an der Musik nicht gestört, die Strohballenbarriere zwischen Bühne und dem Bereich des Stalls, wo die Kühe standen, außerdem viel des Lärms geschluckt.

Das Veterinäramt stellte sich dennoch eher auf die Seite PETAs, wie die Rheinische Post weiter berichtet. Einer Mitteilung des Landkreises zufolge habe dieses mit Unverständnis auf das Kuhstall-Konzert reagiert, als es durch die Anzeige davon erfahren hatte, und für die Zukunft Veranstaltungen dieser Art untersagt. "Die Lärmbelästigung durch Veranstaltungen dieser Art ist für die Tiere nicht zumutbar und darüber hinaus vermeidbar", heißt es.

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