Mustaine teilt aus
Dave Mustaine hat bislang noch keine Funko Pop-Figur – zumindest keine offizielle. Dass das neue Metallica-Set den Ausschlag für einen neuerlichen Seitenhieb auf seine Ex-Band ist zwar eher unwahrscheinlich, völlig ausschließen würde ich es bei Mr. Megadeth aber auch nicht.
Dabei schien Mustaine zumindest mit Metallica-Frontmann James Hetfield eine Weile sogar wieder so gut auszukommen, dass beide ernsthaft über ein gemeinsames Nebenprojekt nachdachten. Das verriet Mustainevergangene Woche in einem Interview, Songfacts hakten nun noch mal nach und wollten den Grund für das Scheitern der Kollaboration wissen. Zwar nannte Mustaine in seiner ausführlichen Antwort den Namen nicht, machte aber sehr deutlich, dass offenbar Metallica-Drummer Lars Ulrich eine wesentliche Rolle dabei spielte. Gegen den stichelt er dann gen Ende der Aussage noch mal richtig.
"Das letzte Mal, als wir sprachen, ging nicht so gut aus aufgrund von Erinnerungen an ein paar Dinge, die passiert sind, als ich noch in der Band war", sagte er über den Stand der Dinge mit Hetfield. "Ich erinnere sie auf eine gewisse Weise, und er sagt, sie wären anders passiert. Dabei geht es um jemand Dritten, nicht mal ihn selbst. Er spricht zu mir darüber im Interesse von Du-weißt-schon-wem."
Sie wollten 'No Life 'Til Leather' neuveröffentlichen – 27 Songs, Poster, Flyer, Bilder, alles. Ich sagte, dass ich das liebend gerne machen würde, und James meinte: 'Schau, wir haben Scheiße gebaut. Die letzten drei Dinge, die wir gemacht haben, sind entsetzlich gefloppt.' Damit meinte er 'Lulu', etwas namens 'Orion' (das Orion Music & More Festival; A.d.R.) und noch was ... ich glaube ein Film über einen Fan oder so ("Through The Never"; A.d.R.). Ich weiß nicht mehr. Ich sehe sie gar nicht als Fehlschläge. Jedenfalls sagte ich: 'Ja, ich wäre interessiert.' Darauf er: 'Wir würden gerne alles richtig stellen mit Publishing und so weiter.' Das fand ich gut, denn ein Grund, warum wir uns nie versöhnt hatten, war, dass es Songs von mir gab, von denen ich nach meinem Abschied nicht wollte, dass sie sie aufnehmen – sie sie aber trotzdem aufgenommen haben und mir nicht das ausgezahlt haben, was mein Anteil daran gewesen wäre. James und ich schrieben jede Note von 'Metal Militia' und 'Phantom Lord'. Doch irgendwie hieß es beim Album dann, dass Lars zehn Prozent bekommt. Und von 'Metal Militia' kriegt Kirk was, obwohl der da noch gar nicht in der Band war. Ich hatte mich damit abgefunden, und als er sagte, sie würden das richtig stellen wollen, meinte ich: 'Toll, let's do it. Damit habe ich kein Problem.' Als ich dann aber darlegte, wie es war, kam zurück: 'Nee, so war es zwar irgendwie, aber SO wars.' Weißt du was? Als ihr das damals gemacht habt, war es nicht cool. Ich sagte: 'Nutzt mein Zeug nicht, und ihr habt es genutzt und mir nicht meinen Anteil davon gegeben. Warum also sollte ich jetzt willentlich wieder sowas zustimmen? Das mache ich nicht.'' An diesem Punkt stehen wir gerade.
Ich würde liebend gern mit James arbeiten. Ich würde auch gern wieder mit Lars arbeiten, aber ich denke, das echte Talent lag bei Metallica schon immer an der Gitarre. Jeder macht sich übers Schlagzeug lustig. Lars ist ein toller Arrangeur. Und glaubt es oder nicht, ich habe ihn gesehen, als er auf einer schrottigen Akustikgitarre das Opening-Riff von 'Master Of Puppets' geschrieben hat. Und wisst ihr was? Es war ein Typ mit einer Gitarre, der nicht spielen kann und auf dem Hals rumrutscht. Es war nicht mal ein kleines bisschen spektakulär. Die Art und Weise, wie James das gespielt hat, machte es spektakulär."
1 Kommentar
Was für ein jämmerlicher, kleingeistiger Wicht.