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5 Fragen an Royal Thunder

Vor einigen Jahren schienen Royal Thunder ziemlich am Ende zu sein. Das letzte Album "Wick" war 2017 erschienen, danach verlor die Band zwei Kernmitglieder und die verbliebenen Musiker:innen verhedderten sich immer tiefer in einem Drogenstrudel.

Irgendwie schafften Sängerin/Bassistin Mlny Parsonz und Kollegen es zum Glück wieder heraus und fanden einen neuen Fokus für ihre Musik. Während der Pandemie kamen sie und Gitarrist Josh Weaver auch dem zwischenzeitlich ausgestiegenen Drummer Evan DiPrima wieder näher. Heute ist die Band als Trio vielleicht stärker aufgestellt denn je. Das frisch erschienene Reunion-Album "Rebuilding The Mountain" zeugt davon. Wir stellten Parsonz ein paar Fragen.

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musikerin?

"Angel Dust" von Faith No More. Bei ungefähr 3:30 im Song "Smaller And Smaller" hörte ich einen kreischenden Schrei aus Mike Pattons Mund entweichen und entschied genau in diesem Moment, dass er der Vocal-König ist. Was für eine Kraft und wie unfassbar talentiert! Er kann alles und jeden Stil singen, darauf würde ich Geld wetten.

2. Auf welche(s) deiner Riffs/Melodien/Lyrics/Patterns bist du am meisten stolz?

Für "Crooked Doors" haben wir einen Song namens "One Day" geschrieben. Nicht so viele Leute kennen den, glaube ich. Darauf bin ich sehr stolz, weil er eine große Herausforderung war und voller Nuancen und Momenten steckt, in denen ich mich in neue Vocal-Territorien pushte. Außerdem muss ich "The Well" nennen, ebenfalls von "Crooked Doors". Die Melodie ganz am Ende, zusammen mit diesen schönen Gitarrenklängen fühlt sich so warm für mich an. Das Leid, das ich damit ausdrücken wollte, kam, denke ich ganz gut durch.

3. Was sollte sich in der Rock-/Metal-Community zum Besseren verändern?

Konkurrenzdenken. Ich will gar nicht behaupten, dass es ein Problem ist und verstehe schon, dass dieser Wettbewerbsgedanke einfach überall ist. Aber ich finde es scheiße und abstoßend, aus Neid und Eifersucht auf Leuten rumzutrampeln oder Möglichkeiten für andere zu zerstören. Sich immer im Recht zu fühlen oder in Schuld zu stehen, ist Pferdekacke. Arbeite hart, sei ehrlich zu dir selbst und deiner Kunst gegenüber und kümmere dich um deinen eigenen Scheiß. Wenn du einfach deine Geschichte oder deine Kunst mit anderen teilen möchtest, ist das kein Wettbewerb. Lasst es doch so einfach sein.

4. Was zeichnete die Arbeit an "Rebuilding The Mountain" im Vergleich zu früheren Projekten besonders aus?

Es fühlte sich an wie eine zweite Chance. Eine Chance, die wir nicht haben kommen sehen. Wir nahmen uns das zu Herzen, noch mehr als wir es früher im Studio taten. Wir wussten, dass das eine Chance war, das noch mal zu probieren. Nach einer Trennung der weltweiten Pandemie bekommen wir noch mal so eine Chance? Fuck, das haben wir nicht auf die leichte Schulter genommen. Wir sind echt dankbar dafür, wo wir jetzt gerade stehen. Wir stellen uns beschützerisch vor den Berg, den wir neu erbaut haben, bis ganz hoch zum Gipfel. Wir haben es geschafft. Zusammen haben wir es geschafft.

5. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

"Mister Aufziehvogel" von Haruki Murakami. Das Buch machte mich nicht nur zum Fan von Haruki, sondern vom Lesen generell.

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