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Schamgefühl

Hach ja, angesichts solcher Blüten bleibt leider auch jetzt die bereits im Januar durch einen Post von Monuments-Sänger Andy Cizek aufgeworfene Frage aktuell, ob man sich für Metal – mindestens manchmal – schämen muss. "In einer Band zu sein, fühlt sich inzwischen ziemlich bescheuert an", klagte er auf X (damals noch known as Twitter). "Die Kultur ist peinlich und nichts daran ist mehr cool. Man verdient fast kein Geld, und die Hälfte meiner alten Helden sind in Ungnade gefallene Perverse. Ich habe mein ganzes Leben für das hier gearbeitet, und jetzt schäme ich mich nur noch, fühle mich gebrochen und überholt. Ich ertrage es kaum."

Er erhielt dafür einigen Zuspruch aus der Community, unter anderem Twelve Foot Ninja pflichteten ihm bei. Hatebreed-Shouter Jamey Jasta machte Hoffnung: "Ich kenne dich nicht, aber bleib dran, Mensch. Am dunkelsten ist es immer vor Morgengrauen."

Rou Reynolds von Enter Shikari nahm Cizeks Aussage zum Anlass für einen Appell, jetzt erst recht aktiv daran zu arbeiten, die Szene zu verbessern: "Lass die Perversen langsam in die Vergessenheit sinken. Kultur zu verändern, ist Teil unseres Aufgabengebiets als Künstler:innen, das ist doch was wir tun. Nur ist jetzt die Kultur, die wir verändern, eben unsere eigene." Der Schlüssel zum Erfolg sei die eigene Community, so Reynolds: "Konzentriere dich darauf, mit deinen Leuten zu connecten. Sie werden dir helfen, das Gefühl überholt zu sein, wegzukriegen."

Cizek selbst beteuerte einige Zeit nach seinem ursprünglichen Post, er werde in jedem Fall weiter Musik machen und wisse jegliche Unterstützung dabei zu schätzen. In diesem Sinne: Weitermachen!

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