Metalsplitter-Rückblick: Historisches Wacken, Schatten über Deutscher Härte

The Iron Maiden Year

Viel los war auch bei der zweitgrößten Metalband des Planeten, Iron Maiden. Sie tourten durch Europa, headlineten das Wacken Open Air, ging gegen eine kleine Lingerie-Firma vor, die Unterwäsche unter dem Namen "Maiden Wear" verkaufen wollte, brachte ihr "Trooper"-Bier auf den deutschen Markt und bekam ihre eigene Monopoly-Edition. Schon im Januar ehrte die britische Royal Mail Iron Maiden mit einer Briefmarken-Sonderkollektion. Vergleichbares bekamen aus dem Musikbereich vorher nur die Beatles, Pink Floyd, die Rolling Stones und Queen.

Dabei begann 2023 mit einem gesundheitlichen Rückschlag innerhalb der Band. Drummer Nicko McBrain erlitt Anfang des Jahres einen Schlaganfall, erholte sich zum Glück aber verhältnismäßig gut und schnell. An die Öffentlichkeit ging er damit erst im August. "Ich war dadurch rechtsseitig gelähmt, von der Schulter abwärts", berichtete er kurz vor der Headline-Show beim Wacken Open Air. "Natürlich machte ich mir Sorgen, dass das das Ende meiner Karriere bedeuten könnte. Doch dank der Liebe und Unterstützung von meiner Frau Rebecca, meiner Familie, meinen Ärzten und meiner Maiden-Familie konnte ich mich zu ungefähr 70 Prozent wieder erholen. Nach zehn Wochen intensiver Therapie war es Zeit, die Tourproben zu starten. Ich finde wichtig, dass ihr jetzt davon wisst, bisher war ich voll darauf konzentriert, meinen Job zu machen und auf 100 Prozent zurückzukommen. Da bin ich noch nicht, aber mit der Gnade Gottes geht es mir immer besser und fühle ich mich mit jeder Woche stärker."

Vielleicht auch deshalb konzentriert sich Maiden-Sänger Bruce Dickinson im kommenden Jahr auf sein neues Solowerk The Mandrake Project. Am 1. Dezember stellte er den ersten Teil davon in Form des Tracks "Afterglow Of Ragnarok" und dem ersten Kapitel einer zugehörigen Comicreihe vor. 2024 folgen neben Album und weiteren Graphic Novels auch Solokonzerte in Europa.