Seite 16 von 18

Lügt Greg Puciato?

Würde jemand eine Dokumentation über The Dillinger Escape Plan drehen, kämen wohl allerlei interessante Dinge ans Licht. Jedenfalls legen das aktuelle Aussagen von Gitarrist Ben Weinman über das zerrüttete Verhältnis zwischen Sänger Greg Puciato und den übrigen Mitgliedern der seit 2017 aufgelösten Band nahe.

Vorangegangen war diesen Aussagen ein Interview des Revolver Magazins mit Puciato, in dem dieser andeutete, diverse Festivals hätten "astronomische Mengen an Geld" für Reunion-Performances geboten.

Nur wenige Tage später sprach Metal Injection Weinman darauf an. Der wiederum erklärte, es habe nie Gespräche über Geld für eine Reunion gegeben und Puciato ohnehin kein Mitspracherecht bei solchen Diskussionen, da diesem offiziell keine Anteile der Band gehören.

"Ich möchte so respektvoll wie möglich gegenüber der Band, ihren Mitgliedern und den Fans sein, weshalb ich ein paar Dinge klarstellen will, ohne zu sehr in dieses 'He said, she said'-Gehabe zu verfallen", begann Weinman seine Ausführungen. "Vorweg: Ich habe seit kurz nach den letzten Dillinger-Shows 2018 nicht mehr direkt mit Greg gesprochen. Einer der Gründe dafür ist – ohne jetzt zu tief ins Detail zu gehen, weil es mir nicht zusteht, diese Dinge zu enthüllen – dass die Bandmitglieder, inklusive mir, nicht dieselben Werte mit Greg teilen. Ich schätze das Werk, das wir zusammen geschaffen haben und werde immer anerkennen, wie wichtig sein Beitrag zum Vermächtnis der Band ist, aber es gibt da draußen eine Menge Falschinformationen auf Basis der Perspektive, die Greg in Interviews entwirft und wie er zitiert wird. Sagen wir so: Der Rest der Band hat nichts mit den Informationen zu tun, die Greg nach außen trägt, und nichts davon stimmt so.

Ich denke, es ist wichtig zu erwähnen, dass Greg keine Anteile an The Dillinger Escape Plan als Gruppe und Unternehmen besitzt und er hat und hatte auch nie Anrecht auf den Namen. Er wurde immer als unabhängiger Vertragspartner bezahlt und interagierte nicht mit unserem Booking-Agent, unseren Anwälten und so weiter. Sollte das jemand anzweifeln, zeige ich gerne den entsprechenden Papierkram. Diese Band existierte über die Jahre hinweg mit verschiedenen Sängern und Musikern und ich bin stolz darauf, dass meine durchgehende Beteiligung dabei half, etwas Konsistenz in die Funktionsweise als Einheit zu bringen.

Die Wahrheit ist, dass jedes Gespräch über eine Reunion mit Greg schon beendet wurde, bevor Geld überhaupt diskutiert wurde. Es gab keine konkreten monetären Angebote für eine Reunion mit Greg, weil Konversationen in diese Richtung immer sofort abgebrochen wurden. Jedenfalls solche, von denen ich und jede:r in unserem Team wissen. Es glaube, es gab mal Vorgespräche für einen möglichen Auftritt beim Furnace Fest, aber unser Agent antwortete direkt, dass wir Reunion-Angebote aktuell nicht in Erwägung ziehen. Ende. Ich wurde ein paar Mal indirekt von Leuten angesprochen, die sich vorher mit Greg on the road über eine Reunion unterhalten hatten. Was mir vermittelt wurde, war, dass er wirklich eine machen wollte und dass das mit mir besprochen werden sollte. Meine Antwort an alle, die fragten, war, dass The Dillinger Escape Plan nicht mit Greg performen werden und dass wir dieses Kapitel der Band auf angemessene Weise beendet haben, wie jede:r gesehen hat. Dabei möchte ich es gerne belassen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich weiß nicht, was Greg dazu brachte, solche Informationen zu streuen, aber hey... nicht mein Affe, nicht mein Zirkus, wie man so schön sagt. Er ist eine sehr talentierte Person und ich glaube, wer mit ihm kollaboriert, wird fantastisches Zeug machen. Ich schätze alles, was wir gemacht haben und bin sehr stolz auf unsere gemeinsame Arbeit."

Auf Nachfrage stellte Weinman klar, dass er die Marke The Dillinger Escape Plan besitzt, hauptverantwortlich für die geschäftliche Seite der Band ist und dass Greg Puciato keine Mitspracherecht bei der Auflösung der Band hatte. "Das war zu 100 Prozent nicht Gregs Eintscheidung, aber nachdem klar war, dass ich mit der Band abgeschlossen hatte, freundete er sich glaube ich mit der Idee und dem Wert an, auf gewisse Weise Kontrolle darüber zu übernehmen. Er hat offensichtlich künstlerisch noch mehr zu sagen. Ich auf der anderen Seite hatte schon eine Band, die in vielen Formen existiert hat und – meiner Meinung nach – von Anfang bis Ende wichtige Kunst produziert hat. [...] Ich sitze zuhause, komponiere für Filme und spiele in einer meiner absoluten Lieblingsbands (Suicidal Tendencies; A.d.R.) mit einem Terminkalender, der mir erlaubt, ein Vater für meine Kinder zu sein. Ich habe abseits von dem, was ich bereits gesagt habe, nichts zu berichten. Ich beantworte diese Fragen gerne, weil ich es für wichtig erachte, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Die Leute sollen dann selbst schauen, was sie mit den Infos machen. Das liegt nicht in meiner Hand und ich habe echt zu viel anderes zeug zu tun, um mich daneben auch noch selbst zu promoten. Ich habe kein Bedürfnis danach, ein Narrativ zu den Dingen, die ich in meinem Leben so treibe, zu erschaffen. Meine Handlungen und meine Arbeit sprechen für sich selbst, eingeschlossen The Dillinger Escape Plan. Die restlichen Bandmitglieder sind ebenfalls ziemlich beschäftigt auf ihren eingeschlagenen Pfaden und wir sprechen recht oft miteinander."

Seite 16 von 18

Weiterlesen

1 Kommentar