Am 10. August erscheint das neue Boa Album "Loyalty". Im Gespräch zeigt sich der Voodooboss streitbar wie eh und je. Doch so manch alter Kollege scheint mit den Jahren vom Rivalen zum Sympath zu mutieren.

Von der ehemaligen Feindschaft mit den Ärzten jedenfalls ist nichts geblieben als eitel Sonnenschein.

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  • Vor 11 Jahren

    Foxi: Für mich ist ein relevanter Musiker nicht gleich ein relevanter Kritiker. Kritiker sehe ich generell nicht relevanter als Deine oder meine Meinung als Musik-Fan - wieso sollte seine Meinung da mehr zählen als Deine?

  • Vor 11 Jahren

    @Ragism:
    Ich widerspreche Herr Boa an der Stelle weil ich sage: es gibt sehr wohl extrem gute Indie-Mucke aus Deutschland, d.h. "made in germany" könnte sehr wohl ein Markenzeichen, auch in Sachen indie-Mucke, sein. Es fehlt einfach der Support für solche Bands. Jede englische oder schwedische Kackband wird gehypt, die Eigengewächse jedoch konsequent übersehen und das von allen Seiten: von den Labels, von den Medien, von den Käufern, von den Veranstaltern. Das ist der berühmte Teufelskreis der einfach an einer Stelle aufgebrochen werden müsste, aber heute hat dafür keine mehr die Eier in der Hose!

  • Vor 11 Jahren

    Noch eine Sache:
    speziell die Medien tragen extrem zu diesem Zustand bei. Z.B. hypt der NMW in England fast jeden Monat eine neue Band, die dann tatsächlich den Durchbruch schafft (wenn auch nur für kurze Zeit). In Deutschland wird jedoch immer nach Schweden, England oder die USA geschaut, anstatt sich mal den eigenen Künstlern zuzuwenden und diese auch mal konsequent zu pushen und zu fördern. Das hat für mich irgendwie mit dieser speziellen Neid-Gesellschaft in D zu tun. Ich habe das Gefühl das kaum ein Redakteur oder Schreiberling eine Band entdecken will oder den Mut hat was "neues" zu präsentieren. Stattdessen wird der vorgekaute Dreck der Plattenfirma promotet, bestes Beispiel: Glasperlenspiel. So eine Band würde in England maximal auf nem Kindergeburtstag spielen! Der NME oder der Rolling Stone würden die nicht mal mit dem Arsch anschauen bzw. -hören.

  • Vor 11 Jahren

    @argi: So klein ist Deutschland gar nicht. Guck dir mal an, was alles an Top-Bands aus Schweden (oder im Metal-Bereich auch Finnland) kommt. ;)

    Ich finde aber auch nicht, dass Deutschland bandmäßig jetzt besonders wenig zu bieten hätte. Bestes Beispiel ist Daniel Wirtz. Macht alles selbst, nimmt Kredite für seine Alben auf und begeistert sowohl live als auch auf Platte.

    Aus der Punkecke sind kürzlich die Broilers nach Jahren so richtig gestartet - hier steht zwar ein Label dahinter, aber auch kein Major.

    Es kann ja auch nicht selbstverständlich sein, dass jedes Genre gleich gut aufgestellt ist. Da hat halt jedes Land so seins.

  • Vor 11 Jahren

    Deutsche können Autos bauen, Maschinen entwerfen, Chemikalien synthetisieren, verwalten und planen.

    Künstlerisch (musikalisch, filmisch) hat Deutschland nichts (wenig)drauf.

    Das ist seit dem Nationalsozialismus so, als die Künstler- bzw. Intellektuellen-Elite in Deutschland ausgemerzt wurde.

    Und heute ist es immer noch so.
    In allem, was für den Krieg dienlich war, ist Deutschland heute immer noch TOP, im künstlerisch-musischen Bereich immer noch FLOP.

  • Vor 11 Jahren

    ihr missversteht herrn boa, wenn ihr glaubt, er kritisiere deutschlands indielandschaft.
    mitnichten! im gegenteil. das ist doch verbale unterstützung.

    der mann ist seit 1984 dabei, so lange wie madonna und sieht doch auch, wie die prouktionmöglichkeiten hierzulande sind, wenn man auf andere sachen lust hat, als den typischen industrieschmand zwischen graf xavier silberoomph und co....der mann spricht genau das aus, was ihr hier sonst auch denkt, wenn die wegwerfformate einem von raab bis z als kultur angedient wereden.....kan man nicht geil finden, wenn sich da in 30 jahren nix tut, oder?

  • Vor 11 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« ihr missversteht herrn boa, wenn ihr glaubt, er kritisiere deutschlands indielandschaft.
    mitnichten! im gegenteil. das ist doch verbale unterstützung.

    der mann ist seit 1984 dabei, so lange wie madonna und sieht doch auch, wie die prouktionmöglichkeiten hierzulande sind, wenn man auf andere sachen lust hat, als den typischen industrieschmand zwischen graf xavier silberoomph und co....der mann spricht genau das aus, was ihr hier sonst auch denkt, wenn die wegwerfformate einem von raab bis z als kultur angedient wereden.....kan man nicht geil finden, wenn sich da in 30 jahren nix tut, oder? »):

    Aber ist nicht gerade DAS das geile an der deutschen Medienlandschaft? Ich finde, subkulturelle Identität und selbstorganisierte Szenen können nur in einem solchen Umfeld gedeihen, in dem der Mainstream freiwillig Scheiße frisst. Würden wir Blind Guardian zum Eurovision Songcontest schicken wollen? Wollen wir Samstags Abends um 20:15 Slime live im ZDF sehen? Wollen wir, das Tom Angelripper einen Echo für sein Lebenswerk bekommt? Wollen wir Blixa Bargeld live im Fernsehgarten?

    Das willst du sicher nicht und ich auch nicht. Deutschlands Mainstream versumpft zum kulturellen Niemandsland, who cares? Das ist kein Problem, sondern eine Herausforderung. Wir machen unsere eigene Kultur.

  • Vor 11 Jahren

    ich hab das nur zzur klarstellung der inhaltlichen perspektive gesagt. eigene meinung halte ich da raus, bis alles komplett online ist. falscher zeitpunkt für deinen interessanten ansatz, liebes biest. kommen wir aber gern drauf zurück :)

  • Vor 11 Jahren

    Jo, anders habe ich dich auch nicht verstanden. Aber da mir das gerade im Kopf herum schwirrte und thematisch irgendwie passte, wollte ich es nicht ungepostet lassen. ;)

  • Vor 11 Jahren

    @keine_Ahnung (« Deutsche können Autos bauen, Maschinen entwerfen, Chemikalien synthetisieren, verwalten und planen.

    Künstlerisch (musikalisch, filmisch) hat Deutschland nichts (wenig)drauf.

    Das ist seit dem Nationalsozialismus so, als die Künstler- bzw. Intellektuellen-Elite in Deutschland ausgemerzt wurde.

    Und heute ist es immer noch so.
    In allem, was für den Krieg dienlich war, ist Deutschland heute immer noch TOP, im künstlerisch-musischen Bereich immer noch FLOP. »):

    Ja, sicher, du hast Recht, künsterlisch ist Deutschland ganz doll irrelevant: Can, Neu!, Kraftwerk, Faust, Tangerine Dream, Einstürzende, Fassbinder, Habermas, Bachmann, Grass, Handke, Adorno, Horkheimer, Gadamer, Brecht usf. usf. Muss ich hier ernsthaft meine Zeit dafür aufwenden, aufzuzeigen, dass DE neben Frankreich, GB und den USA die relevante Kulturnation war? Vielleicht noch Japan. Deine Behauptung ist komplett lächerlich, mir scheint, Du willst dich hier profilieren oder vermutlich einfach nur trollen. An der Erkenntnis muss man sich mal delektieren:"DE ohne relevante Kultur". Das zeugt von Realitätsverlust.

    Der Grund, wieso in DE die ganzen Zeitschriften keine deutschen Bands hypen, ist doch recht einfach - in Deutschland befindet man sich selbst gerne mal für peinlich; insbesondere, wenn die Band mal nicht 100% Englisch kann; und nur das wird nachgefragt, da deutsche Texte als unästhetisch empfunden werden (was komplett lächerlich ist).

    Aber wer heutzutage behauptet, Deutschland habe keine relevante Kulturszene gehabt, der ist, man erlaube mir das harsche Urteil, entweder dumm oder will einfach nur ärgern.

    Und TheBeast arbeitet komplett korrekt heraus, dass Mainstream-Formate ganz einfach die Cloaca Minima der Unterhaltung sind - aber, wenn interessiert's?

  • Vor 11 Jahren

    @creature:

    Die Hälfte von Deinen genannten Künstlern sind recht "streitbar". Nur weil die Krautrocker bunte Cover auf ihren LPs hatten und und Lieder jenseits der 15 Minuten gemacht haben heißt das noch lange nicht dass sie künstlerisch kreativ waren. Und der Einsatz von elektronischen Elementen in der Musik war zwar technisch innovativ (typisch deutsch halt), aber künstlerisch recht bescheiden.
    Zum Vergleich: Welche Relevanz hat Krautrock heute noch, und welche Relevanz haben heute noch Leute wie Miles Davis, John Coltrane, Chick Corea, Jimi Hendrix, Beatles, Pink Floyd etc.
    Vergleiche mal Tangerine Dream mit Pink Floyd, dann wird ganz schnelle klar was Kunst und was elektronische Spielerei ist. Übrigens hast Du Klaus Schulze vergessen.
    Zu den deutschen Intellektuellen die Du da nennst. Schön und gut, aber das sind alles Vorkriegskünstler. Die haben Glück gehabt dass sie den Holocaust überlebt haben bzw. sind vorher geflüchtet (s. Brecht).
    Zeig mir mal bedeutende Philosophen oder Intellektuelle die NACH dem Nationalsozialismus geboren wurden.
    Und bitte komm mir nicht mit Broder oder Precht. Der eine ist ein selbstverliebter Schwätzer, der andere auch.

  • Vor 11 Jahren

    DIE DEUTSCHE KUNST
    @ keine Ahnung

    Die "Blässe" der deutschen Kunstszene als nachhaltigen Dauerschaden der Nazizeit(fast 70 Jahre her)zu beschreiben : Das ist doch sehr weit ausgeholt ! Und dazu wenig hilfreich.

    Ist in der Kunst "Made in Germany" denn überhaupt "Der Wurm drin" ? (frei nach Heinz Erhardt, deutscher Kosmiker)

  • Vor 11 Jahren

    DIE DEUTSCHE KUNST
    @ keine Ahnung

    Die "Blässe" der deutschen Kunstszene als nachhaltigen Dauerschaden der Nazizeit(fast 70 Jahre her)zu beschreiben : Das ist doch sehr weit ausgeholt ! Und dazu wenig hilfreich.

    Ist in der Kunst "Made in Germany" denn überhaupt "Der Wurm drin" ? (frei nach Heinz Erhardt, deutscher Kosmiker)

  • Vor 11 Jahren

    @keine_ahnung

    Broder und Precht sind schlicht Schwachköpfe, das sollte allgemein bekannt sein. Aber, wenn du behauptest/suggerierst, dass bspw. Frankreich relevante Intellektuelle nach '45 gehabt haben soll, dann frage ich mich, wer das sein sollte. Foucault, Deleuze, Guattari, Derrida, Nancy, Sartre, Lacan oder Beauvoir können's ja nicht gewesen sein; und die USA hatten/haben mit Chomsky, Searle, Quine, Davidson oder Nagel auch allesamt Personen die noch vor '45 geboren wurden.

    Personen, die nach '45 in Deutschland geboren wurden, wären bspw. Axel Honneth (Kampf um Anerkennung ist brilliant), Peter Sloterdijk (gut, dessen Werk ist disputabel), Patrick Süßkind (Frühwerk empfand ich immer als sehr gut) oder Grünbein (darüber kann man natürlich streiten). Ich denke ganz einfach, dass es eine gewaltige neue Unübersichtlichkeit gibt, die Intellektuelle wie oben aufgezählt (Derrida, Heidegger, Sartre etc.) unglaublich schwer macht. Man werfe mal einen Blick nach Frankreich; wer ist da denn relevantes? Le-Clézio, Houellebueq... und dann? Kundera? Der ist zu alt; BHL? - äh ne; oder die USA, wen nimmt man da? Don DeLillo und Franzen... und dann?
    Distinguierte Intellektuelle sind Personen die Profil haben, wie kann man sich aber noch ein überragendes Profil erarbeiten, wenn man vorher aufgrund all der Informationskanäle relativ schnell in eine Subkultur untergeordnet wird? Eben, gar nicht. Insofern ist deine Kritik nicht 100% falsch, aber man muss sie im größeren Kontext sehen, wodurch man festellt, dass wir hier ein abendländisches, nicht aber ein genuin deutsches Problem betrachten.

    Nun zum Krautrock; es stimmt, nicht alle waren konstitutiv für Genres, aber Kraftwerk in enormen Maße, auch Can werden/wurden fleißig rezipiert. Die Neubauten ebenso; manchmal frage ich mich wirklich, was man von einem Land, dass nach '45 danieder lag, so alles erwartet? Ein Land, dass auch nicht so bevölkerungsreich war/ist wie die USA; gut, das war Frankreich auch nicht, aber ob Frankreich jetzt DE die Nase voraus hat? Naja, ich denke nicht.

  • Vor 11 Jahren

    nur weil gerade mal ein mögliches thema ausnahmsweise nicht zum totalen chaos geführt hat, ist das längst kein grund, das DU hier irgendwelche laut.de threads schließt....der ist natürlich weiterhin offen für jeden, der sich äußern mag....

  • Vor 11 Jahren

    Anwalt... das war Ironie, natürlich kann hier niemand Threads schließen. Alter.. Und ja, Danke für Deinen Post bezüglich dem richtigen einordnen von Boas Aussagen, hast schon Recht, er meint eher den TV-Billig-Zirkus.