Am Mittwochmorgen wurde R. Kelly in Miami wegen des erneuten Verstoßes gegen das Kinderpornographiegesetz in Polizeigewahrsam genommen.
Miami (stj) - Die Beamten hatten letzten Juni in Kellys Florida-Residenz zwölf digitale Nacktfotos eines Mädchens sowie drei Sexbilder von ihr und R. entdeckt, als sie jenes Haus im Zuge seiner ersten Anklage in Chicago durchsuchten. Die Festnahme erfolgte jetzt, da sich der Soul-Sänger bis dato nicht im Bundesstaat Florida aufgehalten hatte, und erst vor ein paar Tagen zum Videodreh des Single-Remix von "Ignition" im Hotel in Miami eincheckte.
Die Polizei indes konnte zum Zeitpunkt der Verhaftung noch keine Angaben zur Person auf den digitalen Bildern machen. Ob es sich bei ihr um das selbe Mädchen vom damaligen Video handelt, ist jedoch auszuschließen, da das Beweismaterial bereits letzten Sommer beschlagnahmt worden war. Die Bilder allein reichen aber noch nicht aus, um Anklage zu erheben. Erst muss die Identität des Mädchens geklärt sein, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
R. Kelly drohen nun trotzdem fünf Jahre Gefängnis für jedes der zwölf Fotos. Vorerst wurde der R'n'B-Künstler gegen 12.000 Dollar Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Ein Sprecher Kellys kritisierte die Verhaftung sofort als prestigeträchtig und willkürlich. Die ganze Beweislage sei schon seit der Hausdurchsuchung im Sommer bekannt. Es gebe überhaupt keine neuen Erkenntnisse.
Auf jeden Fall wirft die erneute negative Publicity einen weiteren Schatten auf Kellys im Februar erwartetes neues Album "Chocolate Factory". US-Radiostationen hatten sich bereits geweigert, seine neue Single zu spielen. Am 7. Februar muss sich R. Kelly vor einem Chicagoer Gericht verantworten.
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