Die Eidgenössisch-Demokratische Union sieht im ESC eine Propagandaplattform für homosexuelle und non-binäre Personen.

Basel (kir) - Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) hat ein Referendum gegen die finanzielle Unterstützung des Eurovision Song Contests (ESC) in Basel eingereicht. Der Vorsitzende der bibeltreuen Kleinpartei, Daniel Frischknecht, übergab am Samstag im Basler Rathaus rund 4.200 Unterschriften, die die Forderung unterstützen, den finanziellen Beitrag des Kantons in Höhe von 37,5 Millionen Euro abzulehnen.


Frischknecht erklärte, dass der Kanton das Geld besser in andere Bereiche investieren könne, anstatt es für den ESC auszugeben, der sich seiner Meinung nach zu einer Propagandaplattform für homosexuelle und non-binäre Personen entwickelt habe. Zudem hätten die beim ESC auftretenden Künstler "okkulte und satanistische Botschaften und Symbole" gezeigt und "Antisemitismus salonfähig" gemacht.

Das Referendum findet am 24. November statt. Sollte die Bevölkerung des Kantons Basel-Stadt gegen den Kredit stimmen, könnte dies zur Folge haben, dass das bisher geplante mehrtägige Programm rund um den ESC nicht finanziert werden kann. Ein Sprecher der Schweizer Rundfunkgesellschaft SRG, die den ESC organisiert, warnte, dass in diesem Fall zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt entfallen würden. Der Ausgang des Referendums hätte jedoch keinen Einfluss auf die große Fernsehshow am Samstagabend.

ESC steht für Gemeinschaft

Der ESC wird traditionell im Heimatland des Vorjahressiegers ausgetragen. Nach dem Sieg des Schweizer Acts Nemo in Malmö im Jahr 2024 ist die Schweiz im kommenden Jahr Gastgeber des 69. Eurovision Song Contests, der vom 13. bis 17. Mai in der St. Jakobshalle in Basel stattfinden soll. Unter dem Motto "United By Music" will die Veranstaltung ein Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt setzen. Die EDU, die seit Monaten gegen die Austragung des ESC mobil macht, betont, dass Musik nicht mehr im Mittelpunkt stehe, sondern der ESC zu einer politisch aufgeladenen Veranstaltung geworden sei.

Die Unterschriften müssen nun von der Staatskanzlei beglaubigt werden. Politische Beobachter gehen davon aus, dass das Referendum auf Widerstand in der Bevölkerung stößt, da die Mehrheit den ESC als eine bunte Feier der Vielfalt betrachtet. Sollte das Referendum jedoch erfolgreich sein, könnte die Veranstaltung in ihrer geplanten Form erheblich eingeschränkt werden.

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8 Kommentare mit 7 Antworten

  • Vor einem Monat

    Eigentlich sollte man solche Trottel gar nicht ernst nehmen, und ihre Anliegen ebensowenig.
    Problem ist leider, dass das offenbar immer mehr werden, und sie nach politischer Macht streben, um ihre verqueren Ansichten und ihre bigotte Vorstellung von Moral im großen Stil umsetzen zu können.

    • Vor einem Monat

      Wie fast jeder Blödsinn kommt scheinbar auch die fundamentalistische Auslegung des protestantischen Glaubens irgendwann bei uns an. Das zarte bigotte Pflänzchen sollte man natürlich gleich im Keim ersticken.

    • Vor einem Monat

      Kommt aus den USA bei uns an, meinte ich.

    • Vor einem Monat

      Ich befürchte ja eher, das dass alles schon lange da ist bzw. schon immer da war.
      Nur ist bisher eben ein "leben und leben lassen" eine Art von allgemeingesellschaftlichem Konsens.
      Der zerbröckelt aber immer mehr und darum kriegen solche Typen überall Auftrieb.

    • Vor einem Monat

      Gestern kam ein recht interessanter Beitrag zu dem Thema auf Pro7, welcher zum einen zeigte, wie diese ganzen Freikirchen in den letzten 20 - 30 Jahren gewachsen sind, und wie stark die deutschen Ableger mit den Zentralen in den USA verflochten sind.
      Den ersten großen Zulauf den frühen 90ern erfuhren die Evangelikalen durch Spätaussiedler aus der zerfallenden Sowjetunion. Inzwischen nutzen diese Vereine gezielt Social Media, um junge Leute in diesen Sumpf zu ziehen. Die Glaubensbrüder und -schwestern aus den USA unterstützen fleißig mit Geld und Personal.
      Die AfD hat zudem längst das Wählerpotenzial in diesen Kreisen für sich entdeckt, da sie viele Punkte besetzt, die diesen Leuten wichtig sind, wie zB Abtreibungsverbot, Transsexualität, LGBTQ-Rechte usw.

  • Vor einem Monat

    offener Satanismus ist doch immer mehr ein Teil der Agenda. Siehe die Eröffnung in Paris.

  • Vor einem Monat

    Ich dachte wir hätten die Satanic Panic schon überwunden? Wegen mir bitte alle in Therapie schicken und klarmachen, dass böse Geister und Menschen im Himmel nicht existieren und wenn, sie wohl das geringste Problem auf der Welt darstellen.