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Coldplay-Tour: Möglichst klimaneutral

Zwei Jahre lang zapften Coldplay also sämtliche Think Tanks aus diversen Klima-, Umwelt und Nachhaltigkeitsboards an und präsentierten die Ergebnisse dann den Big Playern der Industrie, ohne deren Sponsoring solch ein Mammutprojekt niemals möglich wäre. Heraus kam ein 12-Punkte-Plan, der es in sich hat: So sollen die CO2-Emissionen gegenüber der letzten Tour um 50 Prozent gesenkt werden und jedes Konzert mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wie Chris Martin der BBC erklärte. Mehr als 40 wiederverwertbare Autobatterien sollen den nötigen Strom liefern. Außerdem setze die Band auf Ventilatorantrieb, Fahrradantrieb, Solarenergie und recyceltes Speiseöl aus lokalen Restaurants. Jedem Auftrittsort stellt die Band einen Nachhaltigkeits-Rider zur Verfügung, der die besten Umweltpraktiken fordert. Fans sollen über eine spezielle Tour-App kohlenstoffarme Transportmittel nutzen, was mit einem Rabatt an den Veranstaltungsorten belohnt wird. Fans sollen kostenloses Trinkwasser erhalten, der Verkauf von Plastikflaschen möglichst vermieden werden. Für jedes verkaufte Ticket wird ein Baum gepflanzt. 2016/17 wurden 5,4 Millionen Tickets verkauft.

Außerdem würde bei den Konzerten ein kinetischer Boden installiert, der Strom erzeugt, sobald Menschen beginnen zu tanzen oder zu hüpfen. Chris Martin zeigte sich gegenüber der BBC begeistert: "Kennen Sie das, wenn der Frontmann sagt: 'Wir wollen, dass Ihr auf und ab springt?' Wenn ich das sage, muss man es wirklich machen, denn andernfalls gehen die Lichter aus." Natürlich stoße man bei der Planung einer Welttour auch an Grenzen, so der Sänger. Etwa in der Frage nach nachhaltigem Flugbenzin. Mit Kritik an der Durchführung einer Tournee könne er umgehen, so Martin, dessen Band nach wie vor einen Privatjet nutzt. "Ich fürchte keinerlei Gegenwind. Wir versuchen unser Bestes und sind noch nicht am Ziel angekommen. Wir haben immer Gegenwind. Wer uns fürs Fliegen kritisiert hat ja recht. Dem können wir nichts entgegnen."

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1 Kommentar mit 57 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Das mit dem Bäume-Pflanzen sollten sie vielleicht besser sein lassen.

    • Vor 3 Jahren

      Weil das zwar schön, romantisch und hilfreich klingt, aber meist darauf hinausläuft, daß tausende Bäumchen monokulturell gepflanzt werden, von denen natürlich kaum welche überleben. Mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, daß die Fläche dafür besser fast völlig sich selbst überlassen wird, damit klimafreundliche, starke, langlebige Biotope "von selbst" wachsen können. Kostet dann auch quasi kein CO2. :-)

    • Vor 3 Jahren

      Naja, das ist ja aber auch nur die halbe Wahrheit. Biotope einfach so wachsen zu lassen dauert oft Jahrzehnte, die wir schlicht nicht haben und ist dann auch relativ störanfällig. Die richtigen ins Biotop passende Bäume an der richtigen Stelle können das Ganze dann schon immens beschleunigen bzw. die nötige Stabilität geben, dass sich überhaupt groß etwas entwickeln kann.

      Ist aber natürlich schon richtig, dass einfach nur tumb haufenweise Bäume zu pflanzen ohne das nötige ökologische Hintergrundwissen nicht immer besonders produktiv ist und dem Ökosystem im Einzelfall auch schaden kann. Aber mit welcher Strategie da Bäume gepflanzt werden sollen, ist aus dem Artikel ja nicht ersichtlich, von daher halte ich eine kategorische Vorverurteilung auch für eher weniger sinnvoll.

    • Vor 3 Jahren

      "Aber mit welcher Strategie da Bäume gepflanzt werden sollen, ist aus dem Artikel ja nicht ersichtlich, von daher halte ich eine kategorische Vorverurteilung auch für eher weniger sinnvoll."

      :D

    • Vor 3 Jahren

      Gleep, es ist richtig, daß das Jahrzehnte dauert. Die Bilanz von solchen Monokulturen ist aber trotzdem vernichtend schlecht im Vergleich zum "Abwarten und in Ruhe Lassen". Und es werden dort auch keine ausgewachsenen Bäume gepflanzt, sondern frische, die ebenfalls lange brauchen.

      In der Zwischenzeit ist es eh viel wichtiger, nicht noch mehr Biotope zu verlieren. Da können solche, idR völlig nutzlosen Projekte gerne mal von ablenken, weil sich die Werbung so super anhört, man habe schon 2 Millionen Bäume gepflanzt. Daß das halt kleine Pflänzchen sind, die kaum CO2 absorbieren und meist nach wenigen Wochen wieder abgestorben sind, wird natürlich weniger erzählt. Bei den letzten Klimakonferenzen hatte man eigentlich schon beschlossen, diese Art des Greenwashings nicht mehr zu unterstützen. Wie STRG+F aber auch vor kurzem berichteten, sind dann private, gewinnorientierte Unternehmen in diese Feel-Good-Bresche gesprungen.

    • Vor 3 Jahren

      Ohje... das könnte böse enden.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      'Die Bilanz von solchen Monokulturen ist aber trotzdem vernichtend schlecht im Vergleich zum "Abwarten und in Ruhe Lassen".'

      Weiß nicht, wie hilfreich es ist, das hier zu so einer falschen Dichotomie hochzuschaukeln, als gäbe es nur das Eine oder Andere. Von Monokulturen z.B. hast ja bisher nur du geredet, außer du hast da noch weitere Informationen, aber nun gut.

    • Vor 3 Jahren

      ... Hilfe ...

    • Vor 3 Jahren

      Effektiv sind es immer Monokulturen, wenn es sich um eine riesige Anzahl gepflanzter Bäume geht. Alle mir bekannten Unternehmen, die mit großen Zahlen werben, handeln so.

      Aber ganz pauschal, und nach allem, was mittlerweile Biologen, Ökologen, Förster usw. sagen, die dem Stand der Erkenntnisse folgen, können Biotope im Grunde nur entstehen, wenn Menschen nicht invasiv vorgehen. Also Wälder in Ruhe und sich selbst überlassen. Bringt null komma gar nix, gesunde, tatsächlich CO2 resorbierende Wälder zu vernichten, und dafür dann diese Schmugärten zu pflanzen, die nach einem Jahr schon zum Großteil kaputt sind oder sogar Schäden anrichten.

    • Vor 3 Jahren

      Es gibt auch Anbieter die Mischwälder anlegen / aufforsten, statt Monokulturen anzulegen.

      Aber insgesamt, ja, wird schon durchaus Greenwashing und Schmu betrieben in dieser Ausgleichs/Zertifikats-Branche.

    • Vor 3 Jahren

      Mal so als Beispiel. Würdest du Brandrodungen wie sie z.B. von den Aborigines und anderen indigenen Völkern praktiziert werden/wurden auch als "invasiv" bezeichnen? Und wenn ja, wie kommt es denn, dass der generelle Konsens ist, dass so etwas der Gesundheit der Ökosysteme in den entsprechenden klamatischen Zonen eher zuträglich ist?

    • Vor 3 Jahren

      Genauso geht die Welt zu Grunde: Linke zerfleischen sich darüber, was die richtige Methode Methode wäre, um der Natur des Planeten wieder die Kontrolle zurückzugeben bevor sie sich die mit äußerst erhitztem Gemüt selber zurückholt, während mensch rechts der Mitte schon progressiver ist, auf Elon Musk vertraut und das, was hier übrig ist, einfach prophylaktisch abwrackt. :)

    • Vor 3 Jahren

      Also die Zerfleischung hält sich bis jetzt ja noch in Grenzen würde ich ma sagen. Diskutieren sollte ja wohl noch erlaubt sein.

    • Vor 3 Jahren

      Nun... Ehrlich gesagt stehen ragi und Du sowie eure "Diskussionen" hier schon mal öfters stellvertretend für meine eigenen Erfahrungen zu Spaltungen innerhalb linkspolitischer Strömungen, wie ich sie selbst schon häufiger RL erleben musste und wie sie sich ja leider bis heute auch in der deutschen Parteienlandschaft offenbart.

      Dass das alles keine Gräben sich, die sich gemeinsam an einem echten Tisch statt unserer tadeligen Schwafelrunde aufschütten ließen, möchte ich dadurch aber keinesfalls sagen.

    • Vor 3 Jahren

      *sind

      An dunkleren Tagen versuch ich auszurechnen, wie viele Monate es am wahrscheinlichsten noch dauern wird, bis Sahra ihren ganz eigenen Oskar macht, aber vielleicht ist sie ob ihrer größeren Nähe zum Geschehen auch bereits vollends überzeugt, dass bereits der letzte vollzogene Oskar die Ereignisse links der Mitte zu irrelevant für Wähler*innen, die sich diesem Konstrukt "Mitte" bis heute zugehörig wähnen, werden ließ.

    • Vor 3 Jahren

      Zum Punkt: Das ist etwas klauberisch. Ja, streng genommen ist das auch "invasives" Verhalten. Aber ich bin nun nicht von indigenen Methoden ausgegangen, sondern von unseren invasiven Methoden, speziell von der "Gib uns 10€, wir pflanzen ohne große Kenntnis oder Rat von einheimischen Biologen irgendwo ein kleines Bäumchen, schicken dir ein Foto davon, du fühlst dich zwei Wochen gut, und interessierst dich dann nicht mehr dafür, was daraus geworden ist."

      Wäre ja schön, wenns anders ist. Aber bei Coldplay gehe ich erst mal davon aus, daß sie - ähnlich wie vor kurzem Youtuber - eher die wenig umsichtigen oder nachhaltigen Projekte unterstützen.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Zu soulburn: Wenn es ausartet, nervt es schon sehr. Ich habe zwar manchmal Mühen, den Punkt zu akzeptieren, an dem klar sein sollte, daß das Gegenüber keinen Bock hat, irgendetwas davon zu verstehen, was ich mitteile. Aber ich will behaupten, daß ich aktiv keine Linken anderer Gesinnungen trolle.

      Ansonsten hat Gleep schon Recht - ist bisher nur ne Diskussion. Höchstens mit etwas spitzfindigen Untertönen. Diskutiert wird unter Linken traditionell immer. Kann schon mal ungemütlich werden, ist mir aber tausendmal.lieber als die Mitte- und Rechtsfraktion, die nicht gewillt, nicht in der Lage oder beides ist, etwas produktiv zu diskutieren.

    • Vor 3 Jahren

      So viel geb ich dir - die letzten Monate zumindest macht's auf mich den Eindruck, als habest Du dein Schlafzimmer wieder zurück in die oberen Gefilde deines Salzstocks verlegt, in der Tat. ;)

    • Vor 3 Jahren

      "Zum Punkt: Das ist etwas klauberisch. Ja, streng genommen ist das auch "invasives" Verhalten. Aber ich bin nun nicht von indigenen Methoden ausgegangen, sondern von unseren invasiven Methoden"

      War klauberisch, stimmt schon, aber aus einem bestimmten Grund. Reicht ja schon ein Gegenbeispiel, um die Diskussion von "menschliches Eingreifen ist generell schlecht" zu einem produktiveren "es kommt ganz offensichtlich auf die Methoden an" zu bringen.

      Generell bin ich da ja auch bei dir. Die Chancen das so ein vollmundig klingendes Baumschema von Coldplay zu 100% durchdacht sind, sind wohl eher gering. Und eine der wichtigsten "neuen" Erkenntnisse der letzten paar Jahrzehnte in unserem moderngesellschaftlichen Wissensfundus ist sicherlich, dass komplexe Ökosysteme wie ein Wald viel bessere und komplexere Selbsterhaltungs- und Regenerationsmechanismen als das besserwisserische, unterkomplexe Waldmanagement, dass hierzulande die meiste Zeit gefahren wird. Gibt dann halt nur gleich wieder Strömungen, die meinen daraus das nächste Dogma basteln zu müssen und jeglichen menschlichen Eingriff als Teufelszeug zu verbannen. Und so ein bisschen klang das bei dir ja auch an, ob jetzt tatsächlich so intendiert oder nicht.

      Und das ist allein deswegen schon fehlgeleitet, weil man nicht automatisch davon ausgehen kann, dass natürliche Lösungen in einer unnatürlichen Welt immer voll greifen können. Ein natrliches Immunsystem ist schön und gut. Aber in Anblick eines relativ unnatürlichen Phänomens wie einer Pandemie/eines neuartigen Erregers macht die Impfung dann doch Sinn. Den Wald sich selbst überlassen ist schön und gut. Aber in Anblick relativ unnatürlicher Phänomene wie invasiver Spezies oder dem Fehlen von großen Jägern wie Wölfen, muss man dann stellenweise auch gegensteuern, damit das Ökosystem nicht zugrunde geht. Und genauso wenig kann man davon ausgehen, dass sich ein Wald an ein unnatürliches Phänomen wie die Klimarrhitzung einfach anpassen kann. Da muss man sich dann auch überlegen, wie man Schäden vermeiden kann und ob es nicht Sinn macht, neue Spezies anzusiedeln. Auch wenn auch hier die Holzhammermethode wahrscheinlich wenig Sinn macht und es eher darum geht, Lösungen zu finden, die sich ins Ökosystem gut einpassen.

      Und bei dem Aufbau eines Waldbiotops, wo vorher keins mehr war, ist das dann auch ähnlich. Was immer da vorliegt ist ja auch kein "natürliches System" mehr und davon auszugehen, dass die Randfaktoren da immer zu 100% gegeben, dass die Natur sich da in einem menschlich absehbaren Zeitraum problemlos reetablieren kann, ist einfach nichts, wovon man immer ausgehen kann. Vom Gegenteil natürlich auch nicht. Aber da liefert uns die Wissenschaft ja immer bessere Methoden zur Hand, um die vielen Faktoren einee Ökosystems besser bestimmen zu können. Bezüglich der Tierwelt ist es ja auch breiter Konsens, dass das Wiedereinbringen von in dem Gebiet verloren gegangen Spezies von Menschenhand, nehmen wir jetzt mal den Luchs als Beispiel, effektiver zur Renaturierung von Biotopen beiträgt, als jetzt Jahrhunderte zu warten, bis die sich wieder in das entsprechende Gebiet verlieren, falls das überhaupt im Rahmen des Möglichen ist. Ist ja durchaus auch möglich, dass wir etwas Positives in ein Ökosystem einbringen. Es muss halt nur zielgerichtet und mit einem Verständnis der zugrunde liegenden Ökosysteme geschehen.

      So, habe jetzt aber auch genug philosophiert. Möchte das jetzt auch nicht als krassen Gegenentwurf zu Ragi verstanden wissen, wollte das nur mal ausführlicher darstellen.

    • Vor 3 Jahren

      Ne, so ein 100%-Natürlich-Hippie bin ich nun auch nicht. Allerdings finde ich die neueren biologischen und forstwissenschaftlichen Ansätze dann doch überzeugender als das, was Du richtigerweise als hiesiges traditionelles "Forstmanagement" bemängelst. Und diese Ansätze haben dann doch mehr von "In Ruhe lassen", als "Wir basteln uns einen Wald!".

      Auch das mit den Wildtierbeständen wird mittlerweile etwas relativiert, weil vieles hier noch immer aus der Sicht von tendenziell eher tötungsgeilen Jägerverbänden übernommen wurde. Heute geht man allmählich davon aus: Eine Art breitet sich eher nicht ungebremst aus wenn sie nicht dezimiert wird, wenn sie u.A. nicht über den nötigen Lebensraum dafür verfügt. Ansonsten wären die tatsächlich fast zu 100% sich selbst überlassenen Gebiete im Schwarzwald z.B. auch schon längst völlig von Wildschweinen oder Rehen überladen und zerstört.

      Also ja, besser ein paar Voraussetzungen für sich selbst zu überlassenes Wachstum von komplexen Ökosystemen schaffen. Minimalinvasiv und so.

    • Vor 3 Jahren

      Ungeachtet aller Abschlussharmonie fühle ich soulburns Einlassungen von gestern schon sehr. Das linke Lager streitet sich momentan quasi ununterbrochen untereinander, welche Strömung denn nun die „reine Lehre“ am besten verstanden hat. Darüber schüttelt der typische Geringverdiener (früher mal der Hauptadressat linker Politik) teilweise zurecht den Kopf, während er sein Kreuz bei der Wahl längst woanders macht.

    • Vor 3 Jahren

      Was heißt hier "momentan"? Und so doof ich diese Gruppenzugehörigkeiten samt ihrer lächerlichen Feindschaften auch finde - ist ja nicht so, als haben "die Linken" in den letzten 30 Jahren so gar nichts bewegt. Ihre Überzeugungen setzen sich jedenfalls durch, völlig unabhängig von Politik und Medien.

      Grundsätzlich scheitern sie nur genauso am mechanistischen Gesellschaftsbild der Moderne wie alle anderen. Es ist zwar alles doof, verkehrt und korrupt, aber was will man schon dagegen machen? Bringt ja eh nix. Und Autonomie nur Unglück! Sowieso alles zu kompliziert.

    • Vor 3 Jahren

      Es verwundert mich immer wieder, wenn Menschen, die ich eigentlich für intelligent halte, von links und rechts reden als wären es mehr als viel zu grobe Kategorisierungen, deren Umfang zu allem Überfluss nicht einmal genau definiert ist. Streit im linken Lager ist ein Hirngespinst, denn ein linkes Lager ist ein Hirngespinst.

    • Vor 3 Jahren

      Ähm... Nein, CAPSi.

      Öfter mal den Aktivismus weg vom eigenen Rechner aus dem eigenen Keller tragen und Du wirst sehr schnell einsehen, dass es sicher nicht das eine "linke Lager" gibt, dafür aber 500+ Organisationen und Institutionen, die alle ungefähr zum selben Ziel wollen, aber nur die jeweils eigene Methode für die einzig legitim anwendbare halten.

    • Vor 3 Jahren

      Welches Ziel wäre das denn?

    • Vor 3 Jahren

      Wie wäre es mit bspw. "bessere Gesellschaft durch gerechtere Verteilung, mit individuell ausgeprägtem sozialen Gewissen"?

    • Vor 3 Jahren

      Warum nennst du jene mit diesem Ziel "Linke"? Sind es denn keine Sozialisten?

    • Vor 3 Jahren

      Weil's mir trotz riesigem Haufen verlorener Hoffnung auf dem Weg dorthin nach wie vor darum geht, dass sich Linke - und sei es nur erst mal punktuell zu Wahlen o.ä. - für die geteilte Vision auch mal ähnlich unter einem Banner versammeln können wie es bspw. im "rechten Lager" unter Miteinbeziehung der größten Spinner wie Reichsbürger oder Neuschwabenländer Ufo-Nazis ebenfalls regelmäßig zu gelingen scheint.

    • Vor 3 Jahren

      (Lassen wir mal kurz außen vor, dass rechts genauso Quatsch ist.)

      Sind die Sozialisten eine echte Teilmenge der Linken? Also gibt es innerhalb der Linken noch andere Untermengen? Du schreibst ja "für die geteilte Vision", aber scheust doch vor meiner Frage, von wem diese überhaupt geteilt wird. Daher noch einmal explizit als ja-nein-Frage: Sind Menschen, die das von dir oben formulierte Ziel verfolgen nicht genau Sozialisten?

    • Vor 3 Jahren

      Schau... ich hab jetzt leider noch ein paar soziale Verpflichtungen, auf die es härter einzusteigen gilt denn auf das hier. Warum wählst Du deine Seite also nicht einfach dann, wenn der Zug für unnötige Separatismus-Diskussionen endgültig abgefahren ist, hm? :)

    • Vor 3 Jahren

      Türlich haben die Linken in Vergangenheit jede Menge bewegt. „Momentan“ bezieht sich auf die letzten 6-7 Jahre. Ich schwelge ja nur all zu gern in Erinnerung an die Zeit, als Links-Sein für so eine Art Klassenkampf „Unten gegen Oben“ stand… Und die Leute von „unten“ überwiegend in der Argumentation der Linken vorkamen. Und zwar als als Gruppe, für deren Interessen man sich eingesetzt hat.

      Ich weise nur gern mal darauf hin, dass es auch Zeiten gab, in denen man z. B. den momentan nicht zu überhörenden Applaus über steigende Spritprese nicht ganz zu Unrecht als Ergebnis eines durchweg elitären Denkens wahrgenommen hätte. Und nicht als urlinke Haltung.

      Wir können uns jetzt wieder ganz lange über Begriffe streiten. Aber weißt du was, ersetze „das linke Lager“ durch „viele der Leute, die sich heute links nennen“. Ändert nichts an meiner grundsätzlichen Kritik.

    • Vor 3 Jahren

      Das Problem an dem Argument ist mMn, dass es hauptsächlich nur auf oberflächlicher Ebene stimmt. Auf der inhaltlichen stimmt es ja sicherlich nicht. Wenn du dir jetzt anschaust, wer die stärksten Umverteilungspositionen hat und sich in Sachen konkreter politischer Vorderung am meisten für die "Unten" einsetzt, findest du das immernoch eigentlich ausschließlich in linken Lager und auch mit breitem Konsens. Die einzigen die da annähernd ähnlich aufgestellt sind, sind dann tatsächlich die angeblich so elitären Grünen, falls man die noch separat auflisten möchte und nicht konkret dazu zählt.

      Dass die Wahrnehmung oft eine Andere ist, ist natürlich trotzdem richtig. Das hat dann denke ich mal auch viel mit dem Mentalitätsunterschied zwischen politischer Linken, die deutlich akademischer ist und in ihrem Lebensumfeld andere Probleme stärker wahrnimmt und der politischen Zielgruppe zu tun. Teilweise ist das in der Präsentation dann tatsächlich eine falsch gewichtete Schwerpunktsetzung, teils schlicht Kommunikationsproblem und teilweise liegt's auch daran, dass andere einfach die besseren Rattenfänger sind, weil skrupelloser und weniger um inhaltliche Konsistenz bemüht.

      Und solche Leute wissen dann halt auch, dass sich solche hauptsächlich in Mentalität und Präsentation liegende Unterschiede zu einer vermeintlich inhaltlich nicht mehr stattfindenden Repräsentanz hochstilisieren lassen und sich so die betroffenen Gruppen weiter spalten lassen.

    • Vor 3 Jahren

      @souli: Kannst gerne auch zu einer anderen Zeit antworten. Es hat nichts mit Separatismus zu tun, wenn ich dafür bin Positionen klar zu benennen. Die Linken sind halt nicht nur jene, die für eine gerechtere Verteilung sind, zumindest in der Interpretation vieler.

      Umweltschützer werden auch als Linke kategorisiert. Sozialliberale werden auch als Linke kategorisiert. Pazifisten werden auch als Linke kategorisiert. Feministen (übrigens nutze ich für diesen Beitrag das generische Maskulinum zur Benennung aller Menschen, sollte klar sein) werden als Linke kategorisiert. LGBTQ*-Aktivisten werden als Linke kategorisiert. Antifaschisten werden als Linke kategorisiert. Antinationalisten werden als Linke kategorisiert.

      Manche aus den Gruppen dieser nicht definitiven Aufzählung sind auch Sozialisten, aber längst nicht alle. Wenn du an diese heterogen Mischpoke appellierst als eine Einheit zusammenzustehen, dann provozierst du ja regelrecht die Nutzung dieser Grabenkampfrethorik. Die Diversität in den Positionen in der politischen Matrix sollte in einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft anerkannt werden, aber vor allem sehe keine Vorteile darin, diese Benennung beizubehalten. Du bist gerne eingeladen mir welche zu nennen, ich fange mit den Nachteilen an:

      Das zusammenpacken bringt Misverständnisse mit sich. Dadurch, dass sich zwei Linke auf der selben Seite wähnen kommt es zu enttäuschung beim Auftauchen von unterschiedlichen Ansätzen. Dadurch werden Diskussionen emotionaler, beide Seiten fühlen sich verraten.

      Es führt zu Zielcocktails, die abschreckend wirken können. Das der Austritt aus der Nato im Wahlprogramm der Partei die Linke steht, macht jene für mich fast unwählbar, und es steht halt in keinem direkt zusammenhang mit dem Wunsch nach gerechterer Verteilung.

      Links und Rechts sind als Wörter direkte Gegensätze und gleich wertig. Ohne viel Nachdenken wird jeder diese Eigenschaften zumindest teilweise auf die politischen Lager übertragen. Dann ist auf einmal linksextrem und rechtsextrem, beides gleich scheiße. Dadurch werden Nationalisten, Reichsbürger, Neonazis und anderes Gesinde zu einem Argument gegen radikale sozialistische Positionen, welches ständig von wirtschaftsliberalen und -konservativen genutzt wird.

    • Vor 3 Jahren

      "Schau..."

      Ich hatte schon länger vermutet, dass hinter dem Soulburn-Account der immer noch lebende Falco steckt ;)

    • Vor 3 Jahren

      "Dass der Austritt aus der Nato im Wahlprogramm der Partei die Linke steht, steht halt in keinem direkt zusammenhang mit dem Wunsch nach gerechterer Verteilung."

      Naja für dich vielleicht nicht. Für die, die diese Position vertreten zum größten Teil ja eigentlich schon, weil die ideologische Triebfeder dahinter ja eine anti-imperialistische ist. Wenn auch eine mit teils ziemlich zweifelhaften Interpretationen.

    • Vor 3 Jahren

      Ich würde dir ja super gern glauben, Gleep. Wirklich. Nur habe nicht nur ich den Eindruck, dass es auf der linken Seite eben immer weniger um Umverteilungs-/Gerechtigkeitsthemen geht und immer mehr um Eintreten für offene Grenzen, Identitätspolitik, Mobilität, und sonstige „Modethemen“. Der vielzitierte kleine Mann kommt in den heutigen Erzählungen doch höchstens als ungebildeter Hinterwäldler vor, den man gern aus dem eigenen Turm darüber belehren muss, dass man doch viel besser als er weiß, was für ihn das beste wäre.

      Ich sage ja nicht, dass alle so ticken. Aber es werden immer mehr. Während das, was das „Linke“ für mich ausmachte, immer mehr in den Hintergrund tritt. Am Ende ist es auch meine eigene Sinnkrise, über die ich mich hier auskotze ;)

    • Vor 3 Jahren

      "Dass der Austritt aus der Nato im Wahlprogramm der Partei die Linke steht, steht halt in keinem direkt zusammenhang mit dem Wunsch nach gerechterer Verteilung."

      Der war gut, ÜBER-RAGEND :lol:

    • Vor 3 Jahren

      "Am Ende ist es auch meine eigene Sinnkrise, über die ich mich hier auskotze"

      Wenigstens die haben viele hier inklusive mir gemeinsam und die könnte mensch als Banner nutzen, unter dem es sich nun nur noch zu solidarisieren gilt.

      Zu CAPSis Einlassungen evtl. wann anders nochmal mehr, auch wenn ich durch persönliches Maß an verbleibendem Aktivismus mindestens so übersättigt bin, was positionssondierende Gespräche im linkspolitischen Spektrums betrifft, wie dieses Board hier mit lautifakes.

      Gefühlt schlimmer als während des 2. großen Klonkrieges btw.

    • Vor 3 Jahren

      Capsi - die überwiegende Mehrheit Deiner aufgezählten Gruppen ist auch links (mal abgesehen von manchen Umweltschützern, allerdings nur die von Vorgestern, die den Klimawandel ignorieren). Wo ist das Problem? Daß es innerhalb der Linken "Lager" (ohne klar umrissene Mauern allerdings!) gibt, ist nun schon eingeräumt.

      Gibt es etwa die Bevölkerung von Liechtenstein nicht, bloß weil da nicht alle dieselbe Meinung haben? Klar, der Vergleich hat seine Grenzen. Allerdings sehe ich überhaupt kein Problem darin, einen der von mir verhassten Kollegen der Antideutschen ebenfalls als "links" zu bezeichnen, mit ihm auf die Straße zu gehen, vielleicht ein Joint mit ihm zu rauchen (wenn ihm das nicht zu plebejisch ist).

    • Vor 3 Jahren

      bruder disskuss von ragy und glops is wie medaille beides correct frage von pesspektiv un sonst nur gequarktasche

    • Vor 3 Jahren

      @Weazle

      Auf dem Weg zum erfolgreichen - weil langfristig unentdeckten - Pegeltrinker ist es entscheidend, zu Beginn der Karriere die harten Spirituosen auf den Abend zu legen, bis ein mittelschweres Gewöhnungssyndrom einsetzen konnte.

      Für morgen empfehle ich nach dem Aufstehen bis zu diesem Zeitpunkt am Abend versuchsweise mit grundgutem PET-Bier zu überbrücken.

    • Vor 3 Jahren

      Ebenso würde ich ragi empfehlen mit dem Cannabinoidkonsum bis zum Abend zu warten.

      "Capsi - die überwiegende Mehrheit Deiner aufgezählten Gruppen ist auch links"

      Wer sagt das und warum?

      "Wo ist das Problem?"

      Ich habe weiter oben drei Probleme mit der Nutzung des Begriffs "links" als Sammelbezeichnung für verschiedene politische Strömungen umrissen. Da sind die Probleme.

      "Gibt es etwa die Bevölkerung von Liechtenstein nicht, bloß weil da nicht alle dieselbe Meinung haben?"

      Zu behaupten, dass dieser Vergleich hinkt wäre respektlos gegenüber allem, was hinkt. Der Vergleich ist beidseitig beinamputiert. Die Bevölkerung Liechtensteins wird eindeutig definiert durch ihren Hauptwohnsitz in Liechtenstein. Das linke Lager ist ein undefiniertes etwas, zumindest konnte mir keiner sagen, was es ist, außer i know it when i see it.

      Ich sage es auch nicht, dass es die von dir als Linke zusammengefasste Menge nicht gibt, ich sage, dass der Begriff schwammig af ist, in vielen Belangen eine viel zu grobe Kategorie, in seiner Nutzung möglicherweise Probleme und keinen Nutzen mit sich bringt.

    • Vor 3 Jahren

      Danke für die Sorge, aber wenn, dann kiffe ich grundsätzlich nur abends.

      Daß das mit dem Vergleich - wie bei jedem - nur in gewisser Weise treffend ist, und Du so jederzeit frei bist, ihn in anderer Weise zu verstehen, hatte ich schon eingeräumt.

      Auch daß "die Linke" sehr weitläufig ist, war auch vor Deinem Einwurf schon Konsens. Ich verstehe immer noch nicht, warum genau dieses "Schwammige" für Dich ein Problem darstellt. Grundsätzlich soll kein Mensch aufgrund von Herkunft, Fähigkeiten, Aussehen, Geschlecht usw. von gesellschaftspolitischen (also auch ökonomischen) Institutionen und Regulierungen benachteiligt werden. Und da besteht nun mal ein wesentlicher Unterschied zu den ebenfalls schwammigen Lagern der konservativen und rechten Mehrheit. Das ist erst ein Anfang, der dann jeweils unterschiedlich analysiert, interpretiert oder umgesetzt wird, keine genaue Definition.

      Natürlich kann und muß bei jedem Aspekt geschaut werden, ob er noch "links" ist. Genau deshalb ist der Begriff aber auch so gewöhnlich und nützlich für Diskussionen.

    • Vor 3 Jahren

      Würde mich mal interessieren, welchen Nutzen Capsi denn konkret in der Auflösung dieser Lagerbezeichnungen sieht. Stand jetzt wählen wir ja immernoch Parteien und damit Gesamtpakete und nicht etwa Einzelpositionen. Und es wäre ja auch albern zu behaupten, dass alle verschiedenen Positionen und Ausprägungen dieser sich über das Wahlvolk irgendwie zufällig verteilen. Wer z.B. für die Aufnahme für Flüchtlinge ist, ist tendenziell auch eher für eine wirksame Obdachlosigkeits- und Armutsbekämpfung. Wer sich für die freie Entfaltung aller Personen ungeachtet von Sexualität, Religion etc einsetzt ist wahrscheinlich auch tendenziell eher für Datenschutz etc. Da gibt es natürlich auch Abspaltungen, Ausdifferenzierungen, konträre Strömungen. Aber generell entstehen politische Positionen ja nicht in einem Vakuum und sind eher Ausdruck eines bestimmten Selbst- und Weltbilds. Und da sind die groben Richtungen die es gibt denke ich ja mal schon relativ endlich. Vielleicht nicht endlich genug, dass sie auf ein zweidimensionales Links-Rechts-Spektrum passen, aber ich denke mal schon endlich genug, dass man bestimmte Lager und Gruppen identifizieren kann.

    • Vor 3 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Jahren

      Würde sogar mal behaupten, dass sich fast alle politischen Positionen und Differenzen auf das Spannungsfeld Individuum vs. Gemeinschaft übertragen lassen und welches von beidem man stärker priorisiert. Mit einer groben Priorisierung der Gemeinschaft und von flachen Hierarchien im linken und des Individuums und starker Hierarchien im rechten Lager.

    • Vor 3 Jahren

      Finde die ganze Diskussion auch ein wenig haarspalterisch und verstehe den Sinn nicht so wirklich. Wenn ich z. B. vom Lager der Globalisierungskritiker rede, ist mir ja auch bewusst, dass es sich von Trump bis Gysi erstreckt, die sonst in ihren politischen Zielen kaum was gemeinsam haben. Genau so is es mir bei den Linken absolut bewusst, dass ich nicht den G20-Randalierer mit dem hippen grün wählenden Reihenhausbesitzer aus München in jeder Hinsicht in eine Schublade stecken kann. Sicher will jeder als individuelles Wesen wahrgenommen werden, aber wenn ich quer durch alle Schichten bestimmte Entwicklungen beobachte (wie in dem Fall eben eine immer steigende Aversion gegen den weniger gebildeten oder ländlich geprägten Teil der Bevölkerung), rede ich halt von bedenklichen Entwicklungen im linken Lager. Vor allem wenn sich die Rechten zur gleichen Zeit fast durchgehend als Sprachrohr der sozial Schwachen inszenieren. Das ist ja letzten Endes genau das, was ich mit meinem ursprünglichen Post gemeint habe. Statt sich der eigentlichen Aussage zu widmen, nimmt man mal wieder einzelne Begriffe auseinander. Gar nicht so untypisch für das „Lager“ ;)

    • Vor 3 Jahren

      Das wiederum ist ein sehr anderer Punkt, der hier nicht so sinnvoll reinpaßt, mMn. Aber daß so manche Grüppchen sich völlig der Theorie widmen, höchstens im eigenen isolierten Rahmen mal etwas veranstalten, sich einen Dreck darum scheren, mit ungehobeltem Pöbel oder einfach nur Nicht-Mittelständlern zu verkehren, und entsprechend männlich und weiß bleiben, nervt mich auch. Ist aber weit gefehlt, alle Linken so zu beschreiben, die... ich sage mal... eher wie "Kulturguerillas" vorgehen. Ihre Überzeugungen setzen sich ohne Fremdhilfe durch, wie gesagt. Ja, manche sogar unter den zurückgebliebensten Nazis ;-)

    • Vor 3 Jahren

      Nun ja, ich habe ja weiter oben auch gesagt, dass bei Weitem nicht alle so ticken, ich aber schon das Gefühl habe, dass sich diese Haltung einfach immer weiter ausbreitet.

      Und ich wollte nur erklären, wie ich das mit dem Lager gemeint habe. Wenn du meinst, das passt hier nicht so rein, dann kann ich trotzdem ganz gut leben :kiss:

    • Vor 3 Jahren

      Ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich nicht richtig verstanden werde. Darum versuche ich nochmal genau zu erklären, warum ich den Begriff "links" zur Bezeichnung einer politischen Eistellung als problematisch ansehe:

      1. Mit der Aufteilung in links und rechts wird impliziert, dass es in der politischen Einstelling nur eine Richtung, eine Achse gibt. Ich befürchte, dass viele Menschen das wirklich so sehen. Ich meine auch nicht, dass grobe Gruppen generell nicht gebildet werden sollten, aber die zwei sind halt zu wenig und schlecht benannt.

      2. Links und Rechts sind als Wörter neutral konnotierte und gegensätzlich. Das passt einfach nicht zu den Gegebenheiten und macht es manchen Meinungsmacher müßig, den Medienkonsumierenden die "beide Enden des Spektrums sind gleich Scheiße"-Mär einzuführen.

      Die nun folgenden Punkte befassen sich mit der Zusammenfassung zu einer Gruppe, was ich auch eventuell problematisch sehe - aber bei Weitem nicht in dem Maße wie die dumme Benennung:

      3. Die Konflikte können emotiinaler sein, da die Gruppierung eine falsche Vorstellung einer Deckungsgleichheit der Ziele hevorrufen kann, welche bei Enttäuschung mehr bewegt, als wenn vorher bekannt ist, dass keine vollständige Einheit besteht.

      4. Es kommen auch Sachen zusammen, die davon profitieren würden nicht zusammenzukommen. Beispielsweise vernünftige und unvernünftige Punkte im Wahlprogramm von "Die Linke". Oder im Allgemeinen FFF-Teilnehmer und Stalinisten.

    • Vor 3 Jahren

      Ich bin mir auch gerade nicht sicher, ob ich richtig verstanden werde. Ich rede über einen gewissen Trend zur Selbstherrlichkeit und zu elitärem Denken unter den Leuten, die sich selbst links nennen. Und nicht über Leute, die ich nach Belieben im linken Bereich einsortiere.

    • Vor 3 Jahren

      Was InNo anspricht, und auch souli ausgeführt hat, ist letztendlich doch ein strukturelles Problem. Wer sich ideologisch auf den kleinsten und dümmsten Nenner einigt, der wirft den Individualismus leichter über Board, als wer, der zwar die Visionen des Kollektivs unterstützt, aber sein (individuelles) Ego im Prozess in den Vordergrund spielt, da es auch inhaltlich unzählige Ausdifferenzierungen gibt, als wenn man einfach sagt "Ausländer raus" oder "Corona ist Fake". Dass linke dann eher zu "Selbstherrlichkeit" und "elitärem Denken" neigen, liegt absolut in der Natur der Sache, ist kein großes Geheimnis und wird medial zudem noch befeuert, denn auch starke linke sind dann irgendwann ein Problem, wenn sie sich zu schnell einigen. Und alle, die behaupten, wir würden von linken Medien berieselt werden, kann ich nur belächeln, insbesondere mit den "Grünen" als Beispiel, dass sie immer positiv dargestellt würden. Kommt zwar durchaus - inklusive Baerbock alibi-Bashing, um nicht aufzufallen - oberflächlich so rüber und außerdem ist das eine konservativ-bürgerliche Partei, wie die CDU auch mit einigen Pseudo-Change-Elementen, die in einigen Jahren verblassen werden. Von daher halte ich es seit einigen Jahren so, nur als Tipp: ich verwende statt links und rechts für mich innerlich die von Fromm geprägten "Seinskategorien" sein und haben. Dass sich Europa bspw. abschotten wird, ist eigentlich kaum noch zu verhindern. Denke, da wird keine Partei ein großes Links-Gedöns in den nächsten Jahrzehnten durchboxen. Im Zweifel ist es immer so lange rechts, bis alles platt ist.