Lee Scratch Perry: Film über die Reggae- & Dub-Legende
"Visions Of Paradise" heißt die Kino-Doku über das Leben von Lee "Scratch" Perry, dem weithin als Erfinder von Dub und Wegbereiter von Reggae gepriesenen Jamaikaner. 15 Jahre begleitete Regisseur Volker Schaner den exzentrischen Musiker, und herausgekommen ist eine äußerst skurrile Dokumentation. Das war bei einem Protagonisten, der sich mit 80 Jahren Bart und Haare rosa färbt natürlich zu erwarten.
Wie Schaner bei seinem Besuch im Konstanzer Alternativkino Zebra letzte Woche betonte, war es ihm wichtig zu zeigen, wie Perry die Welt sieht, weshalb er wohl auch auf die Idee gekommen ist, den religiös-übersinnlichen Metaphernschwall, den Perry täglich so absondert, mit Comic-Animationen anreichern zu lassen, was zu einer Art "Yellow Submarine" für Rastafari-Gläubige geführt hat. Wer also Insiderberichte über sein legendäres jamaikanisches Studio Black Ark erwartet, in dem Bob Marley vor 50 Jahren seine ersten Platten aufnahm, wo Perry mit minimalstem Equipment absolute Börnertracks im wahrsten Sinne eindampfte, und eine Antwort auf die Frage, warum Perry das Studio mutmaßlich selbst in Brand setzte, wird enttäuscht.
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