DM: Barrel Of A Grandmaster Flash
Mein persönlicher Eisbrecher war dann gleich der dritte Song: "Barrel Of A Gun", diese Kalte-Entzugs-Dramatik über dem Monster-Bass, eigentlich der einzige Song neben "In Your Room", bei dem mich die Teilnahme des Live-Schlagzeugers Christian Eigner nicht auf die Palme bringt. Überhaupt, die alten Songs, da schwillt der allgemeine Emotionskamm mittlerweile zu einer Größe heran, die nur noch Frontgockel Gahan übertrifft, mit den gewohnten Pirouetten, Hinterteilwedeln und fast schon gespenstisch guter Laune. Es macht dem Kerl sichtlich Spaß, selbst älteste Heuler wie "Everything Counts" mit größter Energie rüberzubringen, zum Triumphgeheul von uns Unwürdigen selbstverständlich. Selbst das Rappen traut er sich schon zu - Gahan hat halt ne "Message":
Mit "A Question Of Lust" und "Home" (bei dem das Stadion mindestens eine Minute lang die Leadmelodie weiter grölte) wählte Gore ein perfektes Double-Feature für seinen Solovortrag, das er später mit "Somebody" noch krönte. Gegen Ende stapelten sich dann sowieso die Blockbuster: "Stripped", "Walking In My Shoes", "Enjoy The Silence", "Personal Jesus", man kann da wirklich nichts weglassen, eine einzige Abfeierei beim Suhlen in der eigenen Jugend. Bowies "Heroes" war dann sogar noch vor meiner Jugend und entgegen meines vor Wochen via Youtube-Clip gefassten Urteils, dass das bei Gahan doch arg staatstragend rüberkommt, legte sich die zurückgenommene Version im Gegenteil zart und melancholisch inmitten dieses ansonsten hochtourigen Zugabenblocks. Sehr schön war das. Wer von euch war auch da und hat vielleicht sogar The Horrors gesehen?
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