Eddie Vedder: Swifties wie "Außenseiter des Punk"
"Um wieviel Uhr startet Taylor Swifts 'The Eras Tour' auf Disney+?" Angesichts solcher Headlines, die letzte Woche auch auf seriösen Musikportalen anzutreffen waren, lässt sich die unfassbare Popularität der Sängerin, die längst auch nach Deutschland übergeschwappt ist, gut verdeutlichen. Der Streamingdienst ist nachweislich nah dran an Massenphänomenen der Popkultur: Vor vier Jahren sicherte sich Disney+ die Übertragungsrechte des Beatles-Films "Get Back". Nun etwas aktueller und weiblicher: Taylor Swift. Entgegen der regulären Disney-Start-Richtlinien feuerte Disney+ die über dreistündige Live-Extravaganza nicht wie immer um 10, sondern schon nachts um 3 Uhr ab.
Kontroverse Reaktionen von Liebe über Hingabe bis Abneigung evoziert die 34-Jährige Amerikanerin weit mehr als vergleichbare Superstars wie Rihanna oder Beyoncé, was Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder nun zu einem interessanten Vergleich animierte. Demnach würden ihn die Swifties, wie sich Taylors Fan-Armada selbst bezeichnet, an die "Außenseiter des Punkrock" aus seiner Jugend erinnern. Vedder besuchte letztes Jahr mit seiner Tochter eine Swift-Show und lobte gegenüber dem Mojo Magazine nun die "aufrüttelnde und kraftvolle Energie", die alle Zuschauer vereint habe. Die Liebe der Fans würde weit über den Konzertbesuch hinausgehen: "Sie kreieren diese Freundschaftsbänder, auf denen verschiedene Messages stehen, Textzeilen oder Songtitel, und die sie dann untereinander tauschen, einfach als gute Tat (...) Sie haben ihren Stamm gefunden, auf den sie sich alle einigen können. Es klingt verrückt, aber es erinnerte mich an das Punk-Publikum damals, wo man vereint war mit allen Außenseitern der Stadt", so Vedder, der seine Jugend in San Diego und Chicago verbrachte.
Mit seiner eigenen Band steht das neue Album "Dark Matter" in den Startlöchern: Das 12. Pearl-Jam-Album erscheint am 19. April. In der Berliner Waldbühne gastiert die Band am 2. und 3. Juli.
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