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Pink und Maus: Rightwing LoFi-Freaks?

Jetzt kann man sich natürlich fragen, ob nicht zumindest die politische Nähe des Komplett-Weirdos Ariel Pink zu patriotischem Redneck-Gelaber irgendwo erwartbar war. Für meinen Teil jedenfalls nicht. Klar war Pink immer vor allem der Typ zerschossener L.A.-Freak, dessen Markenkern nicht gerade aus dem Verbreiten besonders hellsichtiger oder geistreicher Kommentare bestand. Zwischen dem eventuell drogeninduzierten, jedenfalls oft amüsanten Spiel mit der Öffentlichkeit und einer wie auch immer gearteten, moralischen Unterstützung für einen misogynen Rassisten liegen dann aber leider doch Welten.

Mit den LoFi- und Chillwave-Kumpels Pink und Maus sind es nun wieder zwei weiße Indie-Künstler mehr, die analog zu Morrissey eine weiße Fanbasis mit unerwartet rechten Tendenzen in Schockstarre versetzen. Die allgemeine Grundannahme, dass Freaks und Outsider wie Pink, die zuvorderst in linken Undergroundzirkeln abgefeiert wurden, automatisch auch politisch in diesem Fahrwasser unterwegs sind, hat sich als falsch erwiesen.

Bei Maus tappt man dagegen noch im Dunkeln, wie genau die Aktion politisch einzuschätzen ist. Maus sorgte 2017 für Aufsehen, als er eine sechsjährige künstlerische Schaffenspause damit begründete, seinen Doktorabschluss in Politischer Philosophie abgelegt zu haben. Politik, ausgerechnet. Seine Songs "Cop Killer" und "Rights For Gays" legten darüberhinaus nie eine Nähe zu allzu konservativem Gedankengut nahe. Eine gewisse Michelle Schwartz, Immobilienmaklerin aus Beverly Hills, fühlte sich derweil bemüßigt, Einzelkind Pink, den sie ihren "Bruder" nennt, in glühenden Worten zu verteidigen.

Vielleicht sollten wir alle mehr Demi Lovato hören.

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