5 Fragen an ... Hope
Welches ist dein liebstes The Smiths-Album?
Christine Börsch-Supan: Ehrliche Antwort: ich kannte bis gerade eben kein Einziges. Verrückterweise hatte ich nie eine wirkliche Begegnung mit ihrer Musik. Aber auf die Frage hin habe ich mir alle ihre Alben durchgehört. Bei "The Queen is Dead" bin ich hängengeblieben. Das ist eine großartige Platte. Morrissey und die ganze Band sind unfassbar da, und ich will ihnen immer weiter zuhören. Danke für den Input.
Was ist aus deiner Sicht das am meisten verkannte Album?
Warum die Soloplatte von Talk Talk-Sänger Mark Hollis scheinbar so einen Geheimstatus genießt und nie größere Bekanntheit erlangt hat, ist mir ein Rätsel. Es ist unglaubliche, wunderschöne und ergreifende Musik. Und so simpel und bescheiden dabei. Ich denke mir immer, da müsste eigentlich jeder einen Zugang dazu haben.
In welcher anderen Band würdest du gerne spielen?
Ich würde gerne spüren, wie es sich anfühlt, Teil der Band Swans zu sein. Genauso gern würde ich spüren, bei Strawinskys "Sacre du Printemps" im Orchester mitzuspielen, und in diesem immensen Klangkörper zu verschmelzen. Und einen Abend in meinem Leben wäre ich gern James Williamson von den Sleaford Mods. Oder Patrick Wagner von Gewalt. Das klingt nach sehr unterschiedlichen Dingen, aber mir geht es darum, die Energie dieser Bands körperlich zu erleben. Nicht nur ihre Musik zu hören, sondern sie selbst mitzuproduzieren. Mit meinen eigenen Muskeln, Fasern, Synapsen. Und was das mit mir machen würde.
Wo wärst du jetzt lieber?
Ich komme gerade zurück von den Liparischen Inseln, nördlich von Sizilien. Da wäre ich eigentlich gerne noch eine Weile geblieben. Es ist unglaublich schön dort, warm, und man ist umgeben von Meer und Vulkanen, Kakteen und Brombeerbüschen. Es gibt sehr guten Fisch und irren Wein. Von dort aus, und aus dieser äußeren Ruhe heraus inhaltlich dasselbe Leben zu führen, das ich hier führe, würde alles verändern.
Was ist deine größte persönliche Errungenschaft?
Ich bin noch am Leben. Irgendwie bin ich durch alle Irrungen und Wirrungen navigiert, die mein Leben bis hierhin so auf Lager hatte. Und alles entwickelt sich weiter. Ich lerne, gehe nach vorne, scheitere, lerne etwas anderes. Ich lerne, eine Beziehung zu führen. Ich lerne, ein Einkommen zu verdienen. Ich lerne, mich zu öffnen, wenn es weh tut. In die Tiefe zu gehen mit den Dingen. Ich denke das zumindest. Ich scheitere an alldem. Keine Ahnung, ob ich oder irgendjemand das als Errungenschaft bezeichnen würde. Aber das Wort ist mir sowieso fremd.
Die Berliner Noise-Band Hope veröffentlicht am 20. Oktober ihr gleichnamiges Debütalbum auf Haldern Pop Recordings.
1 Kommentar
Der Bass "fickt".