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RHCP: "Poster Child"

Seit Frusciante wieder an Bord ist, hat sich die Welt jedenfalls nicht zu einem besseren Ort gewandelt, was man in Verkennung respiratorischer und weltpolitischer Gefahren Ende 2019 als friedensgesättigter Musiknerd noch frank und frei postulieren konnte. Zoom war noch eine Vokabel aus einem Klaus Lage-Song und ja, ich wünsche mir diese Zeit zurück, exklusive Klaus Lage natürlich. Es macht die Situation nicht besser, dass nun sogar die neue Musik der wiedervereinigten Combo weit hinter den Erwartungen zurück bleibt.

Nach der anämischen Comeback-Nummer "Black Summer" mag zwar auch der zweite "Unlimited Love"-Track "Poster Child" mit grenzenloser Liebe eingespielt worden sein. Die Schlussfolgerung, dass hinten nur Gold heraus kommt, sobald die Schöpfer von "Blood Sugar Sex Magik" auch nur ihr Instrument berühren, erhält allmählich aber eine rost-rote Färbung. Vor allem im Lichte ihres stilistisch ähnlichen 1995er Standout-Tracks "Walkabout" höre ich in "Poster Child" nur behäbigen SWR3-Funk und wenn sich der beste Moment des Songs im Keyboard-Jam der letzten 60 Sekunden abspielt, in denen Kiedis endlich mal ruhig ist, muss man wohl nichts mehr sagen. Ach so, bei "Walkabout" stand Dave Navarro an der Gitarre.

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