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Smudo versus Xavier

Zu jener ominösen Riege deutscher Künstler, die mit dem Mannheimer gerne kooperier(t)en und die ihn auch nach früheren Verbalfehltritten unterstützten, will Fanta 4-Rapper Smudo dankenswerterweise nicht gehören. Er missbilligte Naidoos Video gegenüber Focus in scharfem Ton: "Ich bin eigentlich niemand, der große Kollegenschelte betreibt. Ich selbst habe rund um die ESC-Debatte zu Naidoo auch meine Augen zugedrückt, weil ich es bis dahin für eine bekiffte Spinnerei gehalten habe. Ich habe gedacht, jemand der in der Öffentlichkeitsarbeit vielleicht nicht ganz so gewieft ist, dem kann so ein Quatsch schon mal rausrutschen künstlerisch (...) Die künstlerische Freiheit ist wichtig. Aber das erste, was ich dachte, als ich das Video von Naidoo jetzt gesehen habe, war: Also, jetzt reicht’s! Wir haben schon so viele Augen zugedrückt – die Reichsbürgernummer, das war schon heftig, und auch die Texte. Ich bin überhaupt kein Fan der Verschwörungstheoriekultur, die ein Weltbild transportiert, in dem alles schwarz-weiß ist, in dem irgendeiner aufstehen und die blinden Schafe befreien muss. Das sind hervorragend geeignete Narrative, um Menschen demagogisch zu manipulieren.

Dass ein Künstler so etwas propagiert, finde ich schlimm und gefährlich. Bei jedem Künstler. Es geht um die Verantwortung, die er hat, wenn er so etwas veröffentlicht. Naidoo wird – auch mit seinem Migrationshintergrund – zum größten gemeinsamen Nenner für rechtspopulistische Kultivierung. Musik und Musikkultur bildet den Leuten eine ideelle Heimat. Das ist ein sozialer Kitt. Wenn jemand dann so beratungsresistent und unreflektiert die üblichen Verschwörungstheorien bewirbt, macht er rechtsextreme Aussagen auch in der Mitte der Bevölkerung populär."

Was das eventuelle klare Statement seitens Dieter Bohlen angeht, hatte der Stuttgarter auch ein richtiges Gefühl: "Dieter Bohlen ist nicht gut im Spielen von politischen Themen, da erwarte ich nicht viel."

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