Gimma
"Droga, Sex, Gwalt, Rap": Der Titel seines ersten Solo-Albums umreißt recht treffed, worum es bei Gimma geht - wenngleich sich sein Schaffen mit vier Themenfeldern noch lange nicht vollumfänglich abbilden lässt. Der Mann aus Graubünden ist darüber hinaus kurzzeitig Novize in einem Kloster gewesen, hat Brauer gelernt, als Jugendbetreuer in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet und ist als Betreiber eines Techno-Clubs, Teilhaber eines Restaurants und Präsident einer regionalen Fußball-Auswahl in Erscheinung getreten. Auch als Texter und Schriftsteller machte der "Superschwiizer" von sich reden.
Seine "Hymna" wählte das Schweizer Fernsehpublikum 2006 zum Offiziellen Song der Eidgenössischen Nationalelf, bloß dass Gimma dem Schweizer Fernsehen wohl zu explizit erschien. Der Sender setzte sich über das Voting hinweg, verwendete einen Song des wesentlich zahmeren Kollegen Baschi und brachte so die zornige Initiative "Fight For Gimma" ins Rollen. Tausende Fans bekundeten ihren Unmut über den Unmut mit ihren Wählerstimmen.
Gimma wiederum bekundete seinen Unmut mit der nationalistischen SVP recht unverblümt in "Hol Dr An Politiker", insbesondere SVP-Mann Christoph Blocher bekommt darin sein Fett weg. "Dr Soundtrack zum Mord ama Politiker" ließ in den Reihen der Rechtspopulisten natürlich die Empörung überkochen und beschäftigte die schweizer Justiz. Auch, wenn er inhaltlich noch dahinter stehe, sagte Gimma vor einigen Jahren im Rückblick: "Volkspartei, my ass. Der Typ ist offensichtlich ein machtgeiler, huara alta Sack, der alles für seine Dividende macht. Songs wie 'Hol Dr An Politiker' würde ich heute aber nicht mehr schreiben. SVP-Bashing finde ich langweilig."
Seine, wie er es nennt, "Semi-Autobiografie" "Hinter dera Maska isches dunkel" erschien 2015. Darin rollt Gimma seine Kindheit und Jugend auf: ein Versuch, zu erklären, warum er geworden ist, wie er ist - alles andere als ein besinnlicher Waldspaziergang. Nix für schwache Nerven.
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