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Gracie Abrams

Gracie Abrams ist der Grund, weshalb Frauen ihres Alters 2022 quer durchs Land reisen, um ihre einzige Deutschland-Show in Berlin zu sehen. Letztes Jahr durfte man sie auch in Hamburg und Köln bewundern. Die 24-Jährige verkörpert in ihrer Musik Unplugged-Intimität, obwohl sie Electro-Flächen mit Akustikgitarren verknüpft. Die Beats pulsieren unscheinbar und behutsam. Nur so viel, wie gerade notwendig ist, um mit dem Fuß zu wippen, so wenig wie möglich, um nicht von der zerbrechlichen Stimme abzulenken.

Die kalifornische Tochter zweier Filmschaffender (Papa: "Star Trek", Mama: kritische Dokus) legt eine typische Bedroompop-Karriere hin. Mit acht verfasst sie ihr erstes Lied. Anders als viele Mädchen, die lediglich Poesie beherrschen und sich erst im Covern einen Namen machen, komponiert sie am Klavier. Die Texte hält sie in einfachen Worten, sie kreisen um ihre unmittelbaren Erfahrungen und oft negativen Gefühle. Tief in Sehnsüchten getränkt, beschreibt sie Trennungen und das Scheitern. Ihr ätherischer Gesang verleiht ihr die Authentizität des Folk, dennoch ist sie durch und durch Pop. Ihre erste EP "Minor" erscheint 2020 bereits auf dem Major-Label Interscope.

2024 wird das Jahr des Erwachsenwerdens: Kann Gracie das Level halten und sich nachhaltig außerhalb der anglophonen Länder vom Geheimtipp zum next big thing vorarbeiten? Nachdem sie für ihre Inspirationsquelle Taylor Swift schon als Support auf deren "Eras"-Tour auftrumpfte, stehen die Chancen sehr gut. Zudem wurde Gracie jüngst als "Best New Artist" für einen Grammy nominiert und trat in der Folge mit "I Know It Won't Work" in Stephen Colberts Late Show vor ein Millionenpublikum.

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