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St. Vincent - "Daddy’s Home"

"Daddy's Home" ist ein Gefühl, das sich einfach richtig anfühlt, aber für das man nur schwer die richtigen Worte findet. Dennoch kann man sagen, dass sich Annie Clark mit ihrem neuesten St. Vincent-Album einmal mehr rundum neu erfunden hat. Auf einmal waren da eine blonde Perücke und Glamour-Ästhetik. Die Vergangenheit wurde plötzlich zur Gegenwart. Tracks wie "The Melting Of The Sun" oder "Live In The Dream" sind dabei jedoch nicht nur nostalgisch, sondern surreal zugleich.

Auch wenn Clark sich in einer breiten Soundlandschaft aus Soul, Blues, Funk, Jazz, Glam, Psychedelic und Rock'n'Roll der 70er-Jahre bewegt, zollt sie jedem einzelnen Genre den ihm gebührenden Respekt und zeigt, dass sie genauestens versteht, was sie anpackt. Dementsprechend ist das Projekt auch derart sonisch dicht geschichtet wie kein anderes in Clarks bisheriger Diskografie. Der Qualität tut sie damit auch keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Klangwelt erzeugt ein nur noch intensiveres Gefühl von Teilhabe an Clarks persönlichen Geschichten, die sich hauptsächlich um das "Ausgeliefertsein in der Innenstadt von NYC" drehen.

Von den Erlebnissen im Zuge der abgesessenen Gefängnisstrafe ihres Vaters auf dem Titelsong bis hin zur Hommage an die Transgender-Ikone Candy Darling, gibt Clark verschiedensten Stimmungen und Emotionen eine Existenzberechtigung und ausreichend Platz zu atmen. Jeder Song vermittelt das Gefühl, unersetzlich zu sein und einen Platz auf "Daddy's Home“ verdient zu haben, was letztendlich zu einem rundum stimmigen Gesamtwerk führt.

St. Vincent - "Daddy’s Home"*

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