Mit "In Rainbows" betreten Radiohead neue Vermarktungspfade. Ab dem 10. Oktober ist die neue Platte als Download über eine von der Band betriebene Homepage erhältlich. So weit, so zeitgemäß. Der Clou: Jeder bezahlt das, was ihm das Album wert ist. Auch ein kostenloser Download ist möglich, aber …
Hui. Hab mir lange Zeit gelassen mit einem Fazit und was soll man sagen?!
Also seit "Ok Computer" hat mich noch lange kein Radiohead Album so begeistert wie dieses hier. "Kid A" und "Amnesiac" fand ich recht nett, aber im Endeffekt zu "elektronich" für mich. "Hail To The Thief" war dann wieder mehr nach meinem Geschmack, aber nicht auf dem Level von "Ok Computer". Müsste ich eine Wertung für "In Rainbows" vergeben, würde ich sagen 9.1/10.
Also das Album ist ganz weit vorne bei der Platte des Jahres, wird ein knappes Rennen gegen Okkervil River, Spoon und noch ganz wenigen anderen.
Es ist keine Frage, dass dem Rezensenten obliegt, welche Schwerpunkte er in seiner Plattenbesprechung setzt. Den Vertriebsweg anzusprechen, ist mithin legitim. Ob ihm indes so viel Platz hätte eingeräumt werden müssen, da mögen sich die Geister scheiden. Erstaunlich finde ich bei allem aber schon den Mut (oder die Vermessenheit?), dieses Album nach nur einem Tag zu bewerten, es nicht wirken zu lassen, einen Hör-Entwicklungsprozess zu durchlaufen.
Ich arbeite selbst seit Jahren in diesem Metier und habe nicht selten die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Zeit das Urteil der ersten Augenblicke - vielleicht Euphorie, vielleicht aber auch Enttäuschung, Unverständnis o.ä. sich wandelt, zerbröselt, Schwerpunkte verschiebt, neue Qualitäten oder Schwächen entdeckt. ich finde, dass erst die intensive Auseinandersetzung mit Platten, mit Strukturzusammenhängen, Stimmgeflechten im Klanghintergrund, der sukzessiven Anordnung, das Immerwiederwirkenlassen den Rezensenten gerade bei komplexen Platten (zu denen ich auch die neue Radiohead-Scheibe rechne) erst befähigt, ein Urteil zu fällen, das die Halbwertzeit und den musikalischen Wert der Platte adäquat einschätzt. Dass Rezensionen subjektiv sind, ist eine Weisheit namens Binse. Alle Wahrnehmung jedes Menschen ist subjektiv. Niemand kann außerhalb seiner eigenen Augen sehen, außerhalb seiner Ohren hören... und niemand urteilt ohne seine persönliche Erfahrungsgeschichte.
Auch meiner (subjektiven) Einschätzung nach fehlt es dieser Rezension an Wesentlichem. Dass ein Lied langsam und das andere schneller ist, ist eine tendenziell richtige Beobachtung. Aber wie klingen die Stücke denn bitte schön? Wie entwickeln sie sich? Stilistisch eher fade, ohne Sprachwitz, ohne prägnante und frische Bilder, schlaff, träge, matt.
Dazu passt das mindestens unglückliche Verhalten des Autoren hier in den Kommentaren, das mich die Stirn beinahe irritiert kräuseln lässt. Plumpe Polemik, himmelschreiende Haarspalterei (Wer Rezesion schreibt, ist vielleicht mit dem Finger nur über das erste "n" hinweg gerutscht und per se durchaus in der Lage das Wort akkurat zu schreiben) und eine beleidigte Leberwurstpamperei, die alles andere als Souveränität zeigen. Selbstverständlich darf ein Autor auf vorgebrachte Kritik reagieren und die Wahl seiner Mittel hierbei sei ihm gern belassen. Aber von einem Mitglied der Laut.de-Redaktion hätte ich mehr diplomatisches Fingerspitzengefühl, differenziertere Argumentation und schon gar keine arrogant-herablassenden Beleidigungen erwartet. Das riecht ein wenig nach Bärbeißigkeit infolge gekränkter Eitelkeit. Schade, das alles. Mindestens. Und erstaunlich.
dieses Album ist das beste Radiohead album. eindeutig. so eingänig und dennoch sperrig ! er kann meldodien schreiben ist ja unglaublich , schon ganz leicht progesiver einschlag , ah und er kann singen , und wie, facetten in allen tönen. ich war vom Donner gerührt als die letzen takte verstummten. Unglaublich , Phenomenal , mir fehlen jetzt die worte . hammer !!
@Au-Lait (« Ich arbeite selbst seit Jahren in diesem Metier und habe nicht selten die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Zeit das Urteil der ersten Augenblicke - vielleicht Euphorie, vielleicht aber auch Enttäuschung, Unverständnis o.ä. sich wandelt, zerbröselt, Schwerpunkte verschiebt, neue Qualitäten oder Schwächen entdeckt. »):
Das ist doch genau der Punkt. Plattenkritiken sind immer Momentaufnahmen und das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man eine solche liest. Wenn sich ein Rezensent nach drei Durchgängen in der Lage fühlt, schön für ihn. Vielleicht würde er zwei Monate später eine ganz andere Wertung abgeben. Aber dann interessiert's die meisten nicht mehr, weil die eigentlich von Kritiken nur erwarten, dass ihre eigene Meinung gestützt wird und das bitteschön recht schnell nach Veröffentlichung.
(Laut sollte vielleicht mal eine "Ein Jahr später"-Rubrik einführen, um zu sehen, welche Platten den Test der Zeit bestanden haben.)
Das Radiohead-Album habe ich übrigens noch nicht gehört.
So, jetzt ist CD2 da, und spätestens jetzt lautet mein Fazit: "In Rainbows" ist ein Meilenstein der Rockgeschichte und eines der größten Indie-Alben aller Zeiten. Ob es OK Computer noch übertrifft, muss man abwarten. Auch CD 2 enthält unglaublich tolle Tracks we "Down is the new Up".
Ich hab mir das Album gestern noch kurz vor Schließung der Seite umsonst heruntergeladen. Was ich aber nicht ganz verstanden habe und in diesem Thread auch nicht wirklich geklärt wurde, ist ob jetzt trotzdem eine Rechnung einflattert. Einerseits hieß es ja das ganze kostet noch ne Bearbeitungsgebühr und in der Mail steht auch "This transaction will appear on your credit card bill as WASTE PRODUCTS LTD. or a shortened version of this.". Doch andererseits hab ich keine Kreditkartendaten angegeben und besitze auch keine.^^
@[molsch] (« Ich hab mir das Album gestern noch kurz vor Schließung der Seite umsonst heruntergeladen. Was ich aber nicht ganz verstanden habe und in diesem Thread auch nicht wirklich geklärt wurde, ist ob jetzt trotzdem eine Rechnung einflattert. Einerseits hieß es ja das ganze kostet noch ne Bearbeitungsgebühr und in der Mail steht auch "This transaction will appear on your credit card bill as WASTE PRODUCTS LTD. or a shortened version of this.". Doch andererseits hab ich keine Kreditkartendaten angegeben und besitze auch keine.^^ »):
nebenbei traurig, was dir die Musik von Radiohead wert ist, aber ok, es steht dir frei.
Ich warte indes auf den 28.12. und bin sehr gespannt.
ich hab ja mittlerweile die vinylversion in den händen gehalten (leider nicht meine), wahnsinn. wer irgendwie 40 pfund übrig hat, bitte nicht in die altersvorsorge stecken.
@Daniel (« nebenbei traurig, was dir die Musik von Radiohead wert ist, aber ok, es steht dir frei. »):
Naja ich zahle ungern für etwas, dass ich noch nicht gehört habe. Bisher war mir nur ein einziger Radiohead Song bekannt (Creep). Ausserdem habe ich gar keine Möglichkeit dazu mehr dazulassen, da ich keine Kreditkarte besitze.
Mit "In Rainbows" betreten Radiohead neue Vermarktungspfade. Ab dem 10. Oktober ist die neue Platte als Download über eine von der Band betriebene Homepage erhältlich. So weit, so zeitgemäß. Der Clou: Jeder bezahlt das, was ihm das Album wert ist. Auch ein kostenloser Download ist möglich, aber …
Hui. Hab mir lange Zeit gelassen mit einem Fazit und was soll man sagen?!
Also seit "Ok Computer" hat mich noch lange kein Radiohead Album so begeistert wie dieses hier. "Kid A" und "Amnesiac" fand ich recht nett, aber im Endeffekt zu "elektronich" für mich. "Hail To The Thief" war dann wieder mehr nach meinem Geschmack, aber nicht auf dem Level von "Ok Computer".
Müsste ich eine Wertung für "In Rainbows" vergeben, würde ich sagen 9.1/10.
Also das Album ist ganz weit vorne bei der Platte des Jahres, wird ein knappes Rennen gegen Okkervil River, Spoon und noch ganz wenigen anderen.
Es ist keine Frage, dass dem Rezensenten obliegt, welche Schwerpunkte er in seiner Plattenbesprechung setzt. Den Vertriebsweg anzusprechen, ist mithin legitim. Ob ihm indes so viel Platz hätte eingeräumt werden müssen, da mögen sich die Geister scheiden. Erstaunlich finde ich bei allem aber schon den Mut (oder die Vermessenheit?), dieses Album nach nur einem Tag zu bewerten, es nicht wirken zu lassen, einen Hör-Entwicklungsprozess zu durchlaufen.
Ich arbeite selbst seit Jahren in diesem Metier und habe nicht selten die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Zeit das Urteil der ersten Augenblicke - vielleicht Euphorie, vielleicht aber auch Enttäuschung, Unverständnis o.ä. sich wandelt, zerbröselt, Schwerpunkte verschiebt, neue Qualitäten oder Schwächen entdeckt. ich finde, dass erst die intensive Auseinandersetzung mit Platten, mit Strukturzusammenhängen, Stimmgeflechten im Klanghintergrund, der sukzessiven Anordnung, das Immerwiederwirkenlassen den Rezensenten gerade bei komplexen Platten (zu denen ich auch die neue Radiohead-Scheibe rechne) erst befähigt, ein Urteil zu fällen, das die Halbwertzeit und den musikalischen Wert der Platte adäquat einschätzt. Dass Rezensionen subjektiv sind, ist eine Weisheit namens Binse. Alle Wahrnehmung jedes Menschen ist subjektiv. Niemand kann außerhalb seiner eigenen Augen sehen, außerhalb seiner Ohren hören... und niemand urteilt ohne seine persönliche Erfahrungsgeschichte.
Auch meiner (subjektiven) Einschätzung nach fehlt es dieser Rezension an Wesentlichem. Dass ein Lied langsam und das andere schneller ist, ist eine tendenziell richtige Beobachtung. Aber wie klingen die Stücke denn bitte schön? Wie entwickeln sie sich? Stilistisch eher fade, ohne Sprachwitz, ohne prägnante und frische Bilder, schlaff, träge, matt.
Dazu passt das mindestens unglückliche Verhalten des Autoren hier in den Kommentaren, das mich die Stirn beinahe irritiert kräuseln lässt. Plumpe Polemik, himmelschreiende Haarspalterei (Wer Rezesion schreibt, ist vielleicht mit dem Finger nur über das erste "n" hinweg gerutscht und per se durchaus in der Lage das Wort akkurat zu schreiben) und eine beleidigte Leberwurstpamperei, die alles andere als Souveränität zeigen. Selbstverständlich darf ein Autor auf vorgebrachte Kritik reagieren und die Wahl seiner Mittel hierbei sei ihm gern belassen. Aber von einem Mitglied der Laut.de-Redaktion hätte ich mehr diplomatisches Fingerspitzengefühl, differenziertere Argumentation und schon gar keine arrogant-herablassenden Beleidigungen erwartet. Das riecht ein wenig nach Bärbeißigkeit infolge gekränkter Eitelkeit. Schade, das alles. Mindestens. Und erstaunlich.
dieses Album ist das beste Radiohead album. eindeutig. so eingänig und dennoch sperrig !
er kann meldodien schreiben ist ja unglaublich , schon ganz leicht progesiver einschlag , ah und er kann singen , und wie, facetten in allen tönen. ich war vom Donner gerührt als die letzen takte verstummten.
Unglaublich , Phenomenal , mir fehlen jetzt die worte .
hammer !!
*gg* ich glaube, da musste grad jemand bildschirm und tastatur mit nem feuchten tuch abwischen...
schon von den "verschwörungstheorien" gehört?
@matze (« schon von den "verschwörungstheorien" gehört? »):
11.9., mondlandung, kennedy-attentat?
@Au-Lait (« Ich arbeite selbst seit Jahren in diesem Metier und habe nicht selten die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Zeit das Urteil der ersten Augenblicke - vielleicht Euphorie, vielleicht aber auch Enttäuschung, Unverständnis o.ä. sich wandelt, zerbröselt, Schwerpunkte verschiebt, neue Qualitäten oder Schwächen entdeckt. »):
Das ist doch genau der Punkt. Plattenkritiken sind immer Momentaufnahmen und das sollte man im Hinterkopf haben, wenn man eine solche liest. Wenn sich ein Rezensent nach drei Durchgängen in der Lage fühlt, schön für ihn. Vielleicht würde er zwei Monate später eine ganz andere Wertung abgeben. Aber dann interessiert's die meisten nicht mehr, weil die eigentlich von Kritiken nur erwarten, dass ihre eigene Meinung gestützt wird und das bitteschön recht schnell nach Veröffentlichung.
(Laut sollte vielleicht mal eine "Ein Jahr später"-Rubrik einführen, um zu sehen, welche Platten den Test der Zeit bestanden haben.)
Das Radiohead-Album habe ich übrigens noch nicht gehört.
http://www.nerdcore.de/wp/2007/10/23/radio…
höre es gerade und halte es für nicht wirklich halbtar. zumal da inhaltliche fehler gemacht werden.
Haha, wirklich schlecht. Schon bei Tool fand ich die Verschwörungstheorien dämlich.
ich hör mir die playlist grad an und muss sagen:
schwachsinn!
und was das ganze jetzt noch mit "verschwörung" zu tun hat....
So, jetzt ist CD2 da, und spätestens jetzt lautet mein Fazit: "In Rainbows" ist ein Meilenstein der Rockgeschichte und eines der größten Indie-Alben aller Zeiten. Ob es OK Computer noch übertrifft, muss man abwarten. Auch CD 2 enthält unglaublich tolle Tracks we "Down is the new Up".
Ich hab mir das Album gestern noch kurz vor Schließung der Seite umsonst heruntergeladen. Was ich aber nicht ganz verstanden habe und in diesem Thread auch nicht wirklich geklärt wurde, ist ob jetzt trotzdem eine Rechnung einflattert. Einerseits hieß es ja das ganze kostet noch ne Bearbeitungsgebühr und in der Mail steht auch "This transaction will appear on your credit card bill as WASTE PRODUCTS LTD. or a shortened version of this.". Doch andererseits hab ich keine Kreditkartendaten angegeben und besitze auch keine.^^
BEARBEITUNGSGEBÜHR?? WTF!?
kann ich mir nich vorstellen. das wär ja volksverarsche.
Naja sowas macht man doch gerne bei Überweisungen / Kredikartenzahlungen /Ec-Kartenzahlung etc.
Aber ich hoffe ich bekomm nichts xD
eine bearbeitungsgebühr fällt nur an, wenn du auch tatsächlich geld für den download bezahlst.
beim bestellen der special edition ist der download inklusive und kostet dann auch keine bearbeitungsgebühren.
http://de.youtube.com/watch?v=TZEpfICFkfQ&…
http://de.youtube.com/watch?v=GoLJJRIWCLU&…
@[molsch] (« Ich hab mir das Album gestern noch kurz vor Schließung der Seite umsonst heruntergeladen. Was ich aber nicht ganz verstanden habe und in diesem Thread auch nicht wirklich geklärt wurde, ist ob jetzt trotzdem eine Rechnung einflattert. Einerseits hieß es ja das ganze kostet noch ne Bearbeitungsgebühr und in der Mail steht auch "This transaction will appear on your credit card bill as WASTE PRODUCTS LTD. or a shortened version of this.". Doch andererseits hab ich keine Kreditkartendaten angegeben und besitze auch keine.^^ »):
nebenbei traurig, was dir die Musik von Radiohead wert ist, aber ok, es steht dir frei.
Ich warte indes auf den 28.12. und bin sehr gespannt.
ich hab ja mittlerweile die vinylversion in den händen gehalten (leider nicht meine), wahnsinn. wer irgendwie 40 pfund übrig hat, bitte nicht in die altersvorsorge stecken.
dito @ Daniel.
@Daniel (« nebenbei traurig, was dir die Musik von Radiohead wert ist, aber ok, es steht dir frei. »):
Naja ich zahle ungern für etwas, dass ich noch nicht gehört habe. Bisher war mir nur ein einziger Radiohead Song bekannt (Creep). Ausserdem habe ich gar keine Möglichkeit dazu mehr dazulassen, da ich keine Kreditkarte besitze.