"Ich hatte den Eindruck, dass Scarletts tiefe und bedeckte Stimme eigentlich vor jedem musikalischen Hintergrund grandios klingen würde." David Sitek, seines Zeichens TV On The Radio-Kopf und Johanssons Produzent, hätte Marketingchef werden sollen.

Als fundierte Beurteilung der Gesangsqualitäten …

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  • Vor 15 Jahren

    das stimmt. natürlich.
    mögen muß man das nicht.
    ich setze bei den professionellen rezensenten lediglich voraus, das man etwas ersteinmal überhaupt begreift, bevor man es in die tonne kloppt und nicht wie der blinde von farben spricht.

    daß das polarisiert, ist doch klar.
    die allermeisten hörer würden auch von nico- und faithfulsongs bzw anne clark eher gequält sein, als genuß empfinden.

  • Vor 15 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt («
    die allermeisten hörer würden auch von nico- und faithfulsongs bzw anne clark eher gequält sein, als genuß empfinden. »):

    Ich wuerde aber doch meinen, dass sich die genannten Damen da in einer etwas anderen Preisklasse bewegen.
    Und trifft fuer mich nicht zu, ich schaetze die Damen sehr; von Scarlett aber fuehle ich mich eher gequaelt.

  • Vor 15 Jahren

    @runner70 (« müll - ende! »):

    Du hast das Basta am Ende vergessen.
    Sonst aber erstklassige Argumentationsstruktur kurz und so prägnant.

  • Vor 15 Jahren

    @dein_boeser_anwalt

    endlich mal ne kompetente beleuchtung des werkes. überall hagelt es schlechte kritiken von "professioneller" seite.
    da hab ich mir dann gedacht das könnte ne gute platte sein...

    da hör ich mir "falling down" an und frag mich:
    ja hören die denn die nicht die absolute schönheit aus diesem song?
    ihre stimme is wahrlich ziemlich einzigartig und hebt sich angenehm von üblichen stimmen ab.
    die ganze komposition ein meisterwerk.
    und wird bei jedem hören besser und besser und besser!

    vielleicht lassen viele auch einfach den experten raushängen um professionell dazustehen.
    da wird möglichst hochtrabend das werk zerissen . tz tz tz...

    ich denke die meisten können auch nichts mit suffocation oder lykathea aflame anfangen.
    "das ist doch kein gesang...blabubb"
    das macht guten tech. death metal aber keinesfalls schlechter ;-)
    natürlich is dies kein klassischer gesang. das is ne ganz andere baustelle.
    respekt vor frank mullen bitte ;-)

    extra geregged um hier n comment zu schreiben un gleich beim login namen vertippt...musikgourmet?
    ach was... musikgorumet. avantgarde. patz!

  • Vor 15 Jahren

    @musikgorumet (« vielleicht lassen viele auch einfach den experten raushängen um professionell dazustehen.
    da wird möglichst hochtrabend das werk zerissen . tz tz tz... »):

    Von mir wird das ganz sicher nicht verrissen, weil's die Meute macht oder weil man das als Profi so macht, sondern aus dem Grund, weil ich die Musik wirklich fürchterlich finde.

    Dieses Jahr habe ich kein Album gehört (zumindest keins mit einem derartig großen Namen), dass dermaßen grauenvoll war. Ich hab's gehört und ich war noch Stunden später angewidert von dem, was mir da geboten wurde. Nachdem schon andere Schauspielerinnen wie Lindsay Lohan sich als Sänger versucht haben, dachte ich eigentlich, dass das Album soo schlecht nicht sein dürfte. Vielleicht nicht was für den "Musik-Kenner", aber für den Massenmarkt reicht es zumindest.

    Als dann in der Review stand, dass das Album nicht eine 0815-Produktion ist, sondern sich die gute Scarlett mal was spezielles rausgesucht hat, war ich wirklich schon ziemlich begeistert, aber als ich dann ins Album gehört habe...

    Sorry, ich kann mir wirklich viel anhören und sogar Kommerz-Pop gefällt mir zum Großteil, aber das hat mir echt in den Ohren weh getan.

    Für mich ganz klar:
    Schlechtestes Album des Jahres!

  • Vor 14 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« Als ich davon hörte, dass die Johansson ein Waits-Album aufnimmt, habe ich zunächst mit nichts relevantem gerechnet. Durch die lobende Äußerung Bowies und dessen Engagement bei der Aufnahme, änderte sich die Erwartungshaltung beträchtlich..
    Nun konnte man die gute Scarlett bislang ohnehin nie als Hollywoodteenietussi abtun, die entweder zum H&M-Britney-Beyonce-Lager gehörte, noch zum Emo-Bereich oder Pseudorebellentum a la Avril Lavigne. Sie ist vielmehr mit den ganz großen alten Meistern aufgewachsen, wie Velvet Underground, Stooges, Bowie und Waits. Ebenso schätzt sie die amerikanischen Indie-Alternative-Helden der 80er Jahre sehr. Das Mädchen weiß also gut bescheid für eine 22 jährige.
    Und nun auch noch dies! Was bitte ist das für ein Album?
    Da ist zunächst der Gesang. Johanssons Stimme hat eine Klangfarbe, die – vollkommen unerwartet – nichts zartes und mädchenhaftes in sich trägt. Sie erinnert eher an eine zeitgenössische Mischung aus Marianne Faithful und Nico. Der Eindruck verstärkt sich mit jedem Song, wobei S.J. stetig zwischen emotions- und teilnahmslosem Sprechgesang a la Lou Reed bzw. Anne Clark einerseits und den dunkelsten Momenten Faithfuls andererseits pendelt.
    Entsprechend kühl, metallisch und aus dem off kommend, wurde die Stimme in den Sound gemischt. das musikalische Fundament ist ähnlich anti-waits-artig gestrickt.
    Der Klang des Albums ist vollkommen anachronistischer Frühachtziger-New-Wave. Klinisch und anorganisch wie weiß gekachelte Räume tönt es aus den Boxen.
    „I don’t wanna grow up“ zb könnte sehr wohl von alten Elektrohelden wie John Foxx oder Anne Clark stammen.
    „Anywhere i lay my head“ und „who are you“ sind eins zu eins Soundkopie von Peter Gabriel 1980 (biko-phase) inclusive der typischen Percussion und beckenlosen Drums (die schon Phil Collins für „in the air tonight kopierte). Anämisch legt Scarlett - ohne jede reminiszenz an ihre Jugend – ihre vollkommen trostlosen Vocals darüber, was im Zusammenspiel eine total resignative Stimmung erzeugt.
    Die gelegentlich auftauchende Voodoo-Orgel vermag dem Sound auch keine Lebendigkeit einzuhauchen und soll dies auch nicht.
    „A town with no cheer“ beispielsweise quält sich auf diese Weise wie ein Zombie durch seine untote 5 minütige Existenz..
    Auf „Falling down“ und „Fannin’ street“ bildet Bowie mit seinen weichen Backingvocals den warmen Konterpart, das Yang zu Johanssons aseptischem Ying. Das klappt ganz wunderbar. Die Songs werden hier der Eindimensionalität entrissen und beginnen kontrastreich zu funkeln. Ohnehin fällt es angenehm auf, wie diszipliniert Bowie auf jede egozentrische Dominanz verzichtet, der Kleinen großväterlich den nötigen Raum zur Entfaltung lässt und sich selbst vom Duettpartner zum Hintergrundsänger degradiert. Das funktioniert auf dem Album ähnlich gut, wie seinerzeit auf Iggy Pops „Passenger“ bzw „Tonight“ und Placebos „Without you I’m nothing“.
    „Green gras“ ist vielleicht das erste Doom Country Stück überhaupt. Grün ist das gras hier schon lange nicht mehr. Da fegt höchstens noch ein Tumbleweed durch die fordernde und verschlingende Wüste. Heraus kommt man da nicht mehr; auch nicht als Hörer. Die Produktion klingt ausnahmsweise nicht wavig, sondern nach Nick Caves Bad Seeds zu Zeiten Blixa Bargelds.
    „I wish i was in New Orleans“ befreit sich von dem klassischen Jazzballadenkleid des Originals von 1976. Ein alptraumhaftes Psychoglockenspiel bleibt einziges Begleitinstrument. Dennoch kllingt S.J. hier tatsächlich ein wenig femininer und hoffnungsvoller als auf den anderen Tracks.
    „Falling down“ löst sich genauso vom original (Big Time 1988) und macht Waits krächzenden Blues zum einbeinigen Walzer.
    Der von Johansson selbst verfasste „Song for Jo“ muß sich gar nicht hinter den anderen Tracks verstecken; ein ruhiges Landschaftsbild an dessen Ende man sogar Vogelzwitschern vernehmen kann steht im Kontrast zu Scarletts Telefonzeitansagestimme..
    That’s real Gothic!

    Das alles beraubt Tom Waits’ Kompositionen komplett ihrer typischerweise innewohnenden Kauzigkeit. Die oft sehr melancholischen berührenden Melodien werden hier zur waschechten Depression, die keinen Platz lässt für Waits’sche Selbstironie oder das ihm eigene humorvolle Augenzwinkern. Und das ist gut so; möglicherweise sogar die einzig gehaltvolle Art, das Unkopierbare zu interpretierbaren.
    Rod Stewart hat „Downtown Train“ und „Tom Traubert’s Blues“ fast hingerichtet.
    Springsteen hat „Jersey Girl“ seine romantische Intimität geraubt.
    Da muß dann erst so eine 22 jährige Göre kommen, die viel mehr verstanden hat, auf welche Art man überhaupt covern darf und wie man die Hörerwartungen des Mainstream vor die Wand fährt.

    Onkel Tom wird seine diebische Freude daran haben.
    Er wohnt nicht in diesem Album. Aber er sitzt hinterm Haus in Scarletts Garten. Gemeinsam trinken sie entkoffeinierten Kaffee und lachen über jene, die solche Kunst nicht verstehen. »):

    Freak

  • Vor 14 Jahren

    ein kompliment :) ?

    oder ein dokument deiner ahnungslosigkeit :( ?

  • Vor 14 Jahren

    2/5? unverdient ich hätte 4/5 gegeben, ich mag den gesang, wunderbarer stil.
    und das letzte scooter album hat 3/5 gekriegt und der sänger singt kein stück besser ;)

  • Vor 14 Jahren

    ist an mir ein bisschen vorbeigegangen.

    kenne nur "falling down".
    und finds ziemlich grandios...

  • Vor 14 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« ein kompliment :) ?

    oder ein dokument deiner ahnungslosigkeit :( ? »):

    Ein Komoliment! Aufjedenfall!!! Ich hab dich doch sehr lieb!