Trap meets Country. Lil Nas X bringt zusammen, was besser getrennt gehört und wird damit zum Politikum.

Atlanta (mofe) - Vermutlich hätte sich Lil Nas X selbst nicht vorstellen können, dass sein Song "Old Town Road" für derart viel Furore sorgen würde. Denn was der junge Rapper aus Atlanta da produziert hat, fällt eher unter die Kategorie 'geballter Schwachsinn'.

Inspiriert vom Videospiel "Red Dead Redemption" fabriziert Lil Nas X einen schauderhaften Hybrid aus Country und Rap. Pferde in der Wildnis treffen auf Atlanta Claps. Auch ästhetisch treibt das Ganze sonderbare Blüten: "My life is a movie: bull ridin' and boobies. Cowboy hat from Gucci, Wrangler on my booty"

Für derlei Schwachsinn ist das Internet natürlich empfänglich. Das Video wurde bereits über 30 Millionen mal geklickt. Der Nonsense-Hit avanciert gar zum Politikum, als Billboard ihn aus den Country Charts entfernte. Puristen des Genres fühlten sich auf den Schlips getreten. Der Song beinhalte nicht genug Country-Elemente, um in die Charts aufgenommen zu werden, hieß es von Seiten Billboards.

Ob kompositorische Bedenken allerdings tatsächlich ausschlaggebend waren, ist umstritten. In Wahrheit seien rassistische Beweggründe der Grund gewesen, wenden Kritiker der Institution ein. Immerhin hätten weiße Künstler bereits zuvor Hip Hop-Elemente in Country-Songs verwendet, bemerkt etwa die New York Times. Da habe es derlei Bedenken nicht gegeben.

Und was macht Lil Nas X selbst? Der veröffentlicht einfach einen Remix zu seinem Hit. In dem featuret er Country-Sänger Billy Ray Cyrus, den Vater von Popstar Miley. So: Is it country enough now, Billboard?

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