Für ein Corona-Video mit dem Rapper bekommt die Stadt Düsseldorf noch vor der Veröffentlichung mächtig Gegenwind.

Düsseldorf (dük) - Die Stadt Düsseldorf hat den dort aufgewachsenen Rapper Farid Bang engagiert, um "Jugendliche mit Migrationshintergrund von den Corona-Schutzregeln [zu] überzeugen", meldet die Rheinische Post. Um die Jugendlichen zu erreichen, drehte man ein Werbevideo, in dem der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Rapper gemeinsam auftreten.

Der Clip sorgte nun bereits vor der Veröffentlichung für einen kleineren Shitstorm: Via Twitter echauffierten sich zahlreiche User über die Zusammenarbeit der Stadt mit dem skandalträchtigen Rapper.

Oberbürgermeister Geisel soll das Video aus dem Urlaub wie folgt angekündigt haben: "Farid ist ein wilder Junge, er hat das Herz aber auf dem rechten Fleck. Ich bin ihm super dankbar, dass er das Video gemacht hat". Farid Bang wird vor allem für seine teilweise frauenverachtenden und antisemitischen Texte kritisiert. Einem Sprecher der Stadt zufolge habe man genau deswegen die Meinung der Jüdischen Gemeinde vorher eingeholt, und es habe keine Einwände gegeben.

Davon weiß die Jüdische Gemeinde einer Pressemitteilung zufolge allerdings nichts: "Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist erstaunt über die Aussage eines Stadtsprechers, das Video der Stadt Düsseldorf mit dem Rapper Farid Bang im Zusammenhang mit der Nichteinhaltung von Corona-Regeln im öffentlichen Raum vorab mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf abgestimmt zu haben".

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PRESSEMITTEILUNG Keine Gespräche zwischen der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Stadt Düsseldorf über das Video mit dem Rapper Farid Bang Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist erstaunt über die Aussage eines Stadtsprechers, das Video der Stadt Düsseldorf mit dem Rapper Farid Bang im Zusammenhang mit der Nichteinhaltung von Corona-Regeln im öffentlichen Raum vorab mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf abgestimmt zu haben. „Ich kann bestätigen, dass weder eine schriftliche noch eine mündliche Anfrage der Stadt Düsseldorf über ein Video der Stadt mit dem Rapper Farid Bang bei uns eingegangen ist. Dies gilt für die sich im Urlaub befindenden Vorstandsmitglieder ebenso wie für unsere Presseabteilung und mich in meiner Eigenschaft als Gemeindedirektor“, so Michael Rubinstein, seit April Gemeindedirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Hinsichtlich der bevorstehenden Kommunalwahl ist es aus Sicht der Jüdischen Gemeinde mehr als unglücklich, gerade in diesem Zusammenhang fälschlicherweise zitiert zu werden. „Als eine Gemeinde, die sehr viele Nationalitäten innerhalb ihrer Mitglieder aufweist, verstehen wir selbstverständlich die Bedeutung einer zielgerichteten Ansprache bestimmter Zielgruppen, insbesondere aktuell beim Thema Corona-Virus. Eine Vorbildfunktion von Farid Bang in diesem Zusammenhang vor dem Hintergrund seiner Texte und Aussagen kann und muss jedoch sicherlich kontrovers diskutiert werden.“ Presseanfragen per E-Mail an z.reichard@jgdus.de

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Am 13. September finden in Düsseldorf Kommunalwahlen statt. Für Geisels Konkurrenten stellt die Kontroverse um Farid Bang und das Dementi der Jüdischen Gemeinde natürlich ein gefundenes Fressen dar. Kritik ließ auch nicht lange auf sich warten.

Von Farid Bang gibt es bislang keine Stellungnahme zum Thema. Der befindet sich aktuell mit Fußballer Max Kruse im gemeinsamen Madrid-Urlaub. Gestern waren die beiden bereits in seiner Instagram-Story beim Training und im Lambo des zukünftigen Corona-Botschafters zu sehen. Natürlich immer mit dabei: die Corona-Schutzmaske.

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